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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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nach oben gebogenen Spitze mit einem goldenen Stachel endeten. Sein Helm war gekrönt von einer stilisierten Schlange, die sich um einen Baum wand. Das Ganze endete in einem Helmbusch, der ihm bis auf Schulterhöhe fiel. Er strahlte Macht aus.
    Er zeigte auf Bek und rief: »Wer hat Euch ausgebildet?«
    Bek lachte und rief zurück: »Ich mich selbst.«
    Nakor, der an der Seite stand, hatte den Blick niedergeschlagen. Er zuckte angesichts dieser Arroganz zusammen.

    Aber der Mann auf der Galerie erwiderte das Lachen. »Kann ich das glauben?
    Ich muss es wohl, denn kein Krieger, der noch bei Verstand ist, würde ein solches Manöver weitergeben. Bleibt, wo Ihr seid.«
    Es dauerte nur eine Minute, bis der Beobachter von der Galerie bis zum Boden der Arena gelangt war, aber in dieser kurzen Zeit kam Nakor zu Bek, bot ihm Wasser an und flüsterte: »Erinnere dich, du bist der Protege von Martuch und von Hirea ausgebildet worden. Vergiss das nicht!«
    Der große Krieger in der schwarzen Rüstung kam über den Hof und baute sich vor Bek auf, der einzigen Person, die noch größer war als er. Aller Augen wandten sich den beiden zu. Der Krieger sagte: »Greift mich an.«
    Ohne zu zögern begann Bek mit einer wütenden Kombination von Schlägen, Finten und Stößen, die alle Zuschauer den Mund aufreißen ließ. Aber der Krieger in der schwarzen Rüstung kannte sich offenbar aus, denn er bewegte sich mit einer Geschicklichkeit aus Beks Angriffslinie, die bei einem so großen, kräftigen Mann unerwartet kam, von der schweren Rüstung, die er trug, ganz zu schweigen.
    Dann konterte er und führte einen Schlag, der beinahe die Seite von Beks Schädel zertrümmert hätte. Bek beweg
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    te nur die Handgelenke, brachte seine Klinge hoch und blockierte, und der Schlag vibrierte bis in den Boden.
    Hin und her duellierten sich die beiden, Beks Wildheit und Kraft standen die Erfahrung und das Tempo des Gegners gegenüber. Die Zuschauer hatten einen Kreis um sie gebildet, denn es wurde klar, dass hier etwas Ungewöhnliches, Erstaunliches geschah, und sollte einer der beiden Krieger einen Fehler machen, würde jemand sterben.
    Hin und her bewegten sie sich, tauschten Schläge aus und parierten, bis der Krieger in Schwarz schließlich zurücktrat und rief: »Halt! Genug!«
    Bek zögerte, dann senkte er sein Schwert.
    Der Krieger in Schwarz sagte: »Noch einmal, wer hat Euch ausgebildet?«
    Diesmal sah Bek ihm in die Augen und sagte: »Hirea von der Geißel.«
    »Ich kenne ihn. Die Geißel, eine kleine Gesellschaft… aber geachtet; altes Haus, guter Mann. Einer der Besten auf Kosridi.« Er nahm seinen Helm ab, und Bek sah ein Gesicht mit Kampfnarben, ein älterer Dasati-Krieger, aber einer, der sich immer noch auf dem Höhepunkt seiner Kraft befand. »Ich bin Marian, Imperado der Vollstrecker, Erster Orden der Garde des TeKarana. Ich habe noch nie jemanden gesehen wie Euch, Bek.«
    Bek war nass geschwitzt. »Ihr seid schnell«, sagte er. »Und stark. Ihr seid schwer umzubringen.«
    Der ältere Krieger grinste. »Ich werde Euren Namen erwähnen. Wir werden neue Leute brauchen, und wahrscheinlich schnell. Wer weiß? Ihr werdet vielleicht derjenige sein, der eines Tages meinen Kopf nimmt, wenn ich nicht auf einer verfluchten fremden Welt sterbe.«
    »Ich werde es schnell machen und mit Respekt«, sagte Bek und erwiderte das Grinsen.

    Marian schlug ihm auf die Schulter, drehte sich um und ging-Der Ausbilder sagte: »Man hat Euch hoch geehrt, junger Bek.«
    Nakor hätte nur zu gern Fragen gestellt, aber er wusste, dass es ihn hier noch mehr als an anderen Orten des Dasati-Reichs auf der Stelle umbringen würde, wenn er sich nicht wie ein Geringerer verhielt. Der Ausbilder drehte sich zu ihm um und sagte: »Mach hier sauber. Wir sind fertig.« Zu Bek sagte er:
    »Geht in die Unterkunft, und wartet bis zum Ruf zum Mittagessen. Ihr habt Euch eine Ruhepause verdient.«
    Schnell las Nakor die Dinge auf, die Bek gehörten, und als er sich umdrehte, sah er, dass der große Krieger ihn angrinste. »Was?«, flüsterte er.
    »Er ist müde geworden und hatte Angst, dass ich ihn umbringe«, sagte Bek.
    »Wer, Marian?«, fragte Nakor leise und bückte sich, um ein großes schmutziges Tuch aus wollähnlichem Material aufzuheben, das Bek als Handtuch benutzt hatte.
    Bek lachte. »Der auch. Nein, ich meine den Ausbilder. Er wurde müde.«
    »Wie geht es dir?«
    »Mir geht es wunderbar, Nakor.«
    »Gut«, murmelte Nakor leise. »Ich bin sehr froh, dass du dich

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