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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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sie und erklärte. »An dir ist nichts Dummes,
Marie. Ganz bestimmt nicht.«
Wieder küsste sie ihn, dann sagte sie: »Ich muss gleich
zur Schneiderin. Wenn ich Bethel Roachman richtig kenne, wird sie ein ordentliches Theater veranstalten, weil
sie mir bis zum Abend ein Kleid nähen muss.«
»Soll sie doch. Sorg nur dafür, dass du eins findest,
das dir gefällt.«
Sie lächelte, nickte und eilte davon, und Caleb sah ihr
nach.
Während er allein dastand, wunderte er sich über sein
plötzliches Bedürfnis, etwas offiziell zu machen, was bisher ein unausgesprochenes Abkommen gewesen war.
Doch er kannte seine Gründe: Er wollte die Welt wissen
lassen, dass er diese Frau liebte und ihre Jungen so gern
hatte, als wären es seine eigenen Söhne. Er wollte, dass
ein Priester diese Verbindung segnete, und er wollte seinem Vater diese Familie vorstellen und dabei selbst sicher
sein können, dass er genau das wollte und nichts anderes.
Schließlich murmelte er leise: »Die Sonne ist kaum
aufgegangen, und schon brauche ich etwas zu trinken.«
Während Zweifel an ihm nagten, zwang er sich, sich umzudrehen und zum Lagerhaus zu gehen. Er musste seinen
Eltern und seinem Bruder eine Botschaft schicken, und
zwar sofort.
Pug und Miranda standen an der Seite des kleinen Tempels des Killian und sahen zu, wie sich ihr jüngster Sohn
und die Frau, die er liebte, vor Vater DeMonte, dem Priester für Stardock und Umgebung, das Jawort gaben.
Magnus stand ein Stück hinter seinen Eltern und betrachtete seinen jüngeren Bruder mit einer Mischung aus
Freude und Neid. Dass Caleb ein wenig Freude in dieser
finsteren Welt finden konnte, in der sie lebten, wärmte
Magnus’ Herz.
Pug war beeindruckt davon, wie viel in so kurzer Zeit
erreicht worden war. Blütengirlanden hingen an einem
Spalier, das ein paar Jungen aus dem Dorf unter Tads
Anleitung hergestellt hatten. Zane hatte das Festessen
organisiert, und die Tische auf dem Marktplatz bogen
sich förmlich. Sobald die Dorfbewohner von der Hochzeit gehört hatten, hatten die Frauen frisch Gebackenes
und Eingemachtes beigesteuert, und bei Sonnenuntergang gab es, wie Caleb vorhergesagt hatte, ein Fest mit
allem, was dazugehörte.
Tad und Zane standen an Maries Seite auf dem Platz,
hinter den drei Frauen, die ihre Zeuginnen waren. Sie
warfen hin und wieder Blicke zu Ellie und Grame Hodover, die schweigend zusahen. Ellie lächelte die Jungen
an, die ihren Bauch bemerkten und stillschweigend zu
der Ansicht kamen, dass das Schicksal sie auf einen besseren Pfad geführt hatte, als sie erwartet hätten.
Im Lauf des Nachmittags ein paar Minuten mit Ellie
zu verbringen hatte ihr Leben wieder ins Gleichgewicht
gebracht, und sie war nun wieder wie eine Schwester für
sie. Grame war wie immer ein aufgeblasener Langweiler,
und weder Tad noch Zane verstanden, was Ellie in ihm
sah, aber da sie ihn liebte, kamen sie zu dem Schluss,
dass dies als Grund genügte, sich mit einem so wichtigtuerischen Dummkopf abzugeben.
Als der Priester fertig war und die Menge gejubelt hatte, winkte Pug die Jungen zu sich. Er flüsterte seiner Frau
etwas zu, und sie nickte. Miranda wandte ihre Aufmerksamkeit Marie zu, und Pug führte die Jungen ein Stück
von der Menschenmenge weg. Der Magier verspürte einen schmerzhaften Stich. Marie sah älter aus als Miranda. Sie würde eine alte Frau werden, während Pug, Miranda und wahrscheinlich auch Magnus sich nicht sonderlich veränderten. Was mit Caleb geschehen würde,
war nicht klar. Im Wesen seines Sohnes gab es Dinge,
die niemand sonst verstand, und niemand konnte auch
nur darüber spekulieren, vielleicht mit Ausnahme von
Nakor. Pug hatte schon vor Jahren erkannt, dass es sinnlos war, etwas vor dem Isalani geheim zu halten, was
dieser interessant fand.
Als sie eine ruhige Ecke des Marktplatzes erreichten,
sagte Pug: »Jungs, es sieht ganz so aus, als wäre es tatsächlich eine gute Entscheidung gewesen, euch nicht ersäufen zu lassen, als ihr auf meine Insel kamt.«
Beide Jungen starrten ihn einen Moment entsetzt an,
dann grinsten sie.
»Von diesem Augenblick an seid ihr meine Enkel, und
damit sind gewisse Vorrechte und Verantwortungen verbunden. Wir werden morgen früh ausführlicher darüber
sprechen, aber jetzt solltet ihr einfach mitfeiern und an
der Freude eurer Mutter teilhaben.«
Sie zögerten, dann umarmten sie Pug mit einer Spontaneität, die den Magier überraschte. »Danke, Pug«, sagte
Zane. »Wir werden dafür sorgen, dass du

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