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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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ziemlich müde, und
wenn wir schon auf dem Boden schlafen müssen,
will ich wenigstens nicht allzu weit weg vom Feuer
liegen«, schaltete Owyn sich ein.
Locklear sah sich um und begriff, dass die
Männer in der Schenke sich auf die Nacht vorbereiteten. »Da drüben.«
Sie gingen zu dem Fleckchen, auf das er gedeutet hatte, und rollten ihre Decken aus. Ein paar
Minuten lauschte Locklear auf die Geräusche der
paar Männer, die noch an den Tischen saßen und
sich leise unterhielten, auf das Auf- und Zuklappen
der Türen, wann immer sich einer von ihnen aufmachte, um nach Hause zu gehen. Dann schlief er
übergangslos ein.
    Der Kaufmann blickte auf, als die drei Männer den
Raum betraten. Er war ein alter Mann und wirkte
schwach, ja beinahe gebrechlich. Er betrachtete
die drei aus verschnupften Augen und musterte
Gorath eine Zeit lang. »Falls Ihr wegen des Goldes
gekommen seid – ich habe es vor zwei Tagen zweien von Euresgleichen nach Norden mitgegeben«,
sagte er dann.
    »Ich bin nicht wegen Gold gekommen«, erwiderte Gorath.
Locklear schaltete sich ein. »Wir sind hier, weil
wir Informationen brauchen.«
Der Kaufmann schwieg eine Weile. »Informationen? Dann solltet Ihr einen suchen, der Gerüchte
verbreitet. Ich handle mit Edelsteinen und anderen
schönen Gegenständen.«
»Und nach allem, was wir gehört haben, seid Ihr
nicht besonders wählerisch, was die Herkunft dieser Gegenstände betrifft.«
»Wollt Ihr mir unterstellen, dass ich mit Diebesgut handle?«, fragte der Mann mit lauter werdender Stimme.
Locklear hob beschwichtigend die Hand. »Ich
will gar nichts unterstellen, aber ich suche einen
ganz bestimmten Stein.«
»Was für einen?«
»Einen Rubin von ungewöhnlicher Größe und
ebenso ungewöhnlichem Aussehen. Ich will ihn
seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben, ohne
Fragen zu stellen. Wenn Ihr ihm begegnet seid,
wird Euch kein Vergehen oder Fehler unterstellt
werden, sofern Ihr uns helft, ihn wiederzubeschaffen. Wenn nicht, könnte ich mir gut vorstellen,
dass Ihr Besuch von einem Königlichen Beamten
und einigen missmutig dreinblickenden Wachen
der Garnison von Tyr-Sog erhaltet.«
Der Gesichtsausdruck des alten Mannes wurde nachdenklich. Sein kahler Schädel glänzte im
Licht der einzigen Laterne, die von der Decke herabhing. Mit vorgetäuschter Gleichgültig meinte er
dann: »Ich habe nichts zu verbergen. Aber möglicherweise kann ich Euch helfen.«
»Was wisst Ihr?«, fragte Locklear.
»In der letzten Zeit ist mein Geschäft recht lebhaft
gewesen, aber es ist ein ungewöhnliches Geschäft,
und ich führe es seit fünfzig Jahren. Vor kurzem
habe ich im Auftrag von bestimmten Gruppen gehandelt, die ich nicht selbst kennengelernt habe,
sondern mittels Agenten und Kurieren vertrete.
Das ist höchst ungewöhnlich, aber sehr profitabel.
Es ging um Edelsteine von hoher Qualität, die zum
größten Teil sehr selten und überaus bemerkenswert waren.«
»Tsuranische Edelsteine?«, fragte Locklear.
»Genau das!«, sagte der alte Mann. »Ja, sie sahen
unseren eigenen Rubinen, Saphiren, Smaragden
und so fort zwar sehr ähnlich, aber es gab auch
Abweichungen, die allerdings so gering waren,
dass nur Experten sie erkennen würden. Andere
Edelsteine dagegen unterscheiden sich sehr von
denen dieser Welt.«
»Wen vertretet Ihr?«, wollte Locklear wissen.
»Es ist niemand, den ich kenne«, erwiderte der
alte Mann. »In letzter Zeit sind in unregelmäßigen
Abständen Dunkelelben wie dieser da gekommen und haben die Edelsteine abgegeben. Später
kommt dann ein Mann aus dem Süden und bringt
mir Gold. Ich gebe ihm die Edelsteine, ziehe eine
bestimmte Kommission davon ab und warte darauf, dass der Dunkelelb wiederkehrt und das Gold
mitnimmt.«
Gorath wandte sich an Locklear. »Delekhan. Er
benutzt das Gold, um unser Volk zu bewaffnen.«
Locklear hob die Hand, um ihn zum Schweigen
zu bringen. »Wir sprechen später darüber.« Er
wandte sich wieder an den alten Mann. »Wer kauft
die Edelsteine?«
»Ich weiß es nicht, aber der Mann, der sie erhält,
ist bekannt als Isaac. Er lebt unten in Falkenhöhle.«
»Habt Ihr diesen Isaac einmal gesehen?«, fragte
Locklear.
»Schon oft. Ein junger Mann, etwa von Eurer
Größe, mit hellbraunen, schulterlangen Haaren.«
»Spricht er wie einer, der aus dem Osten
kommt?«
»Ja … jetzt, wo Ihr es erwähnt, fällt es mir wieder ein. Manchmal hat er auch etwas Höfisches an
sich.«
»Ich danke Euch. Ich werde Eure Hilfe

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