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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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kalten Gängen
und Höhlen. Da er den größten Teil seines Lebens in
Höhlen verbracht hatte, konnte er sehr gut mithilfe
von Echos Entfernungen und Gestalten identifizieren, ganz gleich, wo er sich befand.
    Er nahm die Landschaft in sich auf, als sie über
den Weg ritten – die leeren Felder, die fernen Hügel,
die kaum wahrnehmbar wirkten bis auf die Tatsache,
dass sie ein wenig dunkler waren als die Luft, die sie
umgab. All das war ein düsterer Anblick, außer wo
die winzigen heißen Flecken auf Ungeziefer und
Raubtiere hinwiesen. Ein Rudel von Zarkis erschien
auf einem fernen Feld, auf der Jagd nach einem
schnellen Beuteltier, vielleicht einem Springer oder
Huscher. Sie waren gefährlich für einen einzelnen
Mann, aber um elf Reiter würden sie einen weiten
Bogen machen. Nachdem die Zarkis so lange von
den Dasati getötet worden waren, war ihnen die
Furcht vor gepanzerten Reitern in Fleisch und Blut
übergegangen. Aber es gab genügend andere nächtliche Raubtiere, auf die man aufpassen musste:
Keskash, die zweibeinigen Hinterhalt-Jäger des
Waldlandes, die aus einem Versteck stürmten und
einen Reiter vom Tier reißen konnten. Ihre Kiefer
waren stark genug, um selbst Rüstungen zu zerfetzen. Ihre Haut gab einen Film von Feuchtigkeit ab,
der schnell verdampfte und ihre Hitzegestalt verbarg,
bis sie ihre Beute beinahe erreicht hatten.
    In der Luft kreisten die Zustoßer, ihr winziger
Geist vollkommen darauf konzentriert, ihre Überlebenschancen zu berechnen, wenn sie sich auf ihre
Beute stürzten, denn nichts auf dieser Welt gab ohne
einen Kampf auf. Ihre Hitzebilder waren trüb, denn
ihre großen Membranflügel verteilten die Hitze
schnell und verbargen sie vor möglicher Entdeckung,
sowohl vor jenen, die sie verschlingen wollten, als
auch vor den Fliegenden Klauen, diesen machtvollen
Kreaturen, die hoch über ihnen schwebten. Die Klauen flogen in der oberen Atmosphäre, manchmal Meilen über der Oberfläche, bis sie die Gase aus ihren
Gedärmen von sich gaben, die sie hoch fliegen ließen, und dann rasten sie hinab auf nichtsahnende
Ziele am Himmel oder an der Oberfläche. Ihre großen Flügel öffneten sich mit einem donnernden Krachen, wenn sie ihr Zustoßen in plötzliches Schweben
verwandelten, und ihre hohlen, spitzen Klauen packten die Beute. Sie schlugen machtvoll mit den Flügeln, wenn sie sich wieder höher in den Himmel bewegten, wo sie die Flüssigkeit aus den Leichen saugten, die sie festhielten. Bevor sie ihre Schwebehöhe
erreichten, ließen sie die ausgetrockneten Kadaver
fallen, die langsam wieder zur Oberfläche zurücktaumelten. Ihre Klauen waren mächtig genug, um ein
Varnin zu packen und es vom Boden zu heben, und
sie konnten auch einen Brustharnisch durchdringen.
Es geschah selten, war aber nicht vollkommen unbekannt, dass ein Reiter aus dem Sattel gerissen und
davongetragen wurde.
    Valko genoss die Nacht. Wie die meisten auf diesem Ritt hatte er im Versteck den größten Teil des
Tages geschlafen und sich erst nach Sonnenuntergang hervorgewagt, um zu stehlen, was er brauchte.
Seine Mutter hatte ihm gesagt, sobald er den Platz
zur Rechten seines Vaters gewonnen hätte, würde er
das Tageslicht schätzen lernen. Er bezweifelte die
Worte seiner Mutter nie, denn sie war eine Frau von
machtvollem Intellekt und scharfer Wahrnehmung,
aber er fragte sich, ob er sich nach der Dunkelheit der
Nacht im grellen Tageslicht wirklich jemals wohlfühlen würde.
    Er wunderte sich darüber, dass sie diesen plötzlichen nächtlichen Ritt unternahmen, aber er wusste,
dass es besser war, keine Fragen zu stellen. Hirea
würde ihnen schon sagen, was sie wissen mussten.
Der Weg der Dasati schloss komplizierte Beziehungen ein, und wenn es Zeit für blinden Gehorsam war,
trug beinahe jede Frage dazu bei, dass ein junger
Krieger getötet wurde.

Sein Varnin schnaufte, als sie über einen weiteren
Hügel kamen, denn diese Geschöpfe waren dazu gezüchtet, kurze Strecken mit Höchstgeschwindigkeit
zurückzulegen, nicht für Ausdauerritte. Aber in der
alten Burg hatte es keine Zug-Varnins gegeben. Jeder
junge Mann wusste, dass die ruhigeren Tiere im
Kampf ein jämmerliches Reittier abgaben, aber auf
langen Ritten vorzuziehen waren. Valko war es egal,
ob sein Tier litt, aber er mochte es nicht, wenn ein
gutes Kriegstier verschwendet wurde, und freute sich
nicht darauf, zu Fuß zur Burg zurückzukehren, falls
sein Varnin zusammenbrechen sollte.
    Als sie den Hügel

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