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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Dhatsavan das behauptet. Aber ich nehme
an, er hat eine Art Spalt gemeint.«
Pug sah sich in der Kammer um. »Ich sehe
nichts.« Er wandte sich an seine Tochter. »Wie
geht es dir?«
Sie stand da und beruhigte ihn. »Mir geht es gut,
wirklich.«
Owyn starrte das junge Mädchen verblüfft an
und dachte, was für eine wunderschöne Frau
sie einst sein würde. Sie ertappte ihn bei dem
Gedanken, und er wandte den Blick errötend ab.
Pug lächelte. »Du erinnerst dich sicher an Gorath, nehme ich an? Und das hier ist sein Kamerad
Owyn.«
»Ja«, sagte sie mit einem scheuen Lächeln. »Ich
danke Euch, dass Ihr meinem Vater geholfen habt,
mich zu finden.«
»Es ist uns eine Ehre«, meinte Gorath.
Owyn lächelte nur und nickte.
Sie durchquerten die Kammer und fanden auf
der anderen Seite einen weiteren Korridor. Wieder
türmte sich eine große Tür vor ihnen auf, und
Gorath öffnete sie. Sie führte in eine Kammer, in
der ein riesiges Gerät aus Holz stand.
Pug warf einen Blick darauf, dann sagte er: »Es
ist eine Spaltmaschine!«
»Seid Ihr sicher?«, fragte Owyn.
»Ich habe auf Kelewan mehr darüber geforscht,
als jeder andere Schwarzgewandete«, sagte Pug.
»Aber selbst wenn ich das nicht getan hätte, hätte
ich dieses Gerät wiedererkannt. Es ist tsuranisch.«
»Können wir es benutzen?«, fragte Owyn.
Pug ging zu dem Gerät und untersuchte es einige Zeit, dann sagte er: »Es ist deaktiviert worden.«
»Deaktiviert?«, fragte Owyn.
Pug zog eine Grimasse. »Abgeschaltet. Es funktioniert nicht.«
»Ihr meint, wir sitzen hier fest?«, fragte Gorath.
Pug ließ sich nieder. »Auf dieser verdammten
Welt? Ich fürchte ja. Es sei denn, ich finde einen
Weg, wie ich dieses Gerät wieder zum Laufen
bringen kann. Es ist die einzige Möglichkeit, nach
Hause zurückzukehren.«
Gamina schlang die Arme um den Nacken ihres
Vaters, und Gorath und Owyn ließen sich auf dem
Boden nieder; ihnen fiel nichts Besseres ein, was
sie hätten tun können.
Achtzehn

Neugruppierung
Der Rauch nahm den Verteidigern die Sicht.
    James hatte es immerhin geschafft, sich eine Stunde hinzulegen, Locklear sogar zwei. Die
Soldaten hatten abwechselnd geschlafen; James
hatte angeordnet, dass die ganze Nacht hindurch
ein paar von ihnen auf der Mauer Wache stehen
sollten.
    Jetzt hielt sich James beim Torhaus auf, wo das
behelfsmäßige Hauptquartier errichtet worden war;
er blinzelte mühsam durch die Qualmschwaden,
die noch immer von den schwelenden Überresten
der beiden Belagerungstürme aufstiegen. Auch die
leichte Morgenbrise versprach keine Linderung,
denn sie trieb den Rauch nur noch weiter zur
Mauer hin. Der Nachthimmel wurde allmählich heller, als die Sonne irgendwo hinter den
Verteidigern aufging. Schon bald würde sie über
den Bergspitzen aufsteigen. Und irgendwann kurz
vor diesem Zeitpunkt würden die Feinde erneut
angreifen, so viel war James klar.
    Er blickte nach unten und sah Leichen im Graben
liegen, sowohl Angreifer als auch Verteidiger. Es
waren so viele, dass es nicht allzu schwierig sein
konnte, über sie hinweg die Zugbrücke zu erreichen.
    James kannte die Berichte der Verteidiger, die an
allen Ecken der Burg Position bezogen hatten, und
er wusste die grausame Wahrheit: Noch einen weiteren Tag würden sie nicht durchhalten. Sofern die
Angreifer nicht über ein hohes Maß an Dummheit
verfügten oder das Schicksal eingriff, würde die
Burg von Nordwacht noch vor Sonnenuntergang
fallen.
    James hatte bereits ein halbes Dutzend
Möglichkeiten in seinem Kopf gewälzt, wie er
– wäre er der Befehlshaber der Angreifer – die
Burg einnehmen würde; dann hatte er sich bemüht, sich für jeden dieser möglichen Angriffe eine Gegenmaßnahme auszudenken. Und jedes Mal
war er zu dem Schluss gekommen, dass er einfach
nicht genügend Männer besaß und somit nicht in
der Lage war, einen Angriff abzuwehren, der an
mehr als nur einer einzigen Seite stattfand. Selbst
eine so schlichte Taktik wie das Erstürmen der
Straße, die zum Tor führte, bei einem gleichzeitig
stattfindenden neuerlichen Angriff der Goblins
auf die Mauer, würde seine Männer überfordern;
sie würden unmöglich auch nur eine der beiden
Fronten halten können.
    Locklear trat zu ihm. »Was tun wir jetzt?«, fragte
er.
»Ich denke darüber nach, die äußere Ringmauer
aufzugeben und sämtliche Soldaten in den inneren
Burghof zurückzuziehen«, erklärte James.
Locklear schüttelte erschöpft den Kopf; die
Geste wirkte wie

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