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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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müssen, um wei
terzukommen.«
Locklear nickte. »Soll ich Mannschaften aufstellen, um die Felsblöcke hochschleppen zu lassen?«
»Ja. Hier, an dieser Biegung befindet sich ein
Felsvorsprung, und darüber ist ein Grat.« Sein
Finger deutete auf einen bestimmten Punkt auf
der Karte. »Wir sollten dort eine Holzkippe aufstellen und mit Felsbrocken bestücken;wenn wir dann
die Stützen lösen, können wir die Steine auf die
Angreifer herabregnen lassen.« Er grübelte. »Wenn
sie keine Magier gegen uns einsetzen, gelingt es uns
vielleicht, diese verdammten Belagerungstürme
von unseren Mauern fernzuhalten.«
»Hah!«, erklang eine Stimme aus der Ecke, und
als James und Locklear sich umdrehten, sahen sie,
dass Patrus unbemerkt das Zimmer betreten hatte.
»Wenn sie wirklich ihre Zauberer mitbringen, kriegen sie’s mit mir zu tun!«
James lächelte. »Gut. Wir verlassen uns auf
dich.« Er blickte seinen langjährigen Freund an.
»Hast du die Assassinen gefunden?«
Locklear schüttelte den Kopf. »Bis jetzt noch
nicht. Und ich mache mir ernsthafte Sorgen. Es
könnte jemand aus der Garnison sein, sogar aus
dem Beraterstab – jemand, der sich eingeschlichen
hat und dann verschwunden ist. Ich weiß es nicht.«
Zwei der Hauptleute waren im Feld getötet worden, während sie in ihren Zelten geschlafen hatten,
und der Baron war vergiftet worden. Alle anderen
am Tisch hatten nicht mehr als ein Sodbrennen
verspürt.
»Also sind möglicherweise noch immer einige
Nachtgreifer unter uns?«
»Ja«, sagte Locklear. »Ich wünschte, wir fänden
eine Möglichkeit, sie aufzustöbern.«
»Lasst mich zwei der Gefangenen über einem
Feuer rösten«, sagte Patrus mit einem teuflischen
Grinsen. »Das wird die anderen so in Angst und
Schrecken versetzen, dass sie sich schuldig bekennen.«
James wirkte einen Augenblick sehr nachdenklich. »Du denkst doch nicht im Ernst daran, seinen
Vorschlag in die Tat umzusetzen, oder?«, fragte
Locklear.
»Nein«, meinte James und schüttelte ungeduldig
den Kopf. Dann grinste er plötzlich wieder. »Aber
er hat mich auf eine Idee gebracht.« Er wandte sich
an Patrus. »Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
»Natürlich nicht«, sagte der alte Mann und lachte über seinen eigenen Witz.
»Gut, denn ich habe ein Geheimnis, und ich
möchte dich bitten, es gut zu bewahren, zumindest
für ein paar Minuten.«
»Was ist es denn?«, fragte der alte Magier, und
seine Züge bekamen einen derart teuflischen
Ausdruck, wie Locklear und James es noch nie bei
ihm gesehen hatten.
James begann, ihnen seinen Plan zu erklären,
und der Magier ließ wieder sein Kichern erklingen.
    James und Locklear standen oberhalb der Speisehalle auf einer Galerie, die in den Versammlungsraum des verstorbenen Barons führte. Unten
unterhielten sich leise die Soldaten miteinander,
während sie ihr Essen verzehrten. »Es verbreitet
sich«, sagte Locklear.
»Wie ein Lauffeuer«, sagte James.
    »Was glaubst du, wann sie reagieren werden?«,
fragte Locklear.
»So wie ich die Nachtgreifer kenne, werden sie
genau dann nach einem Fluchtweg suchen, wenn
sie das Gefühl haben, dass man sie entdecken
könnte. Je länger sie sich noch hier aufhalten, desto größer ist die Gefahr, entlarvt zu werden.«
»Denkst du, sie glauben Patrus?«
»Warum sollten sie es nicht tun?«, fragte James.
»Die meisten dieser Soldaten wissen so gut wie
nichts über Magie. Als Gruppe sind sie stark, sogar
gute Kämpfer, aber nicht sehr klug. Warum sonst
würden sie hier an der Grenze Dienst tun?«
»Dagegen kann ich kaum etwas einwenden«,
meinte Locklear, der mehr Zeit an der Grenze
verbracht hatte als James. »Man muss gewöhnlich
ziemlich dumm sein, um hierher verbannt zu werden.«
»Oder man ist sogar noch dümmer und bewirbt
sich freiwillig darum«, erklärte James.
»Wirkt schon jemand nervös?«, fragte Locklear.
»Da drüben vielleicht, die drei in der Ecke.«
Locklear blickte auf drei Soldaten, die etwas abseits von den anderen saßen und sich unterhielten;
sie steckten die Köpfe über dem Tisch zusammen
und bemühten sich offensichtlich, von den anderen nicht gehört zu werden. Einer schien mit den
anderen beiden zu streiten, aber was immer sie
auch besprachen, sie taten es sehr leise.
Schließlich schien derjenige, der anderer
Meinung gewesen war, überzeugt worden zu sein,
denn sie standen gemeinsam auf. Einer schaute
sich misstrauisch im Raum um, während die anderen versuchten, gleichgültig zu wirken.
»Ist das Tor geschlossen?«,

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