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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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sich ohne Zögern erhob und loslief. »Bleibt hier!«, rief er.
    »Hm«, brummte Jim. »Das bedeutet wohl, dass der Teil mit dem Anschleichen vorbei ist.«
    Miranda eilte an den drei Männern vorüber. Jim sah Jommy und Kaspar an.
    »Und der >Bleibt hier<-Teil offenbar ebenfalls.« Er stand auf, zog die beiden Gürtelmesser und wollte Miranda folgen.
    Kaspar streckte den Arm aus, packte Jim Dasher am Kragen und zog ihn zurück, wobei er ihn beinahe umriss.
    »Was ist?«
    »Wegen ihr mache ich mir keine Gedanken«, erwiderte Kaspar. »Aber wenn ein Mann, der Drachen Befehle erteilt, mir sagt, ich solle warten, neige ich dazu, das zu tun.«
    Jim blickte Jommy an, der aussah, als könne er einfach nicht glauben, dass Jim auch nur im Traum daran gedacht hatte, weitergehen zu wollen, nachdem Tomas ihnen gesagt hatte, sie sollten warten.
    Tomas trat auf die Lichtung und sah das erste Geschöpf. Es war einer der großen »Wölfe«, der auf der Schwelle einer Hütte lag, und sobald er Tomas bemerkte, sprang er auf, machte einen Satz und griff mit einem geisterhaften Heulen an. Tomas’ goldene Klinge zischte durch die Luft, und als sie das Geschöpf traf, gab es eine Explosion von Funken, Energie so gleißend hell, dass Jim, Kaspar und Jommy gezwungen waren, sich abzuwenden. Eine qualmende Wunde, wo die Klinge traf, war bald von winzigen Silberflammen umzüngelt, und das Geschöpf taumelte
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    und fiel auf die Seite. Mit einem Keuchen wurde es schlaff, und dann war plötzlich seine ganze Gestalt von silbernen Flammen umgeben.
    Der Lärm bewirkte, dass die menschenähnlichen »Reiter« und ihre anderen Reittiere aus den Hütten kamen. Tomas schlug mit dem Schwert um sich, und seine Geschwindigkeit und Kraft waren verblüffend. Miranda hatte die Hände ausgestreckt, und Strahlen von verblüffend blauer Energie spießten jedes Geschöpf auf, das sie angreifen wollte. Wo ihre Magie traf, wurden die Geschöpfe nach hinten geworfen, krachten gegen die Hütten oder fielen auf den Boden.
    Ihre Laute von Wut und Schmerz waren die seltsamsten Geräusche, die die drei Zuschauer je gehört hatten, ein dumpfes Heulen und Grunzen, das klang, als halle es aus der Tiefe einer weit entfernten Schlucht herauf. Miranda veränderte ihren Angriffsstil, und eine dröhnende weiße Lichtkugel explodierte rings um sie her. Die Kugel ging durch Tomas hindurch, ohne ihm zu schaden, aber wenn sie eine der dunklen, rauchigen Gestalten traf, fielen diese sich windend zu Boden, und ihre merkwürdigen Schreie wurden lauter.
    Tomas bewegte sich mit verblüffender Geschwindigkeit, riss sein Schwert nach links und rechts, und jedes Mal, wenn er zuschlug, fiel eins der Geschöpfe. Da sie dank Mirandas Zauber keine Verteidigung mehr hatten, mähte er sie nieder wie ein Bauer den Weizen.
    Er bewegte sich auf den Steinkäfig zu, in dem die Dunkelpfeile um sich schlugen und versuchten, sich zu befreien. »Miranda, kannst du diese Dinger vernichten, ohne die Tür zu öffnen?«
    »Was bringt sie um?«
    Er streckte die Klinge aus. »Das hier besitzt Magie, die 166
    schon uralt war, als Menschen in diese Welt kamen. Solange ich es auch besitze, ich weiß immer noch nicht, wie es gemacht wurde. Aber diese Wesen nähren sich von Leben, ebenso wie meine Klinge.«
    »Ich denke, es gibt etwas, das ich versuchen kann«, sagte Miranda. Sie bewegte die Hände in einem komplizierten Muster, und eine pulsierende Kugel aus lila Licht entstand vor ihr. Mit einer raschen Geste ließ sie sie in den Käfig krachen, und sobald sie die Geschöpfe berührte, fingen diese an, noch heftiger um sich zu schlagen. Aber sie starben immer noch nicht.
    Miranda versuchte etwas anderes und beschwor Flammen aus ihren Handflächen herauf. Die Flammen brannten in einem hellen Orangerot, und wo sie trafen, schienen die Geschöpfe zu erstarren und fielen zu Boden. Tomas öffnete sofort den Riegel und die Tür und war dann im Käfig und schlug zu, bis die Flugwesen nichts weiter waren als rauchende schwarze Holzkohle.
    »Diese Dinger sind nicht leicht totzukriegen«, stellte Miranda fest.

    Jommy, Kaspar und Jim kamen zu ihnen. Kaspar hatte vom Gott Kalkin eine Vision der Dasati-Welt erhalten und die Warnung vor einem Eindringen der Dasati nach Midkemia zum Konklave gebracht, aber selbst er hatte so etwas noch nie gesehen. Das sagte er jetzt auch. »Sind das Dasati-Wesen, die ich nicht kenne?«
    »Sie sind vollkommen anders als die Todespriester«, sagte Miranda.
    Tomas blickte grimmig drein. »Die

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