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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Patrus achtete nicht weiter auf den
Steinhagel, den die unten stehenden Schleuderer
gegen die Mauer schmetterten.
»Es ist gut, dass sie ihre Anstrengungen nur
schlecht koordinieren können«, bemerkte Locklear.
»Wenn sie die Steine etwas früher hochgeschleudert
hätten, hätten sich unsere Jungs damit beschäftigen müssen, und den Goblins wäre es gelungen,
die Mauer zu erklimmen.«
»Wir sollten für diese kleinen Geschenke dankbar sein«, sagte James.
Patrus zielte mit dem Stab auf einen der beiden
Türme und murmelte leise etwas. Feuer löste sich
in einer kleinen Explosion vom Stab. »Derselbe
Feuertrick, den er damals im Pass angewendet hat,
als wir ihn kennen lernten.«
James wandte sich um und sah, wie ein dritter
und vierter Feuerball auf den Turm zuschossen;
er konnte die Schreie der Moredhel und Goblins
hören, die sich im Innern befanden. Ein paar der
Feuerblitze hatten endlich Flammen entzündet.
Patrus drehte sich um und zielte auf den zweiten Turm, verfehlte ihn mit dem ersten Schuss,
korrigierte die Zielausrichtung und traf ihn dann
dreimal. Es gelang ihm, noch einmal ein halbes
Dutzend Feuerbälle auf jeden Turm zu schleudern, und schon bald standen beide lichterloh
in Flammen. Jubel erscholl von den erschöpften
Verteidigern auf der Mauer, als in der Ferne eine
Trompete erklang.
James lehnte sich gegen die Brüstung. »Sie blasen zum Rückzug«, sagte er zu Tode erschöpft.
»Wir haben sie aufgehalten.«
Locklear sank zu Boden, während sie hörten, wie
die Feinde sich zurückzogen und die Verteidiger
noch lauter jubelten. »Was für ein Tag.«
Patrus kniete sich hin. »Nun, Leute, denen haben wir ordentlich eingeheizt. Aber wir dürfen uns
nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Wir haben viel
zu tun bis morgen.«
Noch ganz benommen vom Kampf, fragte
James: »Was ist denn morgen?«
Mit einem fröhlichen Ton, der James beinahe
veranlasste, den alten Mann zu erwürgen, antwortete Patrus: »Nun, morgen greifen sie wieder an.«
James kämpfte sich mit allerletzter Kraft auf die
Beine. Er antwortete nicht darauf, denn er wusste, dass der alte Mann Recht hatte. Er streckte
Locklear die Hand entgegen, und der zog sich daran hoch, mit einem Ächzen, als wäre er ein alter
Mann. Schweigend gingen sie in den Burgfried
zurück und machten sich daran, sich auf den
Angriff am nächsten Tag vorzubereiten, während
hinter ihnen im Dunkel der Nacht die beiden
Belagerungstürme hell wie Leuchtfeuer brannten.
    Pug und Owyn blinzelten, als sie wieder ins Hier
und Jetzt zurückkehrten. »Was ist los?«, fragte
Owyn.
    »Ihr habt dieses Pergament beinahe einen ganzen Tag angestarrt«, sagte Gorath.
»Es ist fremde Magie. Sehr mächtig. Sie hat sich
inzwischen in mein Gedächtnis eingebrannt«, erklärte Pug.
»In meins auch«, fügte Owyn hinzu. Er hatte
die ganze Zeit über Pug gebeugt dagestanden und
richtete sich jetzt auf. »Es ist eine Beschwörung,
die den elementaren Rlynn-Skrr-Wesen, von denen Dhatsavan gesprochen hat, die Energie entzieht.«
Pug stand auf. »Wie lange hat es gedauert?«
»Es dämmert beinahe.« Gorath deutete auf den
Höhlenausgang. »Ich habe ein bisschen die Gegend
ausgekundschaftet.«
»Was habt Ihr gefunden?«, fragte Pug.
»Den Platz der Valheru, von dem Ihr gesprochen
habt. Ich nehme an, Eure Tochter ist dort. Der Ort
ähnelt einem Tempel.«
Pug wartete nicht, sondern eilte zum Höhlenausgang. »Wo ist es?«
Gorath folgte ihm, dann übernahm er die Führung und zeigte Pug den Weg zu dem Höhleneingang, der an beiden Seiten von Drachen flankiert war. »Im Innern führen nach einem kurzen
Stück Stufen zu einer riesigen Kammer. Ich habe
Geräusche gehört, die nach Wind klangen, und
mich hat eine uralte Furcht ergriffen, die von einem Ort kam, den ich nicht benennen kann. Ich
hielt es für das Beste, auf euch beide zu warten,
statt mich allein weiter vorzuwagen.«
»Eine kluge Entscheidung«, sagte Pug »Ich glaube, das war eine sehr kluge Entscheidung.«
Pug, Owyn und Gorath traten ein, gingen einen
Gang entlang und die Stufen hinunter, von denen
Gorath gesprochen hatte. Unten angekommen, betraten sie eine riesige Kammer. Eine Gruppe von
Götzendienern mochte sich einst hier versammelt
haben, aber im Augenblick war der Raum leer.
Wie Gorath gesagt hatte, schien ein übel riechender Wind durch die Kammer zu wehen, der alle
drei mit fürchterlicher Angst erfüllte.
Gorath erreichte die Türen und drückte vorsichtig gegen eine. Sie war

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