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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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häufig vor.«
»Was ist es dann? Ein Andenken?«
»Vielleicht, aber ein Kriegstrupp, der unsere
Heimat verlässt, hat nur wenig Gepäck bei sich
– Waffen, Vorräte, zusätzliche Bogensehnen, solche
Dinge. Wir können uns gut von dem ernähren, was
wir unterwegs finden.«
»Vielleicht war das dann gar kein Kriegstrupp?«,
mutmaßte Locklear. »Vielleicht haben sie hier in
der Nähe gelebt?«
Gorath schüttelte den Kopf. »Falls sich Mitglieder meines Volkes überhaupt noch südlich
der Zähne der Welt aufgehalten haben, dann in
den Grauen Türmen. Aber auch sie sind in die
Nordlande geflohen, als die Tsuranis kamen. Seit
das Königreich in diese Berge kam, hat niemand
von meiner Rasse mehr so dicht am Bitteren Meer
gelebt. Nein, diese hier stammen zwar nicht aus
meinem Clan, aber sie sind ganz sicher aus den
Nordlanden.« Er steckte den Edelstein in die
Gürteltasche und fuhr fort, die Leichen zu durchsuchen.
Es verstrich einige Zeit, und schließlich tauchte
auch Owyn wieder auf, sein Pferd am Zügel führend. »Verdammt seien alle Pferde«, fluchte er. »Ich
musste so lange hinter ihm herjagen, bis es ihm zu
langweilig wurde.«
Locklear lächelte. »Dann dürft Ihr beim nächsten Mal eben nicht runterfallen.«
»Es war auch diesmal nicht gerade meine Absicht
gewesen«, erwiderte Owyn mürrisch.
»Wir müssen die Leichen verstecken«, unterbrach Gorath das Geplänkel. Er deutete auf die
vier toten Moredhel, nahm einen von ihnen auf die
Schultern und trug ihn ein kurzes Stück den Weg
entlang. Dann warf er ihn ziemlich unzeremoniell
in eine Schlucht.
Owyn blickte Locklear an, dann band er die
Zügel seines Pferdes an einen nahe stehenden
Busch. Er nahm die Füße der nächstliegenden
Leiche, während Locklear sie unter den Achseln
packte.
Schon bald hatten sie alle vier Leichen der rund
hundert Meter tiefen Schlucht übergeben, und sie
stiegen wieder auf ihre Pferde. Ohne sich weiter
um die Frage zu kümmern, was die Moredhel an
einen solch einsamen Ort wie diese selten benutzte
Straße verschlagen hatte, ritten sie davon.
    Loriel tauchte vor ihnen auf, eine kleine Stadt
– oder vielmehr ein großes Dorf –, eingebettet in
ein großes Tal, das sich nach Osten erstreckte. Ein
weiteres Tal verlief quer dazu nach Süden. »Wir
brauchen was zu essen«, erklärte Gorath.
    »Eine Tatsache, die meinem Magen nur zu bewusst ist«, antwortete Locklear.
»Nicht, dass ich mich danach sehne, so schnell
wie möglich meinem Vater gegenüberzustehen,
aber so langsam entwickelt sich das hier zu einer
Reise im Kreis, Junker«, sagte Owyn.
Locklear deutete auf das nach Süden führende
Tal. »Die Straße dort führt direkt nach Falkenhöhle.
Von dort haben wir verschiedene Möglichkeiten
– entweder folgen wir einem schmalen Grat nach
Süden, oder wir wenden uns nach Südwesten, wo
wir auf die Königliche Hochstraße stoßen.«
»Über die wir dann nach Krondor gelangen?«,
fragte Gorath.
»Über die wir dann nach Krondor gelangen«,
bestätigte Locklear mit einem Nicken. »Mir ist das
alles nicht ganz geheuer. Oder wie mein Freund
Jimmy sagen würde: Meine Sorgenbeule juckt mal
wieder, als wären die Flöhe drüber hergefallen.
Gorath, dieser gestohlene Rubin, die tsuranischen
Magier – das alles ist … es ist mehr als nur ein
Zufall.« Er kratzte sich ausgiebig am Kopf.
»Wieso?«, fragte Owyn.
»Wenn ich das wüsste«, antwortete Locklear,
»würden wir nicht bei Alescook vorbeischauen
müssen. Vielleicht weiß er etwas, oder er kennt
jemanden, der weiß, was los ist, aber je länger ich
über dieses Rätsel nachdenke, desto mehr beunruhigt mich, dass ich noch nicht einmal die geringste
Ahnung habe, was dahintersteckt. Also werden wir
es entweder herausfinden – oder bei dem Versuch
sterben.«
Owyn blickte angesichts der zweiten Möglichkeit
alles andere als glücklich drein, enthielt sich jedoch
einer Bemerkung. Gorath ließ seinen Blick über
die Stadt schweifen, während sie auf das kleine
Wachhäuschen zuritten, das am Wegesrand stand.
Eine Wache in fortgeschrittenem Alter und von
beachtlichem Leibesumfang streckte ihnen die erhobene Hand entgegen. »Halt!«
Die drei zügelten die Pferde. »Was ist los?«, erkundigte sich Locklear.
»In der letzten Zeit waren eine ganze Reihe von
Abtrünnigen hier, mein Junge, daher solltet Ihr
Euch erklären.«
»Wir sind auf dem Weg nach Süden und wollen
hier nur unsere Vorräte auffüllen«, sagte Locklear.
»Und wer

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