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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Dolchs. Ihre
Augen waren rot, und um den Nacken trugen sie
eisengespickte Halsbänder. Sie warteten.
»Befiehl ihnen, Owyn«, rief Pug.
»Was soll ich ihnen befehlen?«
Pug wandte sein Gesicht Owyn zu, und der junge Magier sah Wut und Hass in den Augen des
Älteren. »Makala!«, rief er.
Owyn stand da und deutete auf den plötzlich unsicher gewordenen tsuranischen Magier. »Angriff!«,
kommandierte er.
Die Hunde machten einen gewaltigen Satz nach
vorn. Pug wandte sich um, als das erste ElementarWesen sich ihm näherte; er griff tief in sein Inneres
und wandte jenen Zauberspruch an, den er schon
auf Timirianya benutzt hatte. Wie damals hüllten
wirbelnde, farbige Energieperlen die Kreatur ein,
die daraufhin wie angewurzelt stehen blieb und ein
gespenstisches Wehklagen erklingen ließ.
Owyn setzte denselben Spruch gegen die andere
Kreatur ein, und auch sie blieb wie gebannt stehen.
Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf
Makala. Der tsuranische Erhabene hatte einen
magischen Schutzschild gegen die großen Bestien
errichtet, die sich immer wieder heranpirschten
und gegen den Schirm warfen und alles versuchten, einen Weg hinein zu finden. Makala wich
zurück, unfähig, irgendeine magische Kraft gegen
Pug oder Owyn auszusenden, solange die Hunde
immer näher kamen.
Pug umrundete den Stein des Lebens und nahm
sich einen Moment Zeit, einen Blick auf ihn zu
werfen; er wollte sehen, ob der Stein in irgendeiner
Weise in Gefahr war. Er stieß ein kurzes Dankgebet
aus; offensichtlich hatte Makala noch nicht damit
begonnen, eine körperliche Kontaktaufnahme mit
dem Edelstein zu versuchen.
Pug sah wieder zu Makala hinüber, der sich bemühte, den Angriffen der Hunde auszuweichen.
Sie konnten ihn zwar nicht erreichen, aber er
musste ihre Versuche dennoch als äußerst beunruhigend empfinden.
Pug trat neben die riesigen Hunde. »Makala, in
dem gedankenlosen Festhalten an einem blinden
tsuranischen Glaubensbekenntnis hast du mich,
meine Familie und deine eigene Bruderschaft verraten. Du hast dir nicht einmal die Mühe gemacht,
darüber nachzudenken, was denn das ›Wohl des
Kaiserreiches‹ überhaupt ist. Hättest du das auch
nur ein bisschen begriffen, würdest du wissen, dass
du mit dem, was du vorhast, das Kaiserreich einem
großen Risiko aussetzt – dem größten seit der Zeit,
da der Alte Feind die Nationen über die Goldene
Brücke getrieben hat. Tausende sind wegen deiner
Arroganz und deiner Eitelkeit gestorben. Daher
wirst du zum Tode verdammt.«
Mit einer leichten Handbewegung befahl er
einen Zauber, der den Schutzbann aufhob, den
Makala um sich errichtet hatte. Der tsuranische
Magier begriff erst im letzten Augenblick, was Pug
getan hatte. »Nein!«, schrie er. Dann sprangen die
Hunde ihn an und begannen, ihn in Stücke zu reißen.
Er starb schnell. Die Hunde zerrten an dem
Leichnam, rissen weiter Stücke heraus, die sie
überall im Raum verteilten.
Owyn kam herbei, während die ElementarWesen allmählich verblassten. »Er hat es nicht
anders verdient.«
»Ruft die Hunde zurück«, sagte Pug.
»Halt«, rief Owyn, und die Hunde hielten sofort
inne. Dann wandte er sich an Pug. »Was soll ich
jetzt mit ihnen tun?«
Pug schüttelte den Kopf. »Ich nehme an, Ihr
müsst ihnen einfach nur sagen, dass sie dorthin
zurückkehren sollen, woher sie gekommen sind.«
Owyn wandte sich um und tat genau das, und
die beiden Hunde verschwanden.
Er legte das Horn auf den Boden. »In diesem
Ding steckt eine schreckliche Macht.«
Pug legte Owyn eine Hand auf die Schulter.
»Jede Macht ist schrecklich, wenn sie nicht weise
benutzt wird.« Er warf einen Blick auf den zerfetzten Leichnam. »Er war einmal ein Mann von
großer Macht und hoher Position. Beides hat er
missbraucht. Vergesst das niemals.«
»Das werde ich nicht«, sagte Owyn. »Aber ich
glaube nicht, dass ich für ein Leben als Magier
geschaffen bin.«
Pug brachte tatsächlich ein leises Lachen zustande. »Geschaffen oder nicht – ich glaube kaum, dass
Ihr die Wahl habt. Ihr seid ein Mann mit großen
Kräften, Owyn.«
»Ich? Ich bin doch nur ein junger Kerl, der von
Patrus und Euch ein bisschen was gelernt hat.«
»Ihr seid viel mehr«, entgegnete Pug. »Als unsere
Gedanken verbunden waren, habt Ihr viel von meinem Wissen erhalten. Ihr werdet erkennen, dass
einiges davon für Jahre unbemerkt bleibt, aber
andere Teile werden ungebeten zu Euch dringen.
Was immer Ihr mit Eurem Leben vorhabt, wenn
Ihr an den Hof Eures

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