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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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stehen!«
    Die Bogenschützen hörten sofort auf zu schie
    ßen. Dann zog William sein Schwert und griff an.
    Er holte zu einem kräftigen, auf den Rücken der Kreatur gezielten Hieb aus, doch als die Klinge auftraf, fuhr ihm ein solcher Schmerz durch beide Arme, als hätte er auf eine alte Eiche eingeschlagen. Der Dämon schrie vor Schmerz und Wut und drehte sich um, und nur knapp konnte William es vermeiden, geköpft zu werden.
    Er sprang auf und rannte davon; er wusste nicht, ob der Dämon ihn verfolgte oder sich den anderen Soldaten im Stall zuwandte, doch als er die Tür und das Sonnenlicht erreichte, teilte ihm ein kräftiger Hieb auf den Rücken die Position des Dämons in aller Deutlichkeit mit.
    William fiel bäuchlings auf die Erde, scheuerte sich dabei Unterarme und Hände auf und rappelte sich so schnell wie möglich wieder auf. Ein Schrei von hinten zeigte ihm, dass jemand den Dämon ablenkte, damit er sich in Sicherheit bringen konnte. Er stand gerade wieder aufrecht, als er zwanzig Reiter auf sich zupreschen sah.
    Die Erschütterungen, die vom festen Fels übertragen wurden, und das Trommeln der Hufe wurden immer lauter und veranlassten William, sich nach beiden Seiten umzublicken, um den Weg freizumachen.
    Unter den gegebenen Umständen tat er das Einzige, was er wirklich tun konnte: Er stand absolut still da und betete, dass alle um ihn herumreiten würden.
    Die Reiter zügelten die Pferde und sprangen ab
    – der letzte Reiter gerade mal zwei Schritte von William entfernt. Die Männer hatten sich die entsprechenden Fähigkeiten in jahrelangen Übungen angeeignet, und so ging alles reibungslos vonstatten, als sie sich in Gruppen von jeweils fünf Mann aufteilten, von denen einer die Pferde hielt und die anderen vier ihre Waffen zogen und sich in Position begaben. Sie warteten, bis Arutha zu ihnen trat.
    Auf sein Signal hin griffen sie an.
    William schwenkte seine eigene Waffe und gesellte sich zu ihnen.
     
    Der Dämon hatte die Bogenschützen in den Stall zurückgetrieben, aber beim Klang der vielen neuen Angreifer drehte er sich um. Die krondorianischen Soldaten verteilten sich und bildeten rasch einen Kreis um den Dämon, hielten die Schilde zum Schutz vor sich.
    »Wer seinen Rücken sieht, greift an!«, rief Arutha.
    Beim Klang von Aruthas Stimme drehte der Dämon sich um, und zwei Männer hinter ihm schossen vor und versuchten, ihn zu treffen. Er wirbelte herum, und während er das tat, schlugen andere von hinten auf ihn ein.
    Nach ein paar Minuten schien sich der Dämon nur noch zu drehen, und sein Rücken war eine einzige blutige Masse.
    Trotz der Verletzungen, die sie dem Dämon zufügten, hatte diese Taktik natürlich ihren Preis.
    Mindestens drei Männer wurden so schwer getroffen, dass sie durch den Raum geschleudert wurden und tot am Boden liegen blieben, zwei andere zogen sich ernsthafte Verletzungen zu. Der Dämon schlug willkürlich nach links und rechts, mal schlitzte er einen Schild auf, mal zielte er auf eine Rüstung oder ungeschützte Haut.
    Die Männer fluchten und bluteten, und ein paar weitere starben, doch sie kämpften unverdrossen weiter.
    William teilte mit seinem zweihändigen Schwert einen knochenzerschmetternden Hieb aus; er wurde mit dem Anblick einer großen, rauschenden Blutfontäne belohnt. Blitze zuckten, als die schwarzen Krallen über die Stahlklinge fuhren, doch dann drehte sich die Kreatur um und wandte sich brüllend der anderen Seite zu, wo ebenfalls ein Schlag ausgeteilt worden war.
    William trat einen Schritt zurück und machte sich zu einem neuen Hieb bereit, als er eine Stimme hinter sich hörte. »Wie sieht es aus, Leutnant?«
    William erkannte die Stimme des Prinzen. »Es ist verflucht anstrengend, Hoheit. Die Kreatur blutet wie wild, aber sie scheint einfach nicht sterben zu wollen.«
    Arutha stellte sich neben William, das Schwert ebenfalls bereit.
    In diesem Augenblick zweifelte William nicht im Geringsten daran, dass sein Cousin kein gewöhnlicher Herrscher war, der seine Rüstung nur zu Empfängen trug, sondern durch und durch ein Krieger, der mehr Auseinandersetzungen überlebt hatte als die meisten Männer, die doppelt so alt waren wie er.
    Arutha sagte nichts, sondern trat schweigend vor William und hielt seine Schwertspitze auf den Dämon gerichtet. Ein kleines Stück unter dem linken Arm des Dämons war ungeschützt, und Arutha schlug mit solcher Gewandtheit zu, dass William erst darauf aufmerksam wurde, als der Prinz sein Schwert wieder

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