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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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weiterarbeiten – auf
jeden Fall sind sie eine Bedrohung. Könnt Ihr uns
etwas über sie sagen?«
Lysle lehnte sich zurück. »Da ich morgen nach
Tannerus aufbreche, um die Angelegenheit zu bereinigen, die Euch beinahe an meiner Stelle das
Leben gekostet hätte, werde ich Euch sagen, was
ich weiß. Dieser Mann, der sich Kriecher nennt,
scheint an zwei Orten eine Art Basis errichtet zu
haben. Ich habe gehört, dass er an den Docks
von Durbin den Großteil aller verbrecherischen
Machenschaften kontrolliert und in Silden die
einheimischen Gauner vertrieben hat. Die Spötter
sind zwar außerhalb Krondors niemals besonders stark gewesen, aber sie hatten immer gute
Verbindungen im Bereich des Bitteren Meeres,
und sie hatten auch einigen Einfluss in Silden.
Doch in der letzten Zeit gab es in einigen Häfen am
Bitteren Meer Probleme, wodurch die Geschäfte
der Spötter behindert wurden, und in Silden sind
all die verschwunden, die den Spöttern freundlich
gesinnt waren. Wirklich brenzlig ist es jedoch weiter nördlich: In Romney herrschen zurzeit große
Unruhen, und nach allem, was ich mir zusammenreimen kann, wickeln diese Nachtgreifer dort
einen Großteil ihrer Geschäfte ab.«
»Wir haben davon gehört, dass es dort Probleme
geben soll.«
»Ging es um die Gilde der Treidler?«, fragte
Lysle.
James nickte.
»Das ist der Kriecher«, fuhr Lysle fort. »Er setzt
an den Docks an, indem er es den Händlern
schwer macht, Handelsgut in die Stadt hinein oder
aus ihr heraus zu schaffen. Aber er bringt nicht nur
die Geschäfte der Händler zum Erliegen, sondern
auch die der dort arbeitenden Diebe. Nach einer
Weile beginnen die Leute, Schutzgeld dafür zu
bezahlen, dass ihre Waren rein- oder rausgelassen
werden, und wenn er seine Hand erst einmal in
ihrer Tasche hat, lässt er sich nie mehr vertreiben.
Damon Reeves ist der führende Kopf der Treidler
und eigentlich ein ehrlicher Mann. Irgendjemand
muss ihm etwas ins Ohr geflüstert haben.«
»Ihr glaubt also wirklich, dass der Kriecher hinter dem Anschlag der neuen Nachtgreifer auf Euch
steckt?«, fragte James.
»Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Möglicherweise hat er einen Preis auf meinen Kopf ausgesetzt, weil er es leid geworden ist, dass ich herumflitze und Ärger mache. Oder jemand anders, der
mit dem Kriecher überhaupt nichts zu tun hat, will
aus einem ganz anderen Grund meinen Tod. Ich
würde schon sagen, dass ich mir im Laufe der Zeit
ein paar Feinde gemacht habe.« Lysle grinste bei
diesen Worten.
»Daran habe ich keinen Zweifel«, meinte Gorath
mit trockenem Humor.
»Wo sollen wir anfangen?«, fragte James.
»Beginnt bei einem Mann namens Michael
Waylander. Es scheint, als würde er immer im
Zentrum solcher Probleme stehen. Die Gegner
der Treidler führt Arie Stahlherz von den Eisenwarenhändlern an. Beide Seiten sprechen aber noch
mit Waylander. Es heißt, er wäre in einige dunkle
Angelegenheiten verwickelt; nichts allzu Großes,
aber es reicht, um ihn gefährlich zu machen.«
»Sonst noch etwas?«
»Nichts, was ich Euch mitteilen möchte; aber
es behindert Eure Nachforschungen auch nicht,
wenn Ihr es nicht wisst.«
»Nun«, sagte James, »das ist immerhin mehr als
das, was wir hatten, bevor wir auf Euch gestoßen
sind. Wenn Ihr morgen nach Tannerus aufbrecht,
wissen wir ja, wo wir Euch finden können.«
Lysle grinste, und James hatte das Gefühl, als
würde er in einen Spiegel blicken. Obwohl Lysle
zwei oder drei Jahre älter war als er, war die
Ähnlichkeit verblüffend. »Genau das habe ich vor.
Aber wer kann schon sagen, wo ich sein werde,
wenn Ihr nach mir sucht?«
James bedachte ihn mit einem wissenden Blick
und meinte: »Vertraut mir, Freund. Jetzt, da ich
Eure Bekanntschaft gemacht habe, werde ich Euch
im Auge behalten. Wir werden uns wiedersehen,
zweifelt nicht daran.«
Lysle beendete sein Essen, entschuldigte sich
und ließ die drei allein. »Ich erkundige mich mal,
ob wir hier ein Zimmer bekommen können«, sagte
James. Er leitete alles Nötige in die Wege, und die
drei zogen sich zum Schlafen zurück.
Als sie am nächsten Morgen den Stallhof der
Schenke betraten, fanden sie einen ziemlich verwirrten Stalljungen vor. »Die Pferde? Aber Ihr habt
doch letzte Nacht eins davon genommen und die
anderen beiden meinem Meister verkauft.«
James drehte sich um und starrte die Straße
entlang, die nach Westen führte und irgendwann
auch Tannerus erreichte. Er nahm sich im Stillen
fest vor, diesen Lysle Riggers eines Tages aufzusuchen. Und hatte er bis zu

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