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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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über seinen gefälschten yabonesischen Hintergrund zu
befürchten.
Die Stunden schleppten sich weiter, und als es etwa
zwei Stunden nach Mitternacht war, betrat eine Gruppe
betrunkener junger Männer den Spielsalon. Zwei von
ihnen fanden schnell Mädchen und gingen mit ihnen
nach oben, während drei andere sich an einen großen
Tisch begaben, an dem gewürfelt wurde. Einer setzte sich
hin und schien schnell einzudösen.
Amafi trat an Tals Seite und sagte: »Euer Wohlgeboren, auf ein Wort bitte.«
Tal entschuldigte sich, und sie gingen in eine verlassene Ecke des Raums. »Jemand ist ungeduldig geworden.
Seht Ihr den Mann, der dort in der Ecke zu dösen
scheint?«
»Ja.«
»Er kam mit den betrunkenen Jungen herein, aber er
gehört nicht zu ihnen. Er ist älter und tut nur so, als wäre
er betrunken. Ich bin sicher, dass er uns zwischen beinahe geschlossenen Lidern beobachtet.«
»Ist er ein Nachtgreifer?«
»Da bin ich beinahe sicher, denn sie würden keinen
Anfänger schicken, um Euch in ihre Arme zu treiben.«
»Wie gefährlich?«
»Sehr, denn er wird gern für seinen Clan sterben, was
bedeutet, dass seine Aufgabe Euch vielleicht erlaubt, ihn
zu töten, und wenn Ihr dann flieht, werden draußen andere warten.«
»Fanatiker«, sagte Tal angewidert.
»Was soll ich tun?«
»Warte«, befahl Tal. Er ging auf die beiden Mädchen
zu, die seit Stunden in der Halle umhergegangen waren
und so getan hatten, als amüsierten sie sich. Ihre Mienen
hellten sich beträchtlich auf, als Tal näher kam. Beide
trugen die Mode derer vom Wahren Blut, obwohl ihre
helle Haut und die hellen Augen deutlich machten, dass
sie diesem Stamm nicht angehörten. Zusätzlich zu den
Leinenkilts und Halsreifen trugen sie Stolen aus halb
durchsichtigem Stoff, die ihre Brüste bis zu einem gewissen Grad bedeckten. Ihr Schmuck war billig, und Tal
nahm nicht an, dass dies die Umgebung war, in der die
Mädchen sich üblicherweise aufhielten. Er würde sie
wahrscheinlich an den meisten Abenden in einem bescheidenen Bordell oder in den einfacheren Gasthäusern
der Stadt finden. In ein paar Jahren, wenn ihr gutes Aussehen langsam schwand, würden sie sich in den ärmeren
Vierteln der Stadt auf der Straße herumtreiben.
Die Größere von beiden, die rotbraunes Haar hatte,
verkündete: »Ich sagte gerade meiner Freundin hier,
wenn nur ein einziger Mann im Raum heute Abend mit
uns sprechen könnte, würde ich mir wünschen, dass Ihr
es wärt.«
Sie kicherten beide. Tal lächelte und beugte sich vor:
»Wie würde es euch beiden gefallen, noch mehr Gold zu
verdienen, als man euch versprochen hat?«
Die Mädchen sahen ihn erschrocken an. Tal legte die
Arme um ihre Taillen und zog sie vertraulich an sich,
aber sein Griff war fest, als er sagte: »Lächelt, Mädchen,
ihr werdet beobachtet, und die Männer, die euch Gold
dafür versprochen haben, dass ihr mich nach oben lockt,
werden euch stattdessen die Kehlen durchschneiden. Also, was wollt ihr lieber? Leben und Gold, oder wollt ihr
heute Abend hier ein ziemlich spektakuläres Blutvergießen sehen?«
Die Kleinere von beiden, deren Haar rabenschwarz
war, sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig werden,
aber die Größere sagte: »Sie haben uns versprochen, dass
niemand verletzt würde. Sie sagten, es sei ein Streich.«
»Es ist kein Streich. Und, wie habt ihr euch entschieden?«
»Wie meint Ihr das?«
»Was haben sie euch gegeben, um mich zu vergiften?«
»Kein Gift«, sagte die Kleinere, und ihre Stimme zitterte vor Angst. »Nur ein paar Tropfen, von denen Ihr
einschlafen werdet. Sie sagten, sie würden Euch nach
draußen zerren und mit einer Karawane nach Süden verfrachten.
Sie sagten, Ihr hättet ein Verhältnis mit der Frau ihres
Freundes angefangen, und sie wollten Euch eine Lektion
erteilen.«
Tal schüttelte den Kopf und lachte laut. Dann flüsterte
er: »Und das habt ihr selbstverständlich geglaubt.«
Die Rothaarige sagte: »Für zehn Goldmünzen würde
ich eine Nacht lang glauben, dass Ihr Sung die Reine
seid.«
»Also gut, ihr werdet Folgendes tun. Kommt mit mir
nach oben und gebt mir die Tropfen.«
Er winkte Amafi, der zu ihm kam, und sagte: »Ich
werde einige Zeit mit meinen Freundinnen hier verbringen, bevor ich wieder anfange zu spielen. Bezahl den
Besitzer entsprechend.«
Amafi verbeugte sich und machte sich auf die Suche
nach dem Besitzer des Salons, während Tal weiterhin die
Arme um beide Mädchen gelegt hatte. Sie fuhren mit
demonstrativer Anhänglichkeit mit den Händen an

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