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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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zurückzog.
    Der Dämon schien einen Augenblick zu erstarren, dann erzitterte er und brüllte sogar noch lauter als zuvor. Aber es war weniger Wut, was ihn so brüllen ließ, als vielmehr Entsetzen. Der Dämon wandte sich jetzt Arutha zu, heftete seinen Blick auf den Prinzen, als wäre er der einzige Feind im Raum.
    Sofort kamen jene Soldaten, die hinter der Kreatur waren, näher und schlugen auf den bereits blutenden und zerstückelten Riesen ein. Doch die Kreatur richtete ihren wilden Blick einzig auf Arutha und schlug mit der Klaue durch die Luft.
    Arutha wich rasch zurück, stieß dann erneut mit seinem Rapier zu, und auf dem Handrücken des Dämons bildete sich eine qualmende, tropfende Rinne. Der Dämon schlug mit der Rückhand zu, und William musste einen großen Satz zurück machen, während Arutha einfach nur einen halben Schritt zur Seite trat und der Kreatur einen Hieb quer über die Brust versetzte.
    »Eure Klinge!«, rief William. »Sie richtet mehr Schaden an als die unseren!«
    »Frag deinen Vater mal danach«, erwiderte Arutha. »Im Augenblick bin ich zu beschäftigt, um es dir zu erklären.«
    Der Prinz von Krondor war der schnellste Schwertkämpfer, den William je gesehen hatte, und der Dämon hatte nicht den Hauch einer Chance.
    William trat zu den anderen und ging mit ihnen gemeinsam die Seite an, in dem Versuch, ihren Herrscher so gut wie möglich zu unterstützen.
    Es war ein blutiger Tanz, der sich auf dem Stallboden abspielte, bis die Kreatur kurz davor stand, ins Tageslicht zu treten. Sie zögerte, drehte sich dann nach rechts und schnaubte. William trat einen Schritt zurück. Dann machte die Kreatur, jetzt sichtlich geschwächt, noch einen Schritt ins Licht, um Arutha nicht zu verlieren.
    Williams Arme und Schultern waren inzwischen bleischwer vor Müdigkeit, aber er zwang sich nach wie vor, auf die Seiten der Kreatur einzuschlagen. Sie bestand mittlerweile nur noch aus einem Haufen zerfetztem Fleisch. Das Fell auf den Ziegenbeinen war blutbefleckt, und die Kreatur schwankte bei jedem Schritt.
    Arutha schien immer schneller zu werden, je langsamer der Dämon wurde. Seine Klinge fuhr hierhin und dorthin, brachte dem Dämon mit jedem Hieb neue Qualen.
    Schließlich stolperte der Dämon und brach zusammen.
    Ohne zu zögern trat Arutha vor und trieb der Kreatur die Klinge tief in die Nackenbeuge, dort, wo die Schultern begannen. Er stieß sie mit aller Kraft hinein, beinahe bis zum Heft. Dann zog er sie wieder heraus.
    Mit einem Stöhnen verfiel der Dämon in wilde Zuckungen, dann, nach einer Weile, lag er still da.
    Qualmendes Blut tropfte von Aruthas Klinge, und eine kleine Flamme blitzte in der Nackenwunde des Dämons auf. Die Soldaten, die dabei gestanden hatten, machten einen Satz zurück, als die Flamme sich ausbreitete – eine grüne Flamme, die die Luft mit dem Gestank verwesenden Fleisches und brennenden Schwefels erfüllte.
    Die meisten Männer husteten, ein paar würgten auch, aber der Dämon war schon nach wenigen Augenblicken verschwunden; alles, was von ihm blieb, waren eine geschwärzte Stelle und ein übler Geruch.
    Der Page des Prinzen rannte herbei, um auf Befehle seines Herrn zu warten. Arutha öffnete die Tasche an der Hüfte des Pagen und zog Bandagen und Tücher hervor. Er wischte die Klinge ab, und wo das Blut des Dämons mit dem Stoff in Berührung kam, wurde er schwarz und qualmte.
    »Sag den Männern, sie sollen vorsichtig sein, wenn sie die Klinge säubern«, meinte Arutha beinahe beiläufig zu William.
    »Verstanden!«, erwiderte William, aber es hatten ohnehin alle Anwesenden gesehen, was der Prinz machte.
    »Nun, ich habe schon Schlimmeres gesehen«, sagte Arutha. »Allerdings nicht oft und auch nicht sehr viel schlimmer.« Er blickte sich um, als suche er jemanden. »Hauptmann Treggar.«
    »Hoheit?« Treggar trat vor.
    »Gut gemacht, Hauptmann. Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns. Ich möchte, dass Gruppen in die Berge ausschwärmen und in allen Richtungen nach Assassinen suchen, die möglicherweise von diesem Gemetzel verschont geblieben und geflüchtet sind.«
    »Ja, Hoheit«, sagte Treggar und machte sich sogleich daran, die entsprechenden Befehle zu geben.
    »Leutnant«, sagte Arutha.
    »Hoheit?«, fragte William.
    »Ich will deinen Mut und deine Kühnheit ja nicht in Frage stellen, William, aber wenn ich dich noch einmal bei einer solchen Dummheit erwische wie eben, als du zurück in diesen Stall gerannt bist, werde ich dafür sorgen, dass du als Wache in

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