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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Niemand spricht oder macht eine Bewegung, ohne dass ich einen entsprechenden Befehl gegeben hätte.«
    Die Männer nickten und warteten stumm.
     
    Sechzehn
    Entdeckung
    Die Bogenschützen erschienen.
    Die sechs Männer stellten sich lautlos in einer Reihe hinter William auf. Etwas später kamen auch Hauptmann Treggar und seine sechs Männer.
    »Wie sieht es aus, Will?«, fragte Treggar.
    William erklärte ihm kurz die Situation und malte eine Zeichnung in den Staub, um zu zeigen, wo der Dämon wartete. Treggar fluchte. »Es wird Menschenleben kosten, ihn da rauszuholen. Die Ersten, die durch die Tür gehen, sind so gut wie tot.«
    »Nicht, wenn sie nicht stehen bleiben«, meinte William.
    »Was hast du vor?«, fragte Treggar.
    »Nun, wie wäre es mit einer ganz besonderen Art von Hasenjagd?«
    Treggar lächelte. »Hm, du meinst, wenn jemand den Hasen spielt, könnten wir den Dämon zum Stall locken und von dort zum Prinzen treiben.«
    William begann, die Rüstung abzustreifen.
    »Nicht jemand, ich.«
    »Du?«
    »Ich kenne den Weg. Niemand sonst kennt ihn, außer dir noch, aber bei allem Respekt, ich bin überzeugt davon, dass ich schneller bin als du.«
    William grinste. »Hauptmann.«
    »Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich dich gestern eingeholt habe«, sagte Treggar.
    William lächelte. »Und dafür werde ich dir auch ewig dankbar sein, vorausgesetzt, ich lebe noch eine kleine Ewigkeit.« Er reichte einem der Soldaten seine Scheide, behielt aber das Schwert in der Hand. Er trug jetzt nur noch seine Tunika, Hose und Stiefel. Er deutete auf eine Fackel, und ein Soldat brachte sie ihm. »Die hoffentlich nicht so aussieht wie die Gegenwart«, bemerkte William
    – und rannte los.
    Er rannte den Korridor entlang und hielt keinen Augenblick inne, als er den Raum betrat, in dem der Dämon sich aufhielt. Er schaffte es genau bis zur Mitte, bevor er einen Blick über die Schulter warf und erschreckt feststellte, dass der Dämon bereits hinter ihm her war, ein einziger Anblick des Schreckens und brüllend vor Wut.
    William hatte noch immer Schmerzen vom Kampf am Tag zuvor sowie von dem anstrengenden Ritt mit Arutha, doch im Augenblick reagierte sein Körper nur auf einen einzigen Impuls: Er musste um sein Leben laufen.
    Er rannte und er hoffte, dass seine Instinkte ihn davor bewahren würden, einen falschen Weg einzuschlagen. Er lief einen langen Korridor entlang, durch einen großen, leeren Raum hindurch, hinein in einen anderen Gang, immer dicht verfolgt von dem Dämon.
    William erreichte den Stall; er wäre fast gegen die Schmiede gerannt und zog den Kopf unter der MetallVerkleidung ein, die zum steinernen Kamin führte. Wäre er dagegen gestoßen und gestürzt, hätte der Dämon ihn eingeholt, dessen war er gewiss.
    Er war glücklich, als er entdeckte, dass der Dämon nicht ganz so flink und gewandt war wie er, denn ein paar Sekunden später hörte er lautes Krachen, als ein schwerer Körper gegen die Schmiede und die Abzugshaube prallte, gefolgt von wütendem Gebrüll.
    William sah Sonnenlicht am Ende des Stalls. Es war nicht mehr weit, aber er hatte den Eindruck, als würde es ewig dauern, diese lächerliche Entfernung zu überwinden.
    Er raste auf das Licht zu, halb geblendet von der grellen Sonne. Er beschattete seine Augen einen Moment und sah dann Prinz Arutha und eine Gruppe von Reitern direkt vor sich. Hinter ihm stand der Dämon, genau an der Trennlinie zwischen Schatten und Sonnenlicht.
    Die Kreatur mochte nicht besonders schlau sein, dachte William, aber dumm war sie auch nicht.
    Sie hatte den Hinterhalt erkannt und weigerte sich mitzuspielen.
    Der Dämon brüllte vor Wut, aber das hatte nichts mit William zu tun, sondern mit den sechs Bogenschützen, die so rasch wie möglich Pfeile abschossen. Der Dämon wirbelte herum, und William sah drei Schäfte aus seinem Rücken und einen aus der Seite ragen; außerdem konnte er unbedeutendere Wunden erkennen, die von den Pfeilen stammten, die nicht stecken geblieben waren.
    Die Kreatur hastete zurück in die Ställe, und William eilte ihr hinterher. Sie stand in der Mitte, während die Bogenschützen weiter Pfeile auf sie abschossen. William konnte erkennen, dass nur die Pfeile, die im rechten Winkel trafen, auch wirklich stecken blieben. Die Übrigen prallten ab, einige zerbrachen sogar an der magiegetränkten Haut.
    William wurde beinahe von einem getroffen.
    »Hört auf damit!«, rief er. »Ihr tötet noch unsere eigenen Leute, die auf der anderen Seite

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