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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Gorath
nickte, blickte Owyn nur verständnislos drein.
»Was ist denn?«
    Sie waren gegen Mittag nach Sloop aufgebrochen und hatten die Pferde bis zum Äußersten
getrieben, um so rasch wie möglich dort anzukommen und Stahlherz und Waylander die Botschaft
des Grafen zu überbringen. Bei Sonnenuntergang
hatten sie gerade einen Hügel erklommen und
konnten von der Hügelkuppe aus einen Blick auf
das Dorf werfen. Im Norden waren bewaffnete
Männer zu sehen, die durch den Wald auf die ersten Häuser zuschlichen.
    Gorath preschte weiter, während er gleichzeitig
sein Schwert zog. Sekunden später folgten James
und Owyn, und gemeinsam jagten sie auf die
Männer zu. »Alarm! Das Dorf wird überfallen!«,
rief James laut.
    Er wusste jedoch, dass die Reaktion der
Bewohner auf seine Warnung sehr von dem Dorf
selbst abhing; es konnte sein, dass Männer mit
Waffen in den Händen aus den Häusern stürzen,
aber es war auch möglich, dass die Leute ihre
Türen und Fenster verschlossen und verrammelten. Im Westen pflegten in einem solchen Fall innerhalb kürzester Zeit ein Dutzend Männer auf der
Straße aufzutauchen und sich den Eindringlingen
entgegenzustellen. Doch hier, im verhältnismäßig
ruhigen Osten, war er sich dessen nicht so sicher.
    Als sie das erste Haus passierten, sah er jemanden neugierig durch das Fenster blinzeln. Er rief
erneut: »Überfall! Zu den Waffen!«
    Der Mann schlug die Fensterläden zu, und
James wusste, dass er als Nächstes die Türen verriegeln würde.
    Gorath hatte den ersten Schwertkämpfer bereits
eingeholt, und er sprang vom Pferd und stürzte sich auf den Mann. James durchzuckte der
Gedanke, dass er doch einmal einen Nachmittag
opfern sollte, um dem Dunkelelben beizubringen, wie man wirkungsvoll vom Pferderücken aus
kämpfen konnte.
    Dagegen war Owyn inzwischen sehr gut darin,
seinen schweren Stab auch im Sattel zu schwingen, und schlug mit großem Erfolg auf Schädel
und Waffen ein.
    Schon nach wenigen Minuten flüchteten die
Banditen zurück in die Wälder. James lenkte
sein Pferd neben Gorath, der sich gerade an die
Verfolgung der Fliehenden machen wollte. »Halt!
Trotz deiner großen Fähigkeiten im Wald ist es
keine gute Idee, ein halbes Dutzend wütender
Nachtgreifer dorthin zu verfolgen.«
    »In Ordnung«, stimmte Gorath zu und sah sich
suchend nach seinem Reittier um.
James lenkte sein Pferd zu dem Haus, das offensichtlich das Ziel des Überfalls gewesen war, und
stieg ab. Er klopfte an die Tür. »Im Namen des
Königs, öffnet die Tür!«
Ein vor Furcht weit aufgerissenes Augenpaar
starrte ihn durch den Sehschlitz an. Die Tür öffnete sich, und Michael Waylander erschien. »Junker.
Was hat dieser ganze Lärm zu bedeuten?«
»Es sieht so aus, als hätte jemand das Spiel auf
eine neue Stufe gehoben. Wir haben gerade eine
Gruppe von Nachtgreifern vertrieben, die wohl
vorhatten, Euch einen Besuch abzustatten.«
Waylander erbleichte. »Nachtgreifer?« Seine
Knie begannen zu zittern, und er musste sich am
Türpfosten festhalten. »Wo bin ich da hineingeraten?«
»Um das zu erfahren, sind wir hergekommen«,
sagte James.
Gorath und Owyn banden ihre Pferde neben
dem von James fest und kamen ebenfalls zur Tür.
Waylander trat rasch beiseite, um sie einzulassen.
Es war ein bescheidenes Haus, aber James sah
auf den ersten Blick, dass es gut gepflegt war.
Die Möblierung und die Ausstattung zeugten von
Wohlstand, und man spürte sofort, dass es Michael
Waylander, einem gewöhnlichen Arbeiter in einem
kleinen Dorf, ziemlich gut gehen musste. Das
Haus war zwar nicht sehr groß, besaß aber drei
Räume. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen,
und so konnte James ein kunstvoll geschnitztes
Himmelbett erkennen. Eine andere offene Tür gewährte Einblick in die Küche. Waylander ließ sich
kraftlos auf einen Stuhl fallen, und James nahm
ebenfalls Platz.
»Jemand wünscht Euren Tod, Waylander«, sagte
James. »Habt Ihr eine Ahnung, wer das sein könnte?«
Waylander lehnte sich langsam zurück; in seinem Gesicht spiegelte sich Niedergeschlagenheit.
»Ich bin ein toter Mann.«
»Nicht unbedingt«, meinte James. »Ich vertrete
Prinz Arutha, und wenn Ihr auch offensichtlich einige Leute in mächtigen Positionen verärgert habt,
so ist der Prinz von Krondor nach dem König doch
der mächtigste Mann in diesem Land. Wenn Ihr
mit uns zusammenarbeitet, kann ich Euch möglicherweise seinen Schutz garantieren.«
Waylander starrte einen Augenblick

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