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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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Schlangenkönigin?«
»Schlimmer«, erklärte der Spieler.
Erik blieb einen Augenblick reglos sitzen, dann sagte
er: »Geh zu diesem Tisch da drüben, Nakor.« Er zeigte
auf einen langen Tisch, der an der Wand stand. »Offne
den Kasten darauf.«
Nakor tat wie geheißen und fand den schlichten Holzkasten mit einer kleinen Messingschließe und einem
Ringschloss. Darin befand sich ein schwarzes Amulett.
Er nahm es heraus und ließ es an der Kette baumeln.
»Nachtgreifer?«
»Wir haben es von einem unserer Agenten in GroßKesh erhalten. Ich nehme an, du und deine Freunde haben ebenso viele Agenten dort wie wir.«
Nakor drehte sich um und betrachtete den alten Herzog forschend. Eriks blaue Augen blitzten nun vor Energie, und seine Stimme wurde jeden Augenblick kräftiger.
»Oh, ich habe kein Problem mit eurem … wie nennt ihr
es? Mit eurem Konklave.«
Nakor sagte nichts, sondern lächelte nur.
»Aber ihr seid nicht die Einzigen da draußen, die für
Informationen zahlen, mein alter Freund«, fuhr der Herzog fort. »Ich habe lange genug mit dir und Calis gedient,
um nicht daran zu zweifeln, dass ihr es nur gut meint,
ganz gleich, wie die offizielle Position der Krone gegenüber euren Aktivitäten sein mag. Um ehrlich zu sein,
brauchte Patrick diesen öffentlichen Klaps, den Pug ihm
versetzt hat, als die Armee von Kesh vor der Stadtmauer
stand. Genau, wie es die Keshianer brauchten, mit eingezogenem Schwanz nach Hause geschickt zu werden.
Aber wenn ich je in die Situation geriete, mich zwischen
eurer Vision des großen Ganzen und meiner Pflicht gegenüber der Krone entscheiden zu müssen, weißt du, was
ich tun werde.«
»Das weiß ich, Erik.« Nakor zweifelte nicht daran,
dass Erik seinen Schwur und seine Pflicht gegenüber der
Krone über alles stellen würde, was Pug von ihm wollte.
Er legte das Amulett zurück. »Wie lange hast du das hier
schon?«
»Eine Woche. In der Hauptstadt von Kesh wurden in
der letzten Zeit ein paar unwichtigere Würdenträger und
einflussreiche Kaufleute umgebracht. Es ist eine große
Stadt, und die Toten sind nicht sonderlich wichtig, also
scheinen die Keshianer selbst noch keine Notiz davon zu
nehmen.«
Nakor sah ihn nachdenklich an. »Oder jemand ganz
oben sorgt dafür, dass sie es nicht tun.«
»Das dachte ich ebenfalls«, sagte der Herzog. Er
schaute zum Fenster und sagte: »Wie lange noch bis zur
Dämmerung?«
»Etwa vier Stunden«, antwortete Nakor.
»Ich denke, ich werde noch eine Weile bleiben, Nakor.
Wenn diese Gefahr, die uns droht, wirklich schlimmer ist
als die Armee der Smaragdkönigin, dann möchte ich gesund genug sein, mit meinem Schwert in der Hand auf
den Zinnen zu stehen.«
Nakor grinste. »Das wirst du.«
Erik erwiderte das Lächeln, und Nakor sah, dass die
Wangen seines alten Freundes wieder eine gesündere
Farbe hatten. Als Nakor hereingekommen war, hatte Erik
ausgesehen wie ein achtzigjähriger Mann auf der
Schwelle des Todes. Nun wirkte er eher wie ein kräftiger,
gesunder Mann von siebzig oder noch jünger.
»Versteck das hier irgendwo. Trink die Hälfte von diesem Zeug innerhalb einer Woche, falls du dich nicht so
stark fühlst, wie du willst. Und wenn du dich wirklich
wunderbar fühlen willst, trink den Rest eine Woche danach.« Er legte die Phiole auf das Kissen neben dem
Herzog. »Ich würde mehr hier lassen, aber es wäre
schwierig, dem Prinzen zu erklären, wieso du plötzlich
jünger aussiehst als er.« Grinsend fügte er hinzu: »Es ist
gut, dass du blond warst, Erik, da wird den Leuten nicht
auffallen, dass dein Haar nicht mehr so grau ist wie zuvor.«
Die Tür am anderen Ende begann sich zu öffnen. »Ich
muss gehen, Erik«, sagte Nakor und huschte in den
Schatten hinter dem schweren Vorhang.
Erik wusste, dass das Fenster hinter dem Vorhang geschlossen geblieben war, aber wenn er aufgestanden wäre
und nachgesehen hätte, wäre Nakor nicht mehr da gewesen.
Der königliche Wundarzt und der Junker des Herzogs
kamen herein und waren eindeutig erstaunt, den Herzog
aufrecht im Bett sitzen zu sehen. »Euer Gnaden!«, rief
der Arzt.
»Rossler«, sagte der Herzog.
»Sir?«, fragte der Junker stotternd.
»Was starrt ihr beide so an?«
»Nun, Euer Gnaden … Euch, Sir.«
»Ihr könnt jetzt damit aufhören.«
»Es ist nur …«
»Ich weiß«, unterbrach Erik den Arzt. »Ihr habt nicht
geglaubt, dass ich die Nacht überleben würde. Nun, es
geht mir besser.«
»Offensichtlich, Euer Gnaden. Darf ich?«, fragte er
und deutete seinen

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