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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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diesem Augenblick noch
irgendwelche Zweifel gehegt, dass sie verwandt
waren, so lösten sie sich spätestens jetzt in Luft
auf. James lachte. »Nun, ich nehme an, wir müssen neue Pferde kaufen, Junge. Was habt ihr denn
anzubieten?«
Owyn und Gorath wechselten angesichts von
James’ seltsamer Reaktion einen erstaunten Blick,
aber keiner von ihnen sagte ein Wort, während der
Stalljunge seinen Meister holte, damit der mit ihnen um den Kaufpreis von drei Pferden feilschen
konnte.
    Ein Hindernis versperrte die Straße nach Romney,
und bewaffnete Männer bedeuteten den drei Gefährten anzuhalten. »Was ist los?«, fragte James.
    Einer der Männer trat hinter der Barriere hervor,
die zum größten Teil aus Kornsäcken und Kisten
bestand. »Wir lassen zur Zeit keine Fremden nach
Romney.«
    »Ich bin im Auftrag des Königs unterwegs«, sagte James, »und außerdem habe ich eine Vollmacht
des Prinzen von Krondor bei mir.«
    »Eine Vollmacht des Prinzen von Krondor, ja?«,
sagte der Mann und rieb sich mit der behandschuhten Hand über das Kinn. Mit seinen muskulösen Armen, den aufgekrempelten Hemdsärmeln,
seinem kräftigen Brustkorb und Nacken und dem
sonnengebräunten Gesicht wirkte er wie ein
Schauermann. Er trug einen langen Stab von der
Art bei sich, wie man sie gewöhnlich benutzte, um
Frachtkisten zu öffnen, und er sah aus, als wäre er
durchaus gewillt, ihn auch in diesem Fall einzusetzen. »Nun, der Prinz ist ziemlich weit weg; dieses
Gebiet gehört nicht einmal zum Westen, daher
sehe ich keinen Grund, wieso uns das umstimmen
sollte.«
    »Wer führt hier das Kommando?«, fragte James
und sprang vom Pferd. Er reichte Owyn die
Zügel.
    »Nun, gewöhnlich tut das Michael Waylander.
Er will die Treidler davon abhalten, die Kontrolle
über die Stadt an sich zu reißen, aber im Augenblick
ist er dort und erledigt ein paar Dinge, daher hat er
mir den Befehl übertragen.«
    »Und Euer Name ist …?«
»Ich bin Karl Widger«, sagte der Mann.
Bevor der Mann auch nur die kleinste Bewegung
    machen konnte, war James schon bei ihm und
versetzte ihm mit aller Kraft einen Schlag in den
Bauch. Der Mann krümmte sich mit einem lauten
»Uff« nach vorn, und James rammte ihm das Knie
ins Gesicht. Widger sackte zusammen.
    Gelassen schritt James über den am Boden liegenden Dockarbeiter hinweg. »Würde jetzt bitte
jemand in die Stadt laufen und Michael Waylander
herholen? Sagt ihm, dass Karl zur Zeit außer
Gefecht ist und niemand das Kommando hat. Es
sei denn«, fügte er hinzu, während er sein Schwert
zog, »jemand von euch möchte zu mir kommen
und mir erklären, dass er jetzt die Verantwortung
dafür trägt, uns nicht nach Romney zu lassen.«
    Zwei Männer berieten sich auf der anderen
Seite der Barrikade, dann rannte einer auf eine
kleine Brücke zu, die die Straße nach Romney von
der Königlichen Hochstraße trennte. Keiner der
übrigen Männer schien erpicht darauf, über die
Barrikade zu klettern und James herauszufordern,
aber es war dem Junker auch klar, dass er nicht
einfach zwischen einem Dutzend Bewaffneter hindurchreiten konnte.
    Owyn stieg ab und gab James die Zügel zurück.
»Das war ganz schön kühn.«
»Aber auch ein bisschen dumm«, antwortete Jimmy leise. »Als ich diesem wandelnden
Baumstamm meine Hand mit aller Kraft in den
Bauch gerammt habe, habe ich sie mir beinahe
gebrochen. Und dabei war das nur der Magen!
Ich bin froh, dass ich es nicht mit seinem Kopf
probiert habe. Wahrscheinlich hätte ich mir sämtliche Knöchel zerschmettert. Mein Knie klopft jetzt
noch wie wahnsinnig.«
Es dauerte nicht lange, bis Michael Waylander
eintraf. Er war ein großer Mann, blond und
mit einem kurz geschnittenen Bart, der in der
Nachmittagssonne rötlich schimmerte. »Was geht
hier vor?«, fragte er mit deutlichem Nachdruck.
»Das würde ich auch gern wissen«, sagte James.
»Ich habe eine Vollmacht des Prinzen von Krondor
und bin im Auftrag des Königs unterwegs. Wie
kommt Ihr dazu, mir den Weg zu versperren?«
»Unsere Handlungen unterstehen der Autorität
des Grafen von Romney«, erklärte Waylander. »Wir
hatten in der letzten Zeit viele Probleme und stehen kurz vor einem Gildenkrieg.«
»Einem Gildenkrieg?«, fragte James, als würde er
zum ersten Mal davon hören.
»Die verdammten Treidler haben die Preise
erhöht und dabei jede bisherige Vereinbarung verletzt. Jetzt drohen sie damit, sämtliche Geschäfte
flussauf- und flussabwärts zu unterbinden. Ich

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