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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Kloster
von Sarth führte. Am nächsten Tag brachen sie
auf.
    Owyn prägte sich die Karte ein, die Graves ihnen
geschickt hatte, dann bat er Katala, dafür zu sorgen, dass James sie erhielt, wenn er zurückkehrte.
    Die Reise nach Norden verlief ereignislos, entweder weil die Dinge schon an einem Punkt angelangt
waren, an dem es für Delekhan und seine Agenten
nicht länger von Bedeutung war, ob sich Gorath
in Freiheit befand oder nicht, oder weil sie einfach
nicht mehr wussten, wo er sich aufhielt. Am Fuß
der zum Kloster ansteigenden Straße verabschiedeten sie sich von den Soldaten des Königreichs
und ritten allein weiter. »Dies muss einmal eine
Festung gewesen sein«, meinte Gorath.
    »Ich glaube, sie gehörte einem Raubritter. Der
damalige Prinz von Krondor hat den Besitz später
den Mönchen Ishaps übergeben.«
    Die Straße machte eine Biegung. »Es muss mörderisch anstrengend gewesen sein, diese Position
einnehmen oder halten zu wollen«, meinte Gorath.
Er deutete auf das Kloster, das jetzt auf der
Bergspitze zum Vorschein kam. Die hohen Mauern
an den Seiten der Klippen boten ein erschreckendes Bild. Owyn musste zustimmen, dass er nicht
gerne zu denen gehört hätte, die diese alte Festung
einmal hatten stürmen müssen.
    Sie erreichten das Tor. »Hallo, ihr da drinnen!«,
rief Owyn.
Eine Gestalt erschien auf der Mauer rechts vom
Tor. »Hallo, Reisende. Was sucht ihr im Kloster
von Ishap bei Sarth?«
»Ich habe eine Nachricht von Abt Graves, der
früher in Malac’s Cross gelebt hat.«
Die Gestalt verschwand, und einen Augenblick
später öffnete sich das große Tor. Sobald sie hindurchgeritten waren, schloss es sich wieder hinter
ihnen, und ein sehr alter Mönch, der mit einer riesigen Kriegskeule bewaffnet war, stellte sich hinter
sie. »Beim Barte von Tith! Ein Dunkler Bruder reitet so selbstverständlich in das Kloster, als gehörte
er hierher!«
Ein anderer Mönch hob besänftigend die Hände.
»Bruder Michael, diese beiden haben behauptet, sie
hätten eine Nachricht von Abt Graves von Malac’s
Cross.« Er wandte sich an die beiden, die jetzt abstiegen. »Bruder Michael ist unser Torhüter. In
seinem früheren Leben war er Krieger, und gelegentlich fällt er in die Gewohnheiten seiner Jugend
zurück.«
Gorath musterte den grauhaarigen alten Mann,
der sich trotz seines Alters noch immer sehr
aufrecht hielt. Mit einem leichten Kopfnicken
bezeugte er ihm seine Achtung. »Wenn es seine
Aufgabe ist, wachsam zu sein, dient er Euch gut«,
sagte Gorath.
»Ich bin Dominic, der Prior dieses Klosters.
Während der Abwesenheit unseres Abtes habe ich
den Befehl. Was kann ich für Euch tun?«
Owyn stellte sich und Gorath vor, dann beantwortete er die Frage. »Wir sind mit Junker James
vom Hof des Prinzen von Krondor gereist und
haben vor ein paar Monaten auf dem Weg nach
Romney die Bekanntschaft mit Abt Graves gemacht. Vor kurzem hatten wir Grund, ihn erneut
aufzusuchen. Er ist mit uns nach Krondor gereist,
um sich der Gnade des Tempels zu ergeben.«
»Folgt mir bitte«, sagte Dominic. Er bedeutete einem anderen Mönch, sich um die Pferde zu
kümmern. »Bitte, hier entlang.«
Dominic schien ein Mann mittleren Alters zu
sein, aber einer, der sich sehr rasch bewegte. Seine
dunklen Haare waren bereits von grauen Strähnen
durchzogen, doch in seinen Augen schimmerte
eine solch helle Neugier, dass der Anblick erfrischend war. Er führte sie in sein Arbeitszimmer.
»Bitte, setzt Euch. Möchtet Ihr etwas trinken?«
»Wasser, bitte«, antwortete Gorath.
Dominic bat einen Mönch, Becher und Wasser
zu bringen. »Ich erinnere mich noch gut an James.
Er ist vor vielen Jahren einmal hier gewesen. Eine
ziemlich ausgeprägte Persönlichkeit.«
»Das ist er immer noch«, meinte Gorath.
Owyn lächelte bei diesen Worten. »Abt Graves
bat mich, Euch zu erzählen, was geschehen ist.«
Er faste zusammen, was er wusste, fügte dann
Einzelheiten hinzu, als Dominic Fragen stellte.
»Nun, das ist tatsächlich eine Sache für die
Mutterkirche in Krondor, aber ich fürchte, der
Abt wird einer ernsten Bestrafung nicht entgehen
können.«
»Wieso?«, fragte Gorath.
Dominic blickte den Dunkelelben an. »Wieso?
Weil er uns verraten hat, natürlich.«
»Werft Ihr schlechte Arbeit dem Werkzeug oder
dem Arbeiter vor?«
»Ich verstehe nicht ganz«, sagte der Mönch.
»Euer Orden hat diesen Mann ausgewählt. Ihr
Priester habt ihn Riten und Gelübden unterworfen – welche auch immer Ihr

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