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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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lauschten.
Doch alles blieb still, und nach einer Weile waren sie davon überzeugt, dass die Panath-Tiandn
ihnen nicht gefolgt waren. Sie setzten sich hin.
»Nun, solange wir hier warten, könntet Ihr Eure
Hand mit dem Licht so halten, dass ich das hier
lesen kann«, sagte Pug zu Owyn.
Owyn erfüllte ihm den Wunsch, und Pug verbrachte lange Zeit damit, das Pergament zu lesen.
Die Minuten zogen sich in die Länge, aber Owyn
hielt das Licht ruhig, solange Pug las.
Gorath begann sich zu langweilen und trat zum
Ausgang der Höhle, dann ging er hinaus und ein
Stück den Weg entlang, um nachzusehen, ob es irgendwelche Hinweise auf Verfolger gab. Er kehrte
zur Höhle zurück und stellte fest, dass jetzt auch
Owyn damit beschäftigt war, das Pergament zu
studieren.
Da er wusste, dass er nicht viel mehr tun konnte als zu warten, machte er sich daran, den Pfad
weiter auszukundschaften. Er kämpfte sich einen
kleinen Pass hinauf und über einen Hügel, wo
der Pfad seine Beschaffenheit änderte; die Steine
wurden ausgetretener, als wäre dies einmal eine
Steinstraße gewesen.
Da er nachts wesentlich besser sehen konnte als
jeder Mensch, bewegte er sich mühelos durch die
düstere Nacht, die nur von fremdartigen Sternen
erhellt wurde. Er eilte weiter, spürte, dass er sich
ganz in der Nähe von etwas befand, das von uralter
Magie durchdrungen war.
Er erklomm einen weiteren Hügel und blickte einen Pfad entlang, der zu einem riesigen
Höhleneingang führte. Rechts und links davon waren zwei riesige Drachen in den Fels gehauen. Er
blieb stehen, hin und her gerissen zwischen dem
Gedanken, zu seinen Kameraden zurückzukehren,
und dem Wunsch, die Höhle auszukundschaften.
Nach einem kurzen Abwägen ging er weiter und
betrat mit raschen Schritten die dunkle Höhle.
James erhob sich keuchend; seine Arme und die
Brust waren blutverschmiert. Sechsmal hatten
Goblins und Moredhel mit Hilfe von Leitern versucht, die Mauern zu erklimmen, und dreimal davon hatte er persönlich den Angriff zurückschlagen
müssen. Locklear trat zu ihm, völlig erschöpft. »Es
sieht nicht so aus, als würden sie sich für die Nacht
zurückziehen! Sie kommen immer wieder!«
»Wie ist die Lage?«
»Den ersten Belagerungsturm haben wir mit den
Wurfmaschinen aufhalten können, er ist inzwischen weg. Doch jetzt rücken sie mit zwei anderen
weiter vor. Von den insgesamt sechs Belagerungsmaschinen, die sie im Norden gebaut haben, sind
drei durch die Steinschleudern auf der Nordmauer
zerstört worden. Unglücklicherweise sind dabei
sämtliche großen Steine draufgegangen, die wir
auch zur Zerstörung der Türme hätten gebrauchen
können. Die restlichen drei Belagerungsmaschinen
haben die Westmauer erreicht; die erste ist noch
von den zwei großen Wurfmaschinen oberhalb des
Torhauses zerstört worden.«
»Was ist denn jetzt mit den Wurfmaschinen?«
»Wir haben sie noch nicht repariert. Eine muss
vollständig zerlegt und wieder zusammengesetzt
werden, die andere benötigt ebenfalls mehr Zeit,
als uns zur Verfügung steht. Ich habe überlegt, ob
wir sie nicht ziemlich nah herankommen lassen
und dann mit brennenden Pfeilen auf sie schießen
sollten; dann entzünden sie sich möglicherweise,
noch bevor sie die Mauern erreichen.«
Auf James’ Gesicht spiegelten sich Zweifel. »Ich
glaube nicht, dass sie vergessen haben …«
»Heh!«, sagte Patrus, der plötzlich neben ihnen
auftauchte. »Wir haben ein Problem.«
James schüttelte den Kopf, um sich auf die neue
Situation einzustellen. »Was ist los?«
»Seht ihr diese riesigen Türme, die da auf uns
zurollen?«
James, dem jeder Humor abhanden gekommen
war, hielt ihm die blutende Hand entgegen. »Ich
war ziemlich beschäftigt.«
»Oh«, sagte der alte Magier. »Nun, also da sind
diese zwei riesigen Türme, die auf uns zurollen.«
»Wir haben gerade darüber gesprochen, wie wir
sie bekämpfen könnten«, mischte sich Locklear
ein.
»Ich wollte gerade sagen, dass ich es mir kaum
vorstellen kann, dass Delekhans Generäle sie nicht
vor Feuer schützen ließen.«
»Ich weiß nicht«, meinte Patrus. »Warum versuchen wir nicht einfach, es herauszufinden?«
Er ging an ihnen vorbei und senkte seinen Stab
über die Mauer – genau in dem Augenblick, als
jemand eine Leiter gegen die Steine lehnte. Zwei
erschöpft wirkende Soldaten stießen sie mit gabelförmigen Stäben wieder zurück, und ein Schrei
drang von unten herauf, als ein Goblin von der
Leiter stürzte.

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