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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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und er wieder wie ein Mensch aussah.
    »Wo sind wir?«, fragte Magnus.
    Pug stellte sich auf unsichere Beine und blickte sich um. »Ich erkenne es! Wir sind unterhalb des Bodenniveaus …«
    »Aber es ist nichts über uns«, unterbrach ihn sein Sohn.
    »Ich weiß, aber früher einmal war das hier die tiefste Ebene der großen Arena in der Heiligen Stadt.«
    »Wir sind wieder auf Kelewan?«
    »Offensichtlich«, sagte Pug. »Wenn man bedenkt, wie die beiden Welten einander entsprechen, ist es nur logisch, dass wir, als wir die Ebene wechselten, auf der wir uns aufhielten, nicht den Ort ändern würden.« Er zeigte auf das Geröll, das ihn umgab. »Der Überfall der Dasati… es war eher eine vollkommene Zerstörung.«
    Schmerz brannte wieder in Pugs Brust und Kopf, und er sackte zusammen und konnte nur mit Hilfe seines Sohnes wieder aufrecht stehen.
    »Was ist denn, Vater?«
    »Banath«, sagte Pug. »Er erinnert mich daran, dass ich nach Midkemia zurückkehren muss.«
    »Kannst du einen Spalt nach Hause herstellen, oder soll ich uns zur Versammlung fliegen?«
    »Ich kann einen Spalt schaffen und uns hinbringen«, sagte Pug, obwohl er beinahe vollkommen erschöpft war.
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    Er schloss die Augen, und Magnus sah sich in dem Krater um, der einmal der Boden der großen Arena in Kentosani gewesen war. Die Steine ringsumher stanken immer noch nach Konfliktmagie, und Magnus bemerkte auch andere Energien. Ein großer Kampf hatte hier stattgefunden, als Magier und Priester aus den unterschiedlichen Orden gegen die einfallenden Dasati gekämpft hatten. Wenn die Berichte, die Valko erreicht hatten, der Wahrheit entsprachen - und das war offenbar der Fall -, hatten die Dasati, nachdem sie jeden im Hohen Rat der Tsurani getötet hatten, einen großen Teil der Bevölkerung umgebracht; frühe Schätzungen hatten von fünfzigtausend toten Tsurani gesprochen, Krieger und einfache Leute. Aber wenn er sich die Zerstörung ansah, die ihn umgab, konnte Magnus leicht glauben, dass mehr gestorben waren, denn das hier war das Ergebnis von Tsurani-Magie, nicht der Todesmagie, die die Dasati benutzten. Einige Gruppen von Magiern und Priestern hatten die Arena buchstäblich auf die Dasati herabstürzen lassen. Während sein Vater arbeitete, benutzte Magnus seine eigenen Fähigkeiten, um sich in die Luft zu erheben, damit er besser sehen konnte.

    Sobald er über das Geröll hinwegblicken konnte, das einmal die Hülle der großen Arena gewesen war, wünschte er sich, er hätte es nicht getan. Das gesamte Herz der Heiligen Stadt lag in Trümmern. Feuer brannten immer noch in Vierteln, die von ihren Bewohnern verlassen worden waren, und irgendwo in der Nähe konnte Magnus ein Zeichen von Leben erkennen. Der Wind trug schwach den Geruch von Verwesung herbei, weil die Leichen unbegraben dort lagen, wo sie hingefallen waren. Aasfresser hatten schon vor Tagen ihre Arbeit getan, aber es blieb noch genug Tod an den Steinen, dass Magnus wusste, dass dies nun eine tote Stadt war. Er fühlte sich überwältigt, selbst nach allem, was sie
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    durchgemacht hatten. Konnten sie wirklich verhindern, dass der Dunkle Lord diese Welt erreichte?
    Er schwebte wieder auf den Boden, als sein Vater gerade mit seinem Spalt-Zauber fertig wurde und ein graues Oval von der Größe einer Tür in der Luft erschien. Ohne ein Wort zu seinem Sohn ging Pug hindurch, und Magnus folgte ihm.
    Caleb erschrak, als sein Vater und sein Bruder durch einen Spalt ins Arbeitszimmer kamen, und dann stürzte er auf Pug zu, als dieser zusammenbrach. Magnus konnte ebenfalls kaum stehen und musste sich an der Wand abstützen, um sich aufrecht halten zu können.
    »Mutter wird sehr erfreut sein, euch zu sehen«, sagte Caleb, als er sich neben Pug kniete. »Wenn du so freundlich wärst, nicht zu sterben, bevor sie zurückkehrt.«
    Magnus lächelte. Er mochte Calebs trockenen Humor. »Schön, dich wiederzusehen, kleiner Bruder.«
    Wieder halb bei Bewusstsein brauchte Pug doch die Hilfe seiner beiden Söhne, um auf die Beine zu kommen. Sobald er aufgestanden war, sagte er: »Es geht mir nicht gut. Der Übergang.«
    Magnus fühlte sich so krank wie bei ihrem Übergang nach Delecordia.
    »Hol einen Heiler«, sagte Pug zu Caleb. »Wir können es uns nicht leisten, Zeit zu verschwenden.«
    »Ich schicke nach einem«, erwiderte Caleb, »aber bis er kommt, geht ihr beide ins Bett.«
    Er rief nach Helfern, und zwei Schüler kamen, um Magnus in seine Wohnung zu bringen, während Caleb seinem Vater in

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