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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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werde in drei Tagen zu Euch kommen. Ich muss nach Elvandar zurückkehren und dort mit den ältesten Zauberern und Hütern der Überlieferung sprechen.
    Castdanur hatte keine Ahnung, was diese Geschöpfe waren, und das zeigt nur, wie tief die Anoredhel gesunken sind. Sie haben Älteste, aber keine Hüter der Überlieferung mehr.« Frustriert schüttelte er den Kopf. »Ich muss auch mit den Quor sprechen.«
    »Wer sind die Quor?«, wollten Kaspar und Miranda beinahe gleichzeitig wissen.
    Tomas ging weiter. »Sie sind das Herz von Midkemia, uralte und wohlwollende Wesen. Selbst die Valheru haben sie in Ruhe gelassen, denn sie wussten, dass die Quor auf unerklärliche Weise mit dem Mittelpunkt allen Lebens hier verbunden sind. Die Legende besagt, wenn sie sterben, stirbt die Welt mit ihnen.«
    Sie blieben stehen und sahen einander an.
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    »Diese Geschöpfe, die wir gerade vernichtet haben, waren nur … Junge. Sie waren nichts weiter als Kinder, die spielen«, fuhr Tomas fort.

    Miranda wurde blass. »Ich konnte sie nicht töten, Tomas. Ich konnte sie nur unfähig machen, sich zu wehren.«
    »Es ist nicht möglich, etwas zu töten, das nicht lebt. Es sind Kinder der Leere, und kein lebendes Wesen kann sie verstehen. Von allen Feinden, denen die Valheru gegenüberstanden, waren die Schrecken die mächtigsten. Wir sind in ihr Reich eingedrungen, und viele Valheru sind umgekommen. Wir kehrten zurück, hielten sie in Schach und sagten uns selbst, wie mächtig wir doch waren. Pug und ich haben einem Schreckensmeister gegenübergestanden, als wir vor vielen Jahren nach Macros suchten. Wir haben ihn durch Tücke und Macht besiegt, aber es brauchte dazu uns beide. Soviel ich weiß, ist dieses Schwert« - er tätschelte den Knauf seiner Waffe - »das einzige Ding auf dieser Welt, das einen mit seiner Berührung zerstören kann. Aber es gibt vielleicht andere Artefakte, von denen ich nichts weiß, die ihnen ebenfalls schaden können; deshalb müssen wir mit jedem Magier und Priester sprechen, dem wir trauen können. Wenn die Schrecken einen Weg in diese Welt gefunden haben …« Er hielt inne und zeigte zum Berg. »Diese Kinder sind vielleicht einfach hier hereingeplatzt, ohne zu verstehen, was sie gefunden hatten. Aber wenn ihre Herren und Meister diesen Durchlass gefunden hätten, würde der Kontinent bald in Schutt und Asche liegen. Die Fürsten der Schrecken sind Geschöpfe von gewaltiger Macht, vielleicht so mächtig wie die Götter, und wenn sie mit etwas von dem, was wir gesehen haben, zu tun haben …« Er holte tief Luft. »Ich wünschte, Pug wäre hier.«
    »Das wünsche ich mir jeden Tag«, sagte Miranda.
    Tomas ging weiter. »Ich werde Ryath rufen und schnell 169
    nach Elvandar fliegen und dann mit Zauberern zurückkehren. Wir müssen mit den Quor sprechen und diese Stelle untersuchen, die Ihr gerade zerstört habt, Miranda. Wenn es dort oben immer noch eine Schwäche im Stoff des Universums gibt, die uns dichter an die Leere bringt, müssen wir das wissen.
    Erklärt das Castdanur, Kaspar.« Er sprang hoch auf einen Felsen, ein Sprung, den ihm kein Mensch hätte nachmachen können, und hob die Hand. »Ryath!
    Ich rufe dich!«
    Innerhalb einer Minute kündigte eine donnernde Explosion über ihnen die Ankunft des Drachen an. »Ich komme, Drachenreiter.«
    »Ich brauche deine Hilfe noch einmal, meine Freundin«, sagte Tomas zu dem riesigen roten Drachen. »Unsere Welt ist in Gefahr, und wir müssen versuchen, sie zu retten.«
    Tomas wartete nicht darauf, dass der Drache landete, sondern sprang von dem Felsen auf seinen Rücken. Der Drache drehte sich, und mit einem einzigen Flattern seiner gewaltigen Flügel schoss er hoch in den Himmel, und die vier Menschen schauten ihm ehrfürchtig hinterher.
    Miranda drehte sich zum Tal um, und ihre Schultern zuckten in kaum beherrschtem Zorn. Die anderen hörten sie kaum, als sie sagte: »Wo ist mein Mann?«
    Pug freute sich, als er Martuch und Hirea sah. »Was ist mit Nakor und Bek?«, fragte er.

    »Es ging ihnen gut, als wir sie das letzte Mal gesehen haben«, berichteten die beiden alten Kämpfer. Martuch sah sich um und fragte: »Wo ist Lord Valko?«
    »Bei seiner Schwester«, antwortete Pug, »und bei den anderen Bluthexen. Sie sagten, er müsse eine Weile bei ihnen bleiben.« Er senkte einen Moment lang den Blick, als würde er über seine nächsten Worte genau nachdenken.
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    »Ich spüre, dass sich etwas zusammenbraut. Es wurde genug gesagt, um mich glauben zu lassen,

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