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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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stolz auf uns
sein kannst.«
Pug spürte, dass seine Gefühle ihn zu überwältigen
drohten. »Das weiß ich«, flüsterte er heiser.
Dann eilten die beiden zurück ins Getümmel der Feiernden, während Magnus und seine Mutter auf Pug zukamen. Miranda sagte: »Du siehst irgendwie verdutzt
aus.«
»Ich bin nur überrascht, das ist alles.«
»Was überrascht dich so, Vater?«
»Dass diese beiden Jungen, die ich kaum kenne, plötzlich so wichtig für mich sein können.«
Miranda lächelte. »Du hast immer erlaubt, dass Menschen für dich wichtig wurden, Pug.« Sie legte ihm den
Arm um die Taille. »Das ist eine Eigenschaft, die ich an
dir liebe, ganz gleich, wie sehr ich mich hin und wieder
darüber ärgere.«
Leise sagte Pug: »Sie erinnern mich an William.«
Sowohl Miranda als auch Magnus schwiegen einen
Moment. William, Pugs ältester Sohn, war schon vor
Jahren gestorben, aber Pug trauerte immer noch. Magnus
legte seinem Vater die Hand auf die Schulter, und sie
blieben alle drei lange Zeit zusammen stehen, bevor sie
sich wieder Caleb und seiner Frau auf dem Marktplatz
anschlossen.
    Als das Fest sich dem Ende zuneigte, forderte Pug seinen
jüngeren Sohn zu einem kleinen Spaziergang auf. Sobald
sie außer Hörweite waren, sagte Pug: »Ich habe gerade
eine Nachricht bekommen.«
    »Und?«
»Es gab einen weiteren Mord in Kesh.«
Caleb brauchte nicht mehr zu wissen. Er wusste, seit
    Nakor von seinem Besuch bei Marschall Erik von Finstermoor zurückgekehrt war, hatte Pug alle Agenten des
Konklaves in Kesh alarmiert, damit sie nach Beweisen
eines Wiederauftauchens der Nachtgreifer Ausschau hielten. Wenn er so schnell von diesem Mord erfahren hatte,
musste das Opfer einigermaßen bedeutend sein. »Wer
war es?«
    »Nur ein weiterer niederer Adliger, aber einer, der in
Verbindung mit einer wichtigen Fraktion in der Galerie
der Lords und Meister stand. Ich habe noch kein vollkommen klares Bild von dem, was da unten los ist, aber
ich denke, wir könnten uns einer größeren Machtverschiebung im Kaiserreich gegenübersehen.«
    »Hier und da ein kleiner Mord ist in der Politik von
Kesh nichts Ungewöhnliches, Vater.«
Pug nickte. »Ja, aber so viele Morde erinnern mich zu
sehr an das letzte Mal, als jemand dort versuchte, die
Macht zu ergreifen.« Er grinste. »Obwohl diese seltsamen Ereignisse auch Nakor zu mir geführt haben.«
»Die Geschichte habe ich gehört«, sagte Caleb und
seufzte. »Ich hatte gehofft, Marie und ich könnten ein
wenig mehr Zeit miteinander verbringen und unsere
Hochzeit feiern.«
»Es tut mir Leid, aber dir werden nur ein paar Tage
bleiben, denn ich brauche dich innerhalb einer Woche in
Groß-Kesh. Marie und die Jungen werden sich an den
Gedanken gewöhnen müssen, dass du zwar meistens auf
die übliche Weise reist – mit Pferd oder Wagen –, es aber
auch gut möglich sein kann, dass du mit Hilfe von Magie
von einem Ort zum anderen gelangst.« Pug warf noch
einmal einen Blick über die Schulter, um sich zu überzeugen, dass er nicht vorsichtig sein musste, dann fuhr er
fort: »Ich habe bereits Tal, Kaspar, Pasko und Amafi in
die Hauptstadt geschickt. Kaspar sieht inzwischen so anders aus, dass niemand den neu ernannten Comte du Bassillon vom Hof von Bas-Tyra erkennen wird, bevor er
den Palast erreicht.«
»Er verfügt zweifellos auch über alle notwendigen Papiere.«
Pug nickte. »Tal ist überall bekannt als Sieger des
Turniers am Hof der Meister, und seine Bekanntheit wird
ihm helfen, Einladungen zu Anlässen und an Orte zu erhalten, wo wir Augen und Ohren brauchen. Aber es gibt
auch Orte, zu denen ein Kutscher und seine beiden Lehrlinge eher Zugang erhalten …«
»Einen Moment, Vater! Ich möchte, dass du die Jungen wieder mit nach Hause nimmst.«
Pug drehte sich zu Caleb um und packte ihn am Arm.
»Ich habe dich als Mann behandelt, seit du zum ersten
Mal gezeigt hast, dass du die Verantwortung eines Mannes übernehmen kannst. Erinnerst du dich, wie alt du
damals warst?«
»Siebzehn«, antwortete Caleb. »Ich erinnere mich,
dass ich dich bat, mir einen Auftrag zu erteilen.« Er ließ
den Kopf hängen, denn er wusste, wohin dieses Gespräch
führen würde.
»Wie alt sind Tad und Zane?«
»Sie werden diesen Mittsommer siebzehn.«
Pug schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »So wie
die Dinge lagen, blieb Magnus nichts anderes übrig, als
die Jungen mit auf die Insel zu bringen. Aber nachdem
diese Entscheidung getroffen wurde, war das Konklave
für sie zuständig,

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