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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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wie er behauptete, dem Träger erlaubte, vom höchsten Gebäude oder der höchsten Mauer zu springen und sanft zu Boden schweben. Ein recht schlauer Trick, denn wenn der Idiot, der den Umhang kaufte, wirklich versuchte, ihn zu benutzen, würde er dabei entweder umkommen oder mit zu vielen Knochenbrüchen im Bett liegen, um den Schwindler verfolgen zu können, und dieser würde längst sicher in Groß-
    Kesh sein. Aber wie sehr wünschte er sich jetzt, es wäre wahr gewesen und er würde über einen solchen Umhang verfügen!
    Er sah sich weiter nach Inspiration um, denn er wollte wirklich nicht wieder nach oben steigen. Er beschloss, noch einmal am Klippenrand entlangzugehen, bevor er
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    das notgedrungen eben doch tun würde. Also bewegte er sich nach Norden, bis er einen Felsvorsprung erreichte, der ihn aufhielt, schaute nach unten und sah, wie die Wellen sich hundert Fuß unter ihm an den Felsen brachen. Kein schlechter Sprung, dachte er, wenn er gewusst hätte, dass das Wasser dort tief genug wäre, und es nicht überall Felsen gegeben hätte.
    Er ging wieder nach Süden, schaute hin und wieder dorthin, wo die drei Schiffe warteten, und wünschte sich, er könnte ihnen irgendwie ein Signal geben, dass er hier war. Nicht, dass das viel helfen würde, es sei denn, einer von der Besatzung hatte fliegen gelernt und konnte ihn zum Schiff holen oder wenigstens mit einem Seil zu ihm klettern.
    Ein Seil? Er sah sich um. Wenn er ein Seil hätte, wo würde er es befestigen? Er ging zu einem kräftigen Baum, der das Opfer von Erosion geworden war: Er hatte angefangen, sich über die Kante der Klippe zu lehnen, und war dann gestorben, als die Wurzeln fast alle offen gelegen hatten. Aber noch steckte der ausgetrocknete Baum in dem felsigen Boden, und als Jim fest dagegen drückte, gab er nicht nach. Er würde sein Gewicht halten. Wenn er nur ein Seil hätte!
    Er blickte hinunter und erkannte, dass der Baum über einer Kluft in der Klippe hing, mit einem Sims zwanzig Fuß weiter unten, und dass dieses Sims ebenfalls ein paar Bäume trug. Er wünschte sich, er könnte einschätzen, wie hoch diese Bäume waren. Er eilte am Klippenrand entlang, schaute mehrere Male zurück und fand schließlich eine leichte Biegung in der Klippe, wo er eine bessere Perspektive hatte. Er sah, dass die Bäume, die dem Rand des kleinen Simses am nächsten waren, etwa dreißig Fuß unterhalb der Klippe wuchsen, auf der er stand. Rasch rechnete er alles durch. Er konnte sich herunterlassen, bis er über den Bäumen hing, und dann sollten seine Füße sich 107
    nicht mehr als zwanzig Fuß über dem Sims und nur zehn über den Bäumen befinden.
    Ihr Götter, dachte er, wozu wird die Verzweiflung mich noch treiben?
    Er erkannte, dass er, wenn er erst auf dem Sims war, keine Chance mehr haben würde, wieder hinaufzuklettern, aber diesen Gedanken schob er rasch beiseite: Er musste so bald wie möglich zu den Schiffen gelangen. Er eilte zu einer Stelle, wo er hinaus auf den toten Baum klettern konnte, und sah sich nach dem geeignetsten Baum unten um, in den er sich fallen lassen konnte. Es waren alles eher nach Büschen aussehende Gewächse, Kiefern oder Fichten oder so etwas - er wusste nicht wirklich, was sie waren, und fand das auch unwesentlich -, und er brauchte etwas, was groß genug war, um sich daran festzuhalten, oder wenigstes kräftig genug, um seinen Fall zu verlangsamen.
    Schnitte und Prellungen störten ihn nicht, aber gebrochene Knochen würden ihn zu einem langsamen und schmerzvollen Tod verdammen.
    Er kletterte herum, bis er direkt über dem ausgewählten Baum war, dann ließ er los. Der Fall ging weniger als ein Dutzend Fuß tief, aber es fühlte sich an wie hundert, als er in die oberen Äste krachte. Wie er erwartet hatte, schnitten ihn einige davon, als sie zerbrachen, aber er hielt sich an einem dickeren fest, und sein Sturz wurde unterbrochen. Er hielt inne, um zu Atem zu kommen, dann kletterte er hinunter.
    Sobald er auf dem Rand des kleinen Simses stand, fragte er sich, welcher Wahnsinn ihn befallen hatte. Von hier aus waren es immer noch dreißig Fuß oder mehr nach unten, auf einen Boden, der überwiegend aus Sand bestand, aber es gab auch genug Felsen, die herausragten, so dass er nicht sicher sein konnte, wie tief der Sand sein würde. Er schaute sich nach etwas um, das entfernt nach einem Halt aussah, und spürte, wie sein Magen sich umstülpte; die Klippe war hier von den Gezeiten geschliffen worden, und jetzt befand er sich

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