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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Gorath.
Gorath wirbelte einmal im Kreis herum, als suchte er nach weiteren Feinden, aber Locklear sah,
dass jetzt alle sechs tot waren. Gorath stand mit
dem Schwert in der Hand da, und Enttäuschung
schien sich auf seinem Gesicht auszubreiten.
»Delekhan!«, brüllte er wütend.
Locklear trat taumelnd zu dem Dunkelelb. »Was
ist los?«
»Sie haben gewusst, dass wir kommen würden!«,
sagte Gorath.
»Sie haben die Nachricht irgendwie nach Süden
gebracht?«, fragte Owyn.
Gorath reckte sein Schwert in die Höhe.
»Nago.«
»Wie?«, fragte Locklear.
»Nicht wie, sondern wer«, antwortete Gorath.
»Nago. Er ist einer von Delekhans Zauberern. Er
und sein Bruder Narab dienen diesem Mörder. Sie
sind selbst mächtige Anführer, aber im Augenblick
tun sie, was Delekhan von ihnen verlangt. Ohne
ihre Hilfe hätte Delekhan niemals soviel Macht
erlangen und die Anführer der anderen Clans
überwältigen können. Ohne ihre Hilfe hätte uns
das hier«, – er deutete mit der Hand auf die toten
Moredhel – »niemals erwartet.« Er kniete sich neben
einen der Toten. »Der hier war mein Cousin, mein
Verwandter.« Er deutete auf einen anderen. »Der
da stammt von einem Clan, der seit Generationen
ein eingefleischter Feind meines Clans ist. Dass
sie beide diesem Monster dienen, ist ein weiteres
Zeichen für seine Macht.«
Locklear deutete auf seine Schulter und sank
zu Boden. Owyn untersuchte sie. »Ich kann die
Pfeilspitze herausziehen, aber es wird weh tun«,
erklärte er.
»Es tut auch so schon weh, also macht endlich.«
Während Owyn sich um Locklear kümmerte,
fuhr Gorath fort: »Nago und Narab beherrschen
beide die Gedankensprache. Besonders untereinander. Irgendjemand muss einem der Brüder eine
Nachricht übergeben haben; entweder die beiden,
die wir auf der Straße nach Loriel getötet haben,
oder irgendein anderer, der uns belauscht hat.
Und von diesem Bruder ging die Nachricht an die
hier.«
»Damit haben wir also gute Chancen«, meinte
Locklear, »dass auch einer von denen hier vor seinem Tod noch Nago benachrichtigt hat?«
»Ziemlich sicher.«
»Wunderbar«, sagte Locklear zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, als Owyn mit
seinem Dolch die Pfeilspitze herausschnitt. Seine
Augen tränten, und die Sicht verschwamm einen
Augenblick, aber er atmete tief und langsam und
sorgte so dafür, dass er nicht das Bewusstsein verlor.
Owyn versorgte die Wunde mit einigen Kräutern,
die er aus seinem Beutel am Gürtel nahm, dann
legte er ein Stück Stoff darauf. »Haltet das und
drückt fest darauf«, befahl er. Er trat zu der nächstliegenden Leiche, riss mit Hilfe seines Dolches einen Streifen Stoff ab und band diesen dann fest um
Locklears Schulter. »Mit Eurem linken Arm könnt
Ihr vorläufig nicht viel machen, Junker, angesichts
der Schulter- und der Rippenverletzung.«
»Das ist genau das, was ich hören wollte«, erwiderte Locklear, während er versuchte, den linken
Arm zu bewegen. Doch er fand Owyns Bemerkung
nur bestätigt. Er konnte ihn lediglich wenige
Zentimeter bewegen, bevor ein heftiger Schmerz
ihn davon abbrachte. »Was ist mit den Pferden?«
»Sie sind weggelaufen«, sagte Owyn.
»Wunderbar«, sagte Locklear. »Mich hat man
immerhin aus dem Sattel gestoßen, aber was ist
Eure Ausrede?«, wandte er sich an die beiden anderen.
»Es war zu anstrengend, vom Pferderücken aus
zu kämpfen«, erklärte Gorath.
»Ich kann vom Sattel aus keine Magie wirken. Es
tut mir leid«, sagte Owyn.
Locklear stand auf. »Dann gehen wir also zu
Fuß weiter.«
»Wie weit ist es noch bis Falkenhöhle?«, wollte
Owyn wissen.
»Zu weit«, sagte Locklear. »Wenn sie wirklich
schon auf uns warten, ist es viel zu weit.«
Drei

Enthüllung
Der Wachposten blinzelte überrascht.
    Einen Augenblick zuvor war nichts zu sehen gewesen – und jetzt standen plötzlich drei Gestalten
vor ihm. »Wer ist da?«, rief er, während er seinen alten Speer in eine Position brachte, die Bereitschaft
ausdrücken sollte.
    »Ganz ruhig, Freund«, sagte Locklear. Er stützte sich auf Owyns Schulter und erweckte den
Eindruck, als wäre er dem Tode nahe. Zwischen
jener Stelle, an der ihnen die Pferde davongelaufen
waren, und Falkenhöhle waren sie auf drei weitere
Hinterhalte gestoßen. Um die ersten beiden, bei
denen es Banditen auf sie abgesehen hatten, hatten sie unbemerkt einen großen Bogen machen
können. Doch die sechs Moredhel, die ihnen dann
aufgelauert hatten, waren zu aufmerksam gewesen.
Es

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