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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Samas gefrühstückt hast.«
    »Wer bist du?«
    »Kalkin.«
    Kaspar schwieg einen Augenblick, dann sagte er:
    »Der Gott?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Etiketten, Titel, Kategorien, das ist alles so… so einschränkend. Sagen wir einfach, ich bin ein >Wesen<, und dann kommen wir schon zurecht.«
    »Aber…«
    Kalkin hob die Hand, und sein Lächeln wurde intensiver. »Wir haben keine Zeit für Diskussionen.

    Ich weiß, du hast ein paar Fragen, aber wir wollen Zeit sparen, und deshalb werde ich dir ein paar Dinge sagen, und danach kannst du ein paar von deinen Fragen stellen, und dann bringen wir dich wieder zur Bastion.«
    Kaspar konnte nur nicken.
    Kalkin machte eine Bewegung, als wollte er sich setzen, und plötzlich gab es einen großen hellblauen Diwan, wo zuvor nur harter Boden gewesen war.
    »Bitte, setz dich.«
    Kaspar sah sich um und entdeckte einen weiteren Diwan hinter sich. Er setzte sich.
    »Ich würde dir ja etwas zu essen oder zu trinken anbieten, aber ich nehme an, du hast keinen Hunger oder Durst. Einige finden es einfach entspannend.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich im Augenblick fähig bin, mich zu entspannen«, erwiderte Kaspar leise.
    »Also, wo soll ich anfangen?«, fragte Kalkin.
    »Wie wäre es mit diesem Ding, das du herumschleppst?«
    »Ja«, sagte Kaspar. »Das wäre ein guter Anfang.«
    »Es ist keine Rüstung. Es ist eine Konstruktion.
    Was du vielleicht eine belebte Maschine nennen würdest. Stell dir vor, du könntest dir von einem Spielzeugmacher ein großes Holzspielzeug bauen lassen, das herumläuft und ein paar grundlegende Befehle verstehen und befolgen kann. Dieses Ding verhält sich zu einem solchen Spielzeug wie ein Katapult zu einer Schleuder. Man nennt es einen Talnoy.«

    »Talnoy?«
    »In der Sprache seiner Schöpfer ließe es sich frei als >sehr schwer umzubringen< übersetzen.«
    »Umbringen? Ich dachte, du hättest gesagt, es ist eine Art Gerät.«
    »Es ist erheblich mehr als das. Es hat eine Seele.
    Es ist… nichts, was sich leicht erklären ließe. Es ist genau das, was Bruder Anshu gesagt hat – etwas sehr Falsches. Die Seele bewohnt es nicht freiwillig.«
    Kaspar schüttelte den Kopf. »Das ist schlimm.«
    Kalkin sagte: »Es ist böse. Sehr böse. Ich nehme an, du erinnerst dich noch an Hüter Samas’ Erklärungen zu diesem Thema?«
    „Ja.«
    »Gut. Denn jetzt werde ich dir noch mehr zu denken geben. Wenn du dich von höheren zu niedrigeren Kreisen oder Ebenen bewegst, von dem, was wir die erste Ebene nennen« – er machte eine umfassende Geste –, »also von dort, wo wir jetzt sind, zur letzten Ebene, verändern sich die Gesetze, die das Universum bestimmen. Man hat behauptet, manchmal jahrhundertelang, dass jedes Reich seine eigenen Regeln hat, sein eigenes >richtig< und >falsch<, >gut< und >böse<, und dass alles relativ ist. Andere sagen, dass das Gute an einem Ende des Spektrums existiert und der Böse am anderen. Um der Einfachheit willen geh einfach davon aus, dass, ganz gleich, was du von solchen Diskussionen hältst, alles, was sich auf der fünften Ebene oder im fünften Kreis befindet, auch dort bleiben sollte!«

    Kaspar schwieg.
    »Dieses Ding, dieser Talnoy, hätte im zweiten Kreis der Schöpfung bleiben sollen. Er hätte nie nach Midkemia kommen dürfen.«
    »Wie ist er hierher gekommen?«
    »Eine sehr lange Geschichte, und wir haben nicht die Zeit dafür.«
    »Warum nicht, wenn ich fragen darf?«
    »Nun, ich habe Zeit genug, aber du nicht. Du bist dabei, zu sterben.«
    Kaspar richtete sich auf. »Was?«
    »Du bist nicht wirklich hier. Du bist irgendwo anders, auf halbem Weg zwischen Leben und Tod, und je länger du dich aufhältst, desto näher kommst du dem Tod, und sobald du den Fluss überquert hast…«
    Kalkin zuckte die Achseln. »Was ich tun kann, ist beschränkt.«
    »Aber du bist ein Gott.«
    Kalkin machte eine wegwerfende Geste. »Ich kann meine Nase nicht in Lims-Kragmas Angelegenheiten stecken. Sobald du dich auf ihrem Territorium befindest, ist sie die Einzige, die dich gehen lassen kann.
    Und sie hat es nicht mit dem Zurückschicken. Also, da wir nun wissen, wie wichtig Zeit ist, will ich noch ein paar Dinge erklären.
    Wie ich schon sagte« – er hob einen Finger –,
    »dieses Ding, das du herumschleppst, hätte nie in diese Welt gebracht werden dürfen.« Wieder setzte Kaspar dazu an, etwas zu sagen, und Kalkins Lächeln verschwand. »Lass das. Also gut, einer der Drachenlords, wie ihr sie nennt, hat es als Beute

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