Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
Vom Netzwerk:
gegenüber.
Das zischende Gefühl erklärte ihm, dass Owyn
wieder einen von ihnen blendete, und Locklear
konnte nur hoffen, dass es der Bogenschütze war.
Der Moredhel, der zurückgefallen war, als er das
Pferd zur Seite gerissen hatte, stürzte jetzt auf
Locklear zu und versetzte ihm einen fürchterlichen
Hieb gegen das Bein.
Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, sein
Schwert nach unten zu bringen. Die Kraft des
Schlags jagte einen dumpfen Schmerz seinen Arm
hinauf. Seine steifen Rippen behinderten ihn beim
Parieren, und so klatschte die flache Seite seines
eigenen Schwerts in die Flanke des Pferdes. Das
Tier bäumte sich auf.
Locklear brachte das Pferd mit Hilfe seines
linken Beins wieder unter Kontrolle, während er
selbst sich so drehte, dass er seinen Feind im Auge
behalten konnte. Seine Rippen schmerzten von der
Anstrengung, aber er blieb am Leben, obwohl der
Moredhel wieder auf ihn einschlug. Locklear wehrte den Hieb ab und konterte mit einem schwachen
Gegenhieb, der seinen Gegner im Gesicht traf
und ihn zwar wütend machte, aber nur geringen
Schaden anrichtete.
Doch der Schlag verlangsamte den Angriff des
Moredhel genügend, dass Locklear sein Pferd
herumreißen konnte. Er erinnerte sich an etwas,
das sein Vater und seine Brüder ihm immer wieder
eingeschärft hatten: Ein Soldat, der im Besitz einer
Waffe ist und sie nicht benutzt, ist entweder ein
Idiot oder tot.
Sein Pferd war eine Waffe, und Locklear presste
die Beine hart in die Flanken des Tieres, zog mit
der freien Hand fest an den Zügeln. Das Pferd fiel
in Galopp, was für den Moredhel so aussah, als
würde es plötzlich auf ihn zuspringen.
Der Krieger war ein Veteran und sprang zur
Seite, aber Locklear zügelte sein Pferd, riss es
hart nach links. Dies wiederum wirkte auf den
Moredhel, als wollte sich Locklear abwenden, und
so traute er sich wieder näher heran.
Locklear ließ das Pferd in einem engen Kreis
tänzeln, und der Moredhel erkannte seinen Fehler,
als der Junker den Kreis mit einem kräftigen Hieb
nach unten beendete. Es war ein überaus kräftiger
Schwerthieb, der den Schädel des Moredhel zerschmetterte, als er ihn seitlich am Kopf traf.
Locklear warf einen Blick auf Gorath und sah,
wie er von zwei Feinden bedrängt wurde, dann
suchte er nach Owyn und fand ihn etwa hundert
Meter entfernt zu Fuß, bemüht, mit seinem Stab
einen Schwertkämpfer von sich fernzuhalten. In
der Hoffnung, dass der Bogenschütze noch immer
von Owyns Magie geblendet war, ritt er auf ihn
zu.
Er gab dem Pferd die Sporen, und das Tier
fiel in raschen Galopp, so dass der Moredhel ihn
kommen hörte. Der Dunkelelb wandte sich um,
wollte einen Blick auf den zweiten Gegner werfen,
und gab Owyn die Möglichkeit, mit dem Stab zum
entscheidenden Schlag auszuholen. Der Schlag
brach dem Moredhel den Kiefer, und er sackte zu
Boden.
Locklear zügelte das Pferd so plötzlich, dass es
die Hufe in den Boden stemmte und beinahe zum
Sitzen kam. Während er das Tier herumdrehte,
winkte er Owyn zu. »Ihr müsst den Bogenschützen
von uns fernhalten!«
Als würde die Göttin des Glücks sich taub
stellen, wurde Locklear von einem Pfeil aus dem
Sattel geschleudert. Er prallte hart auf dem Boden
auf, und nur unter größter Mühe gelang es ihm,
sich abzurollen und zu verhindern, dass Knochen
brachen. Der Pfeil in seiner rechten Schulter brach
ab, und der Schmerz raubte ihm beinahe das
Bewusstsein und nahm ihm den Atem.
Einen winzigen Augenblick kämpfte Locklear
gegen die Ohnmacht an, dann spürte er, wie seine
Augen wieder klarer wurden, und er bezwang den
Schmerz in seiner Schulter. Er hörte einen unterdrückten Schrei hinter sich und fuhr herum. Über
ihm ragte ein Moredhel brüllend auf, das Schwert
zum entscheidenden Hieb erhoben. Dann war
plötzlich Gorath hinter dem Moredhel und rammte ihm sein eigenes Schwert in den Rücken.
Owyn rannte vorbei, den Stab über seinem Kopf
wirbelnd. Locklear schaute auf, als der Moredhel
vor ihm erst auf die Knie sank und dann vornüber
zu Boden sackte. Bevor Locklear auch nur ein einziges Wort sagen konnte, hatte Gorath sich bereits
umgedreht und rannte hinter Owyn her.
Locklear erhob sich langsam auf wackligen
Beinen, während er Owyn auf den Bogenschützen
zujagen sah; der Moredhel rieb sich in dem
Versuch, klarer zu sehen, verzweifelt die Augen,
als Owyn ihn niederschlug. Er prallte hart auf dem
Boden auf und starb Sekunden später durch einen
Schwerthieb von

Weitere Kostenlose Bücher