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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Berge, und als er nach unten schaute, konnte er erkennen, wie die grauen Formen zu Meer und Land wurden. Sie kamen über die östliche Küstenlinie des Königreichs direkt nördlich der Grenze nach Groß-Kesh, und die Berge in der Ferne konnten nur die Berge der Quor sein.
    »Wo genau?«, rief Tomas.
    »Haltet nach einer Bucht Ausschau. Es gibt da einen großen Felsvorsprung im Norden, und dahinter erhebt sich ein Steilhang. Er ist sehr hoch, und unser Lager befand sich eine Meile einen Weg entlang …«
    »Ich sehe es.«
    »Folgt dem Weg weiter nach Norden. Dann solltet Ihr die Siedlung der Elfen schnell finden.«
    Die Sonne war über den Horizont geklettert, und jetzt war es heller Tag. Der Drache wurde langsamer, flog beinahe gemütlich dahin verglichen mit dem Tempo der Nacht.
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    Jim versuchte, die Landschaft unter ihnen einzuordnen, dann sah er den Weg.
    »Dort!« »Ja«, sagte Tomas.
    Der Drache flog einen Bogen und wurde noch langsamer, und nun waren sie kaum höher als die Baumwipfel. Dann sagte Tomas: »Vor uns!«
    Eine Gruppe von Männern, mit Bögen bewaffnet, lag wartend im Hinterhalt, während auf der anderen Seite der großen Lichtung Elfen deutlich sichtbar den Weg entlangkamen. »Ich kenne sie - das sind Kaspars Leute! Sie müssen geflohen sein und sich Waffen genommen haben!«
    »Ich muss das aufhalten!«, sagte Tomas.
    Er befahl Ryath, in der Mitte der Lichtung zu landen, und mit einem dröhnenden Donnern der Flügel tat der Drache, was ihm befohlen wurde.
    Jim schwang ein Bein über den Drachenhals, rutschte über Ryaths Schulter und landete auf den Beinen. Er machte ein halbes Dutzend Schritte auf die Stelle zu, wo die Männer im Hinterhalt lagen. »Haltet ein!«
    Die Männer standen auf, und einer nach dem anderen kamen sie mit erstaunten Mienen aus ihrem Versteck. Jim sah Kaspar, der aus dem Hinterhalt auf ihn zutrat, und hörte, wie er rief: »Jim Dasher?«
    Jim blickte sich um und erkannte, dass Elfen sich von der anderen Seite der Lichtung näherten, die Waffen bequem geschultert. Sie wirkten lässig und kein bisschen wie Wachen auf der Suche nach geflohenen Gefangenen.
    »Nicht kämpfen!«, rief Jim. »Lord Tomas wird das alles regeln!«
    Kaspar kam direkt vor Jim zum Stehen. »Kämpfen?« Mit einem bellenden Lachen sagte er: »Wieso kämpfen? Ihr und Euer Freund habt gerade eine vielversprechende Jagd verdorben.«
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    »Jagd?
    »Die Elfen schlugen auf die Büsche und trieben eine nette Herde Rotwild auf uns zu.« Kaspar hängte sich den Bogen über die Schulter. »Das Wild ist davongerannt, als es diesen Drachen aus dem Himmel kommen sah. Inzwischen sind die Viecher wahrscheinlich schon fast in Kesh.« Er legte Jim die Hand auf die Schulter. »Trotzdem, schön zu sehen, dass Ihr fliehen konntet und es überlebt habt, und noch besser, dass Ihr Hilfe mitbringt.«
    Er betrachtete den Drachen, der entspannt im hohen Gras hockte. »Und ich muss sagen, Eure Ankunft war wirklich spektakulär.«
    »Ihr solltet mal versuchen, einen Drachen zu reiten«, erwiderte Jim. »Was ist hier passiert?«
    »Kommt mit«, sagte Kaspar und winkte seinen Männern. »Kehrt zurück zur Siedlung, und wir werden später eine andere Jagd organisieren. Diese hier ist vorbei!«
    Die Männer bestätigten seinen Befehl, und Kaspar wandte sich wieder Jim Dasher zu. »Seit Ihr gegangen seid, hatte ich Gelegenheit, ausführlich mit Castdanur zu sprechen. Er ist nicht übel, wenn man sich erst mal an seine Elfenart gewöhnt hat.« Als er die Stelle erreichte, wo Tomas stand und sich mit den Elfen unterhielt, erklärte Kaspar: »Sagen wir mal, wir haben eine Übereinkunft erreicht.«
    »Übereinkunft?«
    »Ja«, erwiderte Kaspar. »Wir werden diesen Elfen helfen zu überleben, und sie werden uns helfen, Midkemia zu retten.«
    Jim konnte nicht glauben, dass eine kleine Gruppe zerlumpter Elfen den Kräften, die bereits in Stellung waren, um diese Welt zu verteidigen, viel helfen konnte, aber nach allem, was er in den letzten Tagen gesehen hatte, kam er zu dem Schluss, dass das vielleicht eine übereilte Einschät 142
    zung war. Plötzlich war er wieder erschöpft, und er sagte: »Das werdet Ihr mir erklären müssen, Kaspar.«
    Kaspar lachte. »Gern, aber lasst mich erst Euren Begleiter begrüßen. Ich kenne ihn nur dem Ruf nach.«
    Jim grinste, dann schüttelte er ungläubig den Kopf. Das Letzte, was er Augenblicke zuvor erwartet hatte, war, hier zu stehen und die Leute einander vorzustellen.
    Als die Elfen Tomas

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