Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
ins
Zimmer. Der Mann stöhnte, als sie ihn aufs Bett warfen,
und Tal verabreichte ihm rasch die Schlaftropfen.
»Nach allem, was ich höre, haben diese Jungs die unangenehme Gewohnheit, sich selbst umzubringen«, erklärte Tal. »Also werden wir ihre Tat heute Nacht nicht
nur vereiteln, wir werden auch versuchen, den da an einen Ort zu bringen, wo wir ihm vielleicht ein paar Antworten entlocken können.«
»Das dürfte nicht leicht werden«, sagte Amafi, »aber
wir können es versuchen. Was wird aus ihnen?«, fragte
er und wies mit dem Kinn zu den Mädchen.
»Zeit zu gehen, meine Damen«, sagte Tal. »Und wenn
ihr am Leben bleiben wollt, tut ihr, was ich euch geraten
habe. Ihr könntet Eure Überlebenschancen verbessern,
indem ihr ein paar dieser lauten und nervtötenden Be
trunkenen bittet, euch zurück in die Stadt zu begleiten.«
Die Mädchen nickten und gingen schweigend. »Was
jetzt?«, fragte Amafi.
Tal griff nach oben und zog die Vorhänge herunter. Er
riss die schweren Schnüre ab, mit denen sie zurückgebunden gewesen waren, und sagte: »Wir fesseln ihn und
lassen ihn durchs Fenster hinunter. Wenn wir dicht an der
Seite des Fensters bleiben, wird der Ausguck in der anderen Ecke des Gartens, der darauf wartet, dass sein Freund
wieder die Treppe hinunterkommt, uns vielleicht nicht
bemerken.«
»Wir können es jedenfalls versuchen.«
Sie fesselten den Mann, und Tal stieg als Erster aus
dem Fenster. Er hing an den Händen, dann ließ er los und
landete katzenhaft leise auf den Füßen. Er schaute durch
die große Öffnung in den Hauptraum und sah, dass der
Späher den Blick nach drinnen gerichtet hatte, auf die
Treppe.
Er bedeutete Amafi, den Nachtgreifer herunterzulassen, und beinahe wäre ihm der Mann auf den Kopf gefallen. Einen Augenblick später landete Amafi unsanft neben Tal auf dem Hinterteil. »Ich bin nicht mehr, was ich
einmal war, Euer Wohlgeboren«, flüsterte er.
»Beim nächsten Mal gehst du zuerst, und ich lasse ihn
auf dich fallen.«
»Wie Ihr wünscht, Euer Wohlgeboren.« Amafi und
Tal zerrten den bewusstlosen Mann um die Ecke und den
Weg entlang zur Hecke. Amafi ließ die Strickleiter hinunter und kletterte schnell nach unten. Tal warf sich den
Mann über die Schulter und stieg vorsichtig ebenfalls
hinab.
Als Tal auf dem Dach des Nachbarhauses stand, fragte
er: »Gibt es von hier aus eine schnelle Fluchtroute?«
Amafi zeigte in die entsprechende Richtung, und sie
schlichen auf Zehenspitzen über das Dach. Tal konnte
Fliesen unter ihren Stiefeln brechen hören und hoffte,
dass der Besitzer ihnen verzeihen würde, wenn die nächste Regenzeit in Kesh begann. Er folgte Amafi und betete, dass sie ohne weitere Vorfälle die nächste sichere Zuflucht erreichen würden.
Sechzehn
Warten
Die Tür ging auf.
    Tad, Zane und Jommy fuhren aus einem unruhigen
Schlaf hoch. Ein Mädchen, das etwa im gleichen Alter
war wie die drei Jungen, kam mit einem kleinen Kessel,
einem Stapel Schalen und einem Bündel herein.
    Als sie ihre Lasten abgelegt hatte, packte sie das Bündel aus, das einen halben Laib Brot und ein kleines Käserad enthielt. »Mein Vater hat gesagt, ich soll euch das
hier bringen«, erklärte sie leise. Sie war rundlich und hatte ein hübsches Lächeln, große braune Augen und langes
dunkles Haar.
    Jommy verteilte die Suppe, und das Mädchen ging zu
Caleb. »Er hat viel Blut verloren«, stellte sie fest, »aber
seine Gesichtsfarbe ist schon besser als gestern Nacht,
und er atmet gleichmäßig. Wenn er aufwacht, gebt ihm
etwas zu essen.« Sie warf einen Blick in den Kessel und
sagte: »Das bedeutet, dass ihr etwas von der Suppe für
ihn übrig lasst, in Ordnung?«
    Tad nickte und versuchte, mit dem Mund voller Käse
zu sprechen. Zane sagte: »Danke.«
Jommy fragte: »Wisst Ihr vielleicht, was wir als Nächstes tun sollen?«
Sie sah sich in dem kleinen Raum um und sagte:
»Warten.« Dann schloss sie die Tür.
    Kaspar eilte gefolgt von Pasko durch die Flure des Palasts. Es war gerade erst hell geworden, aber man hatte
ihn schon vor beinahe einer Viertelstunde gerufen. Er
hatte sich angezogen, ohne sich zu waschen oder zu rasieren, und er war inzwischen sehr an den keshianischen
Brauch gewöhnt, am Morgen große Becher Kaffee zu
trinken.
    Als er Turgan Beys Büro erreichte, bedeutete der Meister der Festung ihm, sich hinzusetzen, und schickte
Pasko nach draußen. Der Konklave-Agent, der sich als
Kammerdiener ausgab, verbeugte sich und verließ das
Zimmer, während Beys Schreiber die

Weitere Kostenlose Bücher