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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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und brachte den Inhalt der Schüssel
zum Brennen. Eine grünblaue Rauchwolke erhob
sich, dicker und undurchsichtiger, als James und
Locklear es jemals für möglich gehalten hätten; sie
wogte aus der Schüssel heraus und erreichte das
Steindach des Torhauses. Der Rauch schien vor
den Steinen zurückzuweichen, und Patrus wedelte
mit der Hand über dem Kopf, die Handfläche auf
die Straße im Osten gerichtet, als wollte er den
Rauch in diese Richtung treiben.
Der Rauch gehorchte seiner Geste und schlängelte sich aus dem vorderen Fenster des Torhauses
hinaus, wurde dabei immer dünner, je mehr er sich
ausdehnte;inzwischen sah er nur noch wie Wolken
aus, die über der Straße hingen. James blickte
hinunter und erspähte eine feste Formation aus
fellbedeckten Schilden. Es war eine Kompanie von
Goblins, gefolgt von Trollen. Die affenähnlichen
Trolle besaßen gewaltige Schultern, auf denen sie
ohne große Mühe Leitern balancieren konnten,
und jeder trug zusätzlich am anderen Arm einen
Schild, und an einem Lederriemen baumelte ein
Kriegshammer oder eine Axt.
»Ein Angriffstrupp aus Trollen?«, fragte Locklear.
»So scheint es«, meinte James. »Ich habe von so
etwas noch nie gehört, aber wenn sie ernsthaft vorhaben, über diese Leitern reinzukommen, haben
wir ein echtes Problem.« Trolle waren nicht sehr
viel bessere Kämpfer als Goblins oder Moredhel,
aber sie waren sehr viel schwerer zu töten. Wer immer die gegnerischen Streitkräfte anführte, musste
erkannt haben, dass die Verteidiger der Erschöpfung schon sehr nahe waren.
In all dem Qualm von den Fackeln und den
schwelenden Belagerungstürmen fiel der magische
Rauch von Patrus gar nicht auf. Doch James und
Locklear bemerkten, dass er immer dicker wurde.
Als die Angreifer in ihre Reichweite kamen, begannen die auf der Mauer postierten Bogenschützen, Pfeile auf sie abzuschießen. James war entsetzt
darüber, wie wenig Pfeile von den Verteidigern
abgeschossen wurden. Er konnte ihre Niederlage
geradezu riechen.
Dann war ein dumpfes Grollen vom Fuß der
Burg zu hören, und James lehnte sich gegen die
Mauer. Er spürte das tiefe Wummern von dem
Boden entsteigender Energie.
Die Angreifer nahmen erst Notiz davon, als die
Erschütterung auch ihre Füße erreichte – selbst die
derjenigen, die mit den schweren Leitern vorwärts
stürmten und den Boden immer nur kurz berührten. Der Angriff geriet ins Stocken.
Dann rief Patrus: »Haltet euch fest, Jungs!«
Die Burg schien sich zu heben und zu senken.
Die Hälfte der Angreifer wurde zu Boden geschleudert. Das Geräusch des Erdbebens ertränkte
den Lärm der Schlacht. Und dann explodierte der
Himmel.
Ein Blitzstrahl traf die Rüstung eines auf dem
Boden liegenden Angreifers, und ein ganzes
Dutzend seiner Kameraden stürzte mit ihm. Nur
einen winzigen Augenblick später folgten Donnerschläge, die die Ohren zum Klingen brachten. Die
Luft roch säuerlich, wie mit der Energie der Blitze
aufgeladen, und dazu kam der Gestank verbrannten Fleisches. Moredhel, Goblins und Trolle lagen
sich vor Qualen windend auf dem Boden, und von
ihrer Haut stieg Qualm auf.
Dann schlug der Blitz ein paar Meter entfernt
in den Boden ein und tötete ein weiteres Dutzend
Angreifer. Einen Moment später traf ein Blitzschlag
einen Moredhel mit hoch erhobenem Schwert,
hüllte ihn für den Bruchteil einer Sekunde in einen
blendend weißen Blitz, bevor er in einem Feuerball
explodierte und die meisten in seinem Umkreis tötete.
James duckte sich hinter der Mauer, riss an
Locklears Tunika und zog ihn zu sich herunter.
»Versteckt euch hinter der Mauer!«, rief er den
Männern auf dem Torhaus zu; der Befehl wurde
entlang der östlichen Mauer von Mann zu Mann
weitergegeben. Ein Blitz nach dem anderen barst
aus Patrus’ mystischer Wolke, und jeder war begleitet von einem gewaltigen, ohrenbetäubenden
Donnerschlag. Die Männer hielten sich die Ohren
zu, damit sie von dem Krach nicht taub wurden.
James wünschte, er könnte irgendwie die Stufen
hinunterkriechen und zum untersten Stockwerk
der Burg gelangen, wo er sich mehr Schutz versprach. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es für
die sein musste, die unten auf der Straße waren.
Immer wieder zuckten Blitze auf, bis plötzlich
Stille herrschte. Im selben Augenblick, da der Lärm
versiegte, verebbten auch die Erschütterungen des
Erdbebens.
James sprang auf die Beine und schaute über
die Mauer; die Armee, die noch wenige Minuten
zuvor

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