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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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erkannte Owyn, dass es ein
Zwerg war. Er hob seine Hand zum Gruß. Gorath
zügelte sein Pferd und sagte: »Du musst zuerst mit
ihm sprechen, Owyn.«
    Owyn nickte und ritt ein Stück voran; der
Moredhel folgte ein paar Schritte hinter ihm. Als
sie den Zwerg erreicht hatten, blieb Owyn stehen.
Er schob die Kapuze zurück. »Hallo.«
    Der Zwerg schlug ebenfalls seine Kapuze zurück, und zum Vorschein kamen ein schwarzer
Bart von Ehrfurcht gebietender Dichte und Haare,
die sich anscheinend jedem Versuch widersetzten,
sich in eine auch nur annähernd ordentliche Form
bringen zu lassen. Der Schnauzbart wirkte wie
ein riesiger Borstenbesen. Der Zwerg ließ seinen
Blick von einem zum anderen schweifen, doch er
betrachtete beide voller Misstrauen. »Ich grüße
Euch«, sagte er ruhig. »Was führt Euch auf die frostigen Pässe der Grauen Türme?«
    »Wir haben eine Nachricht zu überbringen. Sie
stammt von Lady Katala, der Frau von Pug, dem
Magier, und ist an Tomas gerichtet, den Kriegsführer von Elbenheim«, sagte Owyn.
    Der Zwerg kratzte sich am Kinn. »Das ist eine
gute Ausrede. Die habe ich noch nicht gehört. In
der Tat, ich bin geneigt, Euch zu glauben.«
»Wieso solltet Ihr das nicht?«, fragte Owyn.
    Der Zwerg deutete auf Gorath. »Sein Volk ist
vor etwa einem Jahr aus dem Norden hierher gekommen;wir hatten ganz vergessen, welch reizbare
Nachbarn sie sein können.«
    Gorath schob seine Kapuze zurück. »Ich bezweifle, dass sie gegenüber Eurem Volk wärmere Gefühle
hegen, Zwerg, aber die Probleme zwischen Eurem
und meinem Volk müssen wir auf einen späteren
Zeitpunkt verschieben. Im Augenblick brauchen
wir sicheres Geleit nach Elbenheim.«
    Der Zwerg hockte sich auf den Felsen und sagte:
»Elbenheim? Nun, wenn Ihr das sagt. So wie ich
es sehe, werdet Ihr bei Euren Verwandten da oben
keine herzlichere Aufnahme finden als bei meinem
Volk.« Er blickte Owyn an. »Ihr habt nicht zufällig eine Art Vollmacht von einer Autoritätsperson,
oder?«
    Gorath spuckte vor Verachtung beinahe aus.
»Und was gibt Euch das Recht, nach so etwas zu
fragen, Zwerg?«
    »Nun, als erstes die Tatsache, dass Ihr Euch auf
meinem Land befindet. Dann sind da noch die
zwanzig anderen, die euch umzingelt haben, während wir uns unterhielten.« Er pfiff, und wie aus
dem Nichts erhoben sich etwa zwanzig Zwerge.
Owyn sah, dass alle schwer bewaffnet waren.
    »Diese Runde geht an Euch«, sagte Owyn. Er
griff in seine Tunika und zog eine Nachricht von
Katala heraus, auf der ein herzogliches Siegel
und eine Zweitunterschrift vom Hauptmann der
Königlichen Garde von Krondor zu sehen waren.
    Der Zwerg warf einen Blick darauf und reichte
ihm das Schreiben zurück. Dann grinste er. »Ich
habe Euch von Anfang an geglaubt. Über die
Moredhel kann man sagen, was man will; sie waren jedoch niemals wirklich dumm – und das wäre
es, hier im freien Gelände herumzureiten, wenn
man Übles im Sinn hat. Kommt mit, wir begleiten
Euch ins Dorf.«
    »Dorf?«, fragte Owyn. »Sind wir denn schon in
der Nähe von Caldara?«
»In einer halben Stunde sind wir da. Dann könnt
Ihr König Dolgan erklären, warum ihr in solcher
Eile nach Elbenheim müsst.«
Weiter wurde nichts gesprochen, während sich
alle gemeinsam den Pfad entlangbewegten, und
als ein kaum zu erkennender steiler Weg auftauchte, folgten sie ihm hinab in ein kleines Tal, in
dem sich ein hübsches, kleines Dorf befand. Alle
Gebäude waren aus weiß gewaschenem Stein und
besaßen Strohdächer, bis auf eine große Holzhalle
mit einem Holzdach, die in der Mitte des Dorfes
thronte. Auf dieses Gebäude hielten sie zu. »Die
Jungs werden sich um Eure Pferde kümmern. Der
König ist im Langhaus«, sagte der Zwerg, der sie
geführt hatte.
Sie waren am schmalen Ende des Langhauses
angekommen. Owyn und Gorath stiegen die
Stufen zum Eingang hinauf. Als sie die Tür erreicht hatten, blieb der Zwerg stehen. »Stellt Euch
dem König vor. Ich werde Euch später wiedersehen.«
»Kommt Ihr nicht mit hinein?«, fragte Owyn.
Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe
etwas anderes zu erledigen. Ihr werdet den Weg
schon finden. Folgt einfach dem Gang bis zum
Ende, dann seht Ihr den König.«
»Ihr wart sehr freundlich, Zwerg. Ich wüsste gerne Euren Namen.«
Der Zwerg lächelte. »Ich bin Udell. Ich bin der
jüngere Sohn des Königs.«
Owyn öffnete die Tür und blickte in einen langen Gang, von dem beiderseits Türen abgingen
und an dessen Ende ein großer

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