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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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bitte.«
Pug ließ sich auf dem Boden nieder und zog sein
unauffälliges, hellblaues Reisegewand zurecht, über
dem er einen Kapuzenumhang getragen hatte.
Das Sehvermögen des alten Mannes ließ nach,
aber er war immer noch aufmerksam genug, dass
Pugs Art sich anzuziehen ihm auffiel. »Ihr seid inkognito unterwegs?«
»Ich möchte nicht, dass andere aus der Versammlung erfahren, dass ich hier bin«, erwiderte Pug.
Der faltige alte Magier lachte leise. »Eure Geschichte in Bezug auf die Versammlung ist recht
spannend. Ich glaube, zu einem bestimmten Zeitpunkt haben sie Euch sogar ausgestoßen und überall
im Kaiserreich als Verräter gebrandmarkt.«
»Diesmal ist es nicht ganz so extrem, aber es gibt
ernste Sorgen, die mich in einen gewissen Nachteil
gegenüber der Versammlung bringen; kurz gesagt,
ich kann keinem ihrer Mitglieder trauen.«
»Womit kann ich Euch helfen, alter Freund?«
»Es gibt im Kaiserreich einen Flüchtling aus meiner Welt, einen ausgesprochen tückischen und gefährlichen Zauberer, und er ist vielleicht unmöglich
zu finden.«
»Ihr zeichnet bereits ein sehr ernstes Bild«, sagte
Sinboya. »Wenn Ihr ihn nicht finden könnt, dann ist
er wirklich nicht leicht zu finden.«
Pug nickte und trank einen Schluck des heißen Getränks. Die vier Jahre, die er in der Versammlung
verbracht hatte, um als einer der Erhabenen des Kaiserreichs ausgebildet zu werden, hatten ihn gelehrt,
das bittere Gebräu zu genießen, das ihn immer an
einen sehr bitteren Tee erinnerte, den es in Novindus
gab. »Er verfügt über die Macht, den Körper eines
anderen in Besitz zu nehmen, und es wird selbst denen, die seinem Wirt sehr nahestehen, schwerfallen,
ihn zu entdecken.«
»Ah, einer, der andere in Besitz nimmt. Ich habe
Geschichten über solche Menschen gehört, aber oft
sind die Geschichten nicht mehr als das und beinhalten keinerlei Wahrheit.« Sinboya war ein Magier des
niederen Pfads, ganz ähnlich wie Pugs erster Lehrer
Kulgan, einer Magie, die erst viel später in Pugs
Ausbildung begann, seinem Temperament zu entsprechen. Pug kannte sich in allen Formen der Magie
aus, aber anders als Sinboya war er kein Spezialist in
diesem Bereich. »Ich nehme also an, dieser Besuch
hat nicht so sehr mit dem Vergnügen meiner Gesellschaft zu tun als mit einem Gerät oder Amulett, das
ich für Euch herstellen kann?«
»Es tut mir leid, dass ich Euch so lange nicht besucht habe.«
»Das ist nicht nötig. Wenn nur die Hälfte dessen
stimmt, was ich durch Gerüchte vernommen habe,
braucht Ihr die doppelte Anzahl von Stunden am
Tag.«
»Ich suche nach etwas, das Nekromantie entdecken kann«, erklärte Pug.
Der alte Magier saß einen Augenblick still da. »Ihr
wisst, dass Nekromantie verboten ist.«
»Ich weiß das, aber einige werden von erheblich
mehr getrieben als nur von der Angst, entdeckt zu
werden.«
»Es ist wahr, die Verlockung der dunklen Künste
kann gewaltig sein. Wiederbelebung und Beherrschung der Toten, das Benutzen der Lebensenergie
von anderen und das Schaffen falschen Lebens sind
in den Augen eines jeden Tempels Abscheulichkeiten, und die Magier zur Zeit der Gründung der Versammlung fürchteten solche Menschen.« Der alte
Magier lachte leise. »Ihr werdet niemals hören, dass
ein Erhabener der Tsurani dies zugibt, aber einiges
von meiner ›niederen‹ Berufung kann gewaltige
Ebenen der Macht erreichen. Es braucht Zeit, um
beide Wege zu lernen, aber der erhabene Weg führt
schneller zur Macht. Nur wenige hingegen wissen,
dass der niedere Weg zwar langsamer ist, aber zu
größerer Macht führt. Ich kann, wenn ich genügend
Zeit und Material habe, Amulette schaffen, die Dinge
tun können, die niemand vom erhabenen Weg – vielleicht mit Ausnahme von Euch, Milamber – nachmachen könnte. Gebt mir, was ich brauche, und ich
kann Euch eine Schachtel bauen, die große Unwetter
enthält, bis sie geöffnet wird, oder eine Flöte, die
tausend Tiere gleichzeitig gehorchen lässt. Es gibt
vieles, was wir vom niederen Pfad erreichen können,
das häufig von der Versammlung übersehen wird …
Was soll dieses Ding für Euch tun?«
»Ich brauche etwas, das jede deutliche Manifestation von Nekromantie erkennt, wie zum Beispiel das
Stehlen einer Seele oder die Belebung von Toten.«
Der alte Mann schwieg einige Zeit, dann sagte er:
»Schwierig. Dies sind subtile Manifestationen, die
sich schwer entdecken lassen, vor allem, wenn Ihr
von einem einzelnen Leben sprecht, das genommen
wird, oder

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