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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Wüste, die unter der Herrschaft der nomadischen Jeshandi stand; es schien, dass sie sich nicht dafür interessierten, was auf dieser Seite des Flusses geschah. Aber auf der anderen Seite hatten sie die absolute Herrschaft; selbst die Armee der Smaragdkönigin war von den Jeshandi an dieser Flanke schwer bedrängt worden. Kaspar hatte im Archiv seines Vaters Berichte über den Krieg gelesen, als er noch ein Junge gewesen war, und wenn er die gewaltige Größe der Armee in Betracht zog, musste er annehmen, dass die Jeshandi über eine Furcht erregende Kavallerie verfügten, um der Vernichtung entgangen zu sein.
    Im Westen ragten die Sumanu-Berge auf, und hinter ihnen zog sich weites Grasland bis zum Fluss Vedra und einer Reihe kleiner Stadtstaaten. Diese natürliche Grenze schützte den Radscha vor Konflikten im Westen. Im Süden gab es nur geringere Adlige und selbst ernannte Herrscher, aber wenn man den Gerüchten glaubte, war der Radscha bereits auf dem besten Weg, einen hübschen kleinen Krieg gegen einen seiner Nachbarn in dieser Richtung zu gewinnen.
    Und genau dort im Süden, an der Küste des Blauen Meeres, lag die Stadt am Schlangenfluss, von der die Arbeiter nur wenig wussten. Von dieser Stadt aus hatte ein Rat von Clans einmal das Land vom Meer bis zum Schlangensee beherrscht. Mehr als das wusste Kaspar nicht. Dennoch, dort legten die Schiffe an, einige von so weit entfernten Orten wie dem südlichen Kesh und manchmal sogar aus Queg und dem Königreich. Was bedeutete, dass Kaspar von dort aus einen Weg nach Hause finden würde. Dorthin war er also unterwegs, Krieg hin oder her.
    Die Wagen rumpelten weiter, und Kaspar behielt den Horizont im Auge, für den Fall, dass dort unerwartet Probleme auftauchen sollten. Er hielt es für unwahrscheinlich, denn je weiter südlich sie von Muboya aus kamen, desto friedlicher schien das Land zu sein. Zumindest, bis sie auf den Krieg stießen, den die Gerüchte erwähnten.
    Kaspar saß hinten auf dem Wagen. Außer dem Horizont brauchte er nur das Gespann im Auge zu behalten, das den Wagen hinter seinem zog, und die säuerliche Miene von Kafa, einem schweigsamen alten Kutscher, der wenig Gutes zu sagen hatte, falls er überhaupt den Mund aufmachte.
    Der Kutscher seines Wagens war ein redseliger Mann namens Ledanu, den Kaspar überwiegend ignorierte, denn die Worte strömten ziellos aus Ledanus Mund, während seine Gedanken umherwanderten. Bald jedoch hatte er genug von der relativen Stille und kam zu dem Schluss, dass er ein wenig Geschwätz ertragen konnte, wenn in der Flut der Worte hin und wieder auch ein paar nützliche Informationen mitschwammen.
    »Ledanu, erzähl mir von dieser nächsten Stadt.«
    »Ah! Kaspar, mein Freund«, sagte der kleine Mann, eifrig bedacht, seinen neuen Begleiter mit seinen Kenntnissen zu beeindrucken. »Simarah ist ein wunderbarer Ort. Es gibt Rasthäuser und Bordelle, Bade- und Spielhäuser. Eine sehr zivilisierte Stadt.«
    Kaspar lehnte sich zurück und ließ einen ausgesprochen detaillierten Bericht über die Etablissements jeder der zuvor erwähnten Kategorien über sich ergehen, die Ledanu für die gastfreundlichsten hielt.
    Kaspar erkannte, dass alle nützlichen Informationen
    – wie die Stimmung unter den Soldaten, die Politik der Region, ihre Beziehungen zu den Nachbarstädten und Ähnliches -nicht in Ledanus Denken vorkamen.
    Dennoch, es war besser, überhaupt etwas über diesen Ort zu hören, denn er würde Kaspars nächste Station sein, bis er eine Möglichkeit finden konnte, weiter nach Süden zu ziehen.
    Kaspar lehnte sich in den Hauseingang und wartete, ob an diesem Morgen jemand vorbeikommen würde, der einen Tagelöhner brauchte. Die Tradition schrieb vor, dass sich die Arbeitssuchenden vor Sonnenaufgang auf einem kleinen Markt nahe dem Nordtor von Simarah trafen. Kaspar hatte in der ersten Woche seit seiner Ankunft in Simarah jeden Morgen Arbeit gefunden, und die Bezahlung war besser als in Muboya.
    Es war noch kein wirklicher Krieg ausgebrochen, aber im Süden entwickelten sich die Grenzstreitigkeiten zwischen Muboya und dem Reich von jemandem, der sich König von Sasbataba nannte, weiter.
    Soldaten wurden rekrutiert, und weil die Bezahlung relativ gut war, griffen die meisten Arbeiter zu den Waffen. Also war Kaspar ständig beschäftigt gewesen. Er hatte auch sein Glück im Spiel wieder gefunden und daher genug Geld in der Tasche, um sich eine weitere Woche ernähren zu können, selbst wenn es plötzlich keine Arbeit mehr

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