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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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überzeugen, dass er im Westen angreifen
würde – sie waren anscheinend fehlgeschlagen und
dann aufgegeben worden. Owyn konnte daraus
nur schließen, dass der Feind das tat, weil er ihre
Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken wollte.
    Gorath streckte eine Hand aus. »Auf der anderen Seite dieser Berge liegt das Grüne Herz. Dort
versteckt sich ein Teil meines Volkes; diejenigen,
die sich Delekhan widersetzen. Sie werden uns
helfen, wenn wir sie finden.«
    »Nach allem, was wir vom Hauptmann in Ylith
erfahren haben«, erwiderte Owyn, »sollten wir uns
in das Gebiet der Zwerge begeben, an einen Ort
namens Caldara. Die Zwerge müssten bereit sein,
uns dabei zu helfen, nach Elbenheim zu gelangen.«
Goraths Miene verriet deutlich, dass er dies für
ziemlich unwahrscheinlich hielt.
    Sie ritten nach Zun, um von dort eine Straße zu
nehmen, die direkt in die Berge führte;jetzt, da der
Frühling bevorstand, sollte sie eigentlich schneefrei
sein. Man hatte sie in aller Deutlichkeit gewarnt,
dass der kürzeste Weg nach Elbenheim auch der
gefährlichste war. Wenn sie einen ungefährlicheren
hätten nehmen wollen, hätten sie sich nach Yabon
wenden müssen, um sich von dort unterhalb des
Himmelssees nach Westen zu wenden und dann
den Crydee entlangzumarschieren. Dadurch hätte
sich die Reise jedoch um einen Monat verlängert,
und Owyn und Gorath spürten beide, dass ihnen
die Zeit davonlief.
    Der Angriff würde nicht mehr lange auf sich
warten lassen, denn wer im Sommer eine Armee
bei Sethanon haben wollte, musste allmählich damit beginnen, die Dinge in Bewegung zu setzen.
Welchen Weg Delekhans Streitkräfte auch nehmen würden, sie mussten Hunderte von Meilen
zurücklegen und standen vor dem Problem, viele Personen verköstigen zu müssen. Die besten
Chancen, sich von dem zu ernähren, was sie unterwegs fanden, gab es im Frühling und Sommer.
    Owyn war sich darüber im Klaren, dass der
Feind möglicherweise genau in diesem Augenblick,
während sie nach Elbenheim ritten, damit begann,
ins Königreich einzudringen.
    »Wo bleiben sie nur?«, fragte James. Er stand auf
der Brustwehr von Nordwacht und starrte durch
die Zinnenlücke nach draußen, als könnte er ins
Nordland blicken. Er hatte den Angriff schon eine
Woche zuvor erwartet, aber immer noch gab es
kein Anzeichen des Feindes.
    »Soll ich nicht doch hochreiten und noch einmal
nachsehen?«, fragte Locklear.
»Nein. Es wird vermutlich so aussehen wie beim
letzten Mal – jede Menge Krieger, die sich versammeln und zum Angriff rüsten.« James versuchte,
seinen Ärger nicht zu offensichtlich zu zeigen, aber
es fiel ihm nicht leicht. »Sie werden kommen, wenn
es an der Zeit ist, und wir können nichts anderes
tun als warten.«
»Wenigstens Arutha und die Verstärkungstruppen
hätten schon längst hier eintreffen müssen«, meinte Locklear.
»Ja«, erwiderte James, »falls Owyn und Gorath
durchgekommen sind.« Dann blickte er nach unten auf die Straße, auf der sie den Feind erwarteten. »Aber wenn sie es geschafft hätten, müsste
Arutha doch schon längst hier sein. Irgendetwas
muss passiert sein.«
»Dann glaubst du nicht daran, dass wir noch
Hilfe bekommen?«, fragte Locklear.
James schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Streitmacht von brauchbarer Größe, die nah genug wäre,
um uns helfen zu können. Bis auf die Grenzbarone
befinden sich all unsere Streitkräfte im Süden
in der Nähe der keshianischen Grenze oder im
Osten, wo sie mit den östlichen Königreichen zu
tun haben.«
Locklear seufzte. Er blickte James an, dann lächelte er. »Nun, es ist nicht das erste Mal, dass wir uns
in einer hoffnungslosen Situation befinden, oder?«
»Nein, aber es ist das erste Mal, dass wir in einer
hoffnungslosen Situation das Kommando führen«,
antwortete James.
Locklears Lächeln verschwand.
Fünfzehn

Die Suche
Ein eisiger Wind fegte über den Pass.
    Gorath und Owyn wickelten sich enger in ihre
Umhänge, während sie ritten. Es war Frühling,
aber in den Bergen herrschte noch immer Winter.
    »Wir werden beobachtet«, sagte Gorath.
»Wer ist es?«
»Ich weiß es nicht. Aber ich habe in der letzten
    halben Stunde auf dem Kamm über uns mehrfach
Schatten entlanghuschen sehen. Wenn jemand uns
Böses wollte, hätte man uns längst angegriffen.«
    Ein paar Minuten später stand auf einem Felsstück vor ihnen plötzlich eine Gestalt, die in einen
schweren Umhang gehüllt war und auf sie wartete.
    Als sie näher kamen,

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