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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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der Wäscherei der Prinzessin Dienst tust – und zwar so lange, bis du dich zur Ruhe setzt. Es waren Dutzende von Männern in voller Rüstung dabei, während du keine getragen hast. Das war keine sehr schlaue Idee.«
    William errötete unter der Kruste aus Dreck und Blut. »Es tut mir Leid, Hoheit.«
    Arutha lächelte ihn sanft an. »Wir alle machen mal Fehler. Wir lernen aus ihnen – sofern wir sie überleben.«
    William blickte sich um. »Ich glaube, noch so etwas wie das hier brauche ich nicht.«
    Arutha legte William die Hand auf die Schulter.
    »Ich habe kaum ein Jahr in Krondor geherrscht, da habe ich meinem ersten Dämon gegenüber gestanden. Aber auch der Sieg damals hat mich nicht auf diesen Kampf vorbereitet. Genauso, wie dieser Sieg hier uns nicht auf den nächsten vorbereiten kann.«
     
    Leise, damit nur William es hören konnte, fügte er hinzu: »Man ist niemals wirklich bereit, Will. Man muss einfach versuchen, das Beste draus zu machen. Sämtliche Pläne, selbst die besten, zerfallen in nichts, wenn der Kampf erst einmal begonnen hat. Ein guter General ist einer, der weiß, wie er dafür sorgt, dass seine Männer überleben.« Er hob wieder die Stimme. »Hast du verstanden?«
    »Ich glaube ja, Hoheit.«
    »Gut. Und jetzt wollen wir uns drinnen umsehen.« Während Treggar sich um die Reiter kümmerte, die die umliegenden Hügel durchkämmen sollten, bedeutete Arutha einem Dutzend anderer Männer, ihn und William bei der Durchsuchung der Festung zu begleiten.
    »James sollte eigentlich dabei sein«, meinte William, als sie in die blutverschmutzten Ställe zurückkehrten. »Er kennt die Festung von uns allen am besten.«
    Arutha lächelte. »Wenn ich mich nicht täusche, schläft James im Augenblick tief und fest, und das hat er sich auch redlich verdient.«
    William nickte. »Er war ziemlich übel zugerichtet.«
    »Wie mein alter Pferdemeister in Crydee zu sagen pflegte: ›Hart geritten und nass in den Stall gestellt.‹ «
    William lachte. »Das war wohl Algon, Hoheit?«
    Arutha hob fragend eine Braue.
    »Vater hat uns hin und wieder Geschichten aus seiner Kindheit in Crydee erzählt, und ich kenne mehr als ein Zitat seiner Lehrer. Von Kulgan stammen die witzigen.«
    Arutha blickte sich um. »Zweifellos.« Er erinnerte sich an den bissigen Humor, zu dem der alte Magier genau in den Augenblicken neigte, wenn seine Bemerkung auch ganz bestimmt die peinlichste Wirkung erzielte.
    Sie betraten die alte Waffenkammer, und William hatte wieder das Gefühl, als würde er seinen Mageninhalt nur mit äußerster Mühe an Ort und Stelle halten können. Einige Soldaten erbrachen sich angesichts des Gemetzels.
    Hier hatte der Dämon am schlimmsten gewü
    tet. »So finster die Herzen dieser Assassinen auch gewesen waren, einen solchen Tod hat niemand verdient«, flüsterte Arutha.
    Er wandte seinen Blick nicht ab, sondern betrachtete die Überreste des blutigen Gemetzels, als wolle er es sich für immer einprägen. Beinahe jede freie Stelle war blutbespritzt. Körper waren in Stücke gerissen, Organe freigelegt worden. Fliegen summten bereits durch den allgegenwärtigen, süß
    lichen Geruch der Verwesung.
    »Wenn wir hier fertig sind, möchte ich, dass dieser Ort ausgebrannt wird«, sagte der Prinz leise.
    William nickte und wandte sich an zwei der Soldaten. »Reitet los und sucht so viel Holz wie möglich. In den Räumen im Süden sind Behälter mit Öl. Holt sie her.«
     
    Arutha sah das dicke Buch, das der Hohepriester im Augenblick seines Todes beiseite geworfen hatte, und bedeutete jemandem, es herzubringen.
    Ein Soldat brachte das Buch, und Arutha öffnete es. »Was das für dunkle Worte sind, muss uns jemand anderer erklären.«
    »Hoheit, wenn ich darf?«, fragte William.
    Arutha reichte ihm das Buch. »Ich übe zwar Magie nicht aus, Hoheit, aber ich habe sie studiert.« William lächelte Arutha leicht an. »Wie Ihr besser wisst als die meisten anderen«, fügte er leise hinzu, wieder etwas beschämt.
    William las nur ein paar Zeilen, dann schlug er das Buch wieder zu. »Ich kenne diese Sprache nicht, aber ich kann auch so sagen, dass von großer Macht die Rede ist«, sagte er. »Allein der Anblick der Worte hat mir schon eine Gänsehaut bereitet. Darum muss sich ein Priester kümmern, fürchte ich. Um unserer Sicherheit willen, Hoheit, lasst niemanden das hier lesen, solange nicht Schutzzauber darum gewirkt sind.«
    Arutha nickte. Er reichte das Buch einem Soldaten. »In die Satteltasche meines Pferdes.

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