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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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überlasse ich den härtesten Teil. Du gehst nach Norden und auf die Waffenkammer zu.«
    »In Ordnung.«
    »Wer immer den Dämon findet, soll sich verschanzen und die anderen beiden Gruppen benachrichtigen. Verteidigt euch, wenn es sein muss, aber greift erst an, wenn wir organisiert sind. Ich möchte versuchen, den Dämon mit Hilfe der Bogenschützen auf die Männer des Prinzen zuzutreiben.«
    Seile wurden an den Füßen der zwei schweren Regale befestigt und hinuntergelassen, so dass
    – sollte es nötig werden – zwei Männer gleichzeitig hinunter oder herauf klettern konnten.
    Als alles fest verankert war, ließ Treggar die erste Gruppe hinunter.
    William sah zu, wie erst Treggar mit seinen sechs Männern verschwand und danach ein Kommando unter dem Befehl eines Sergeanten.
    Schließlich führte er selbst seine sechs Männer hinab. Einundzwanzig Soldaten, dachte William, um einen Dämon ins Sonnenlicht zu treiben. Er hoffte, es würde genügen. Obwohl er selbst kein Magier war, hatte er sein ganzes Leben unter welchen gelebt, und nichts, was er von ihnen über Dämonen gehört hatte, war irgendwie gut gewesen.
    Er schob seine Bedenken beiseite und winkte seine Gruppe hinter sich her.
    William übernahm die Führung; er weigerte sich, einen der Soldaten vorgehen zu lassen. Er begründete den Befehl damit, dass er schon einmal hier gewesen war, doch dann begriff er, dass er diesen Männern gegenüber gar nichts rechtfertigen musste; es genügte völlig, wenn er den Befehl gab.
    Sie arbeiteten sich langsam durch eine Reihe von Räumen voran, die sich in ein einziges Schlachthaus verwandelt hatten. Die Wände waren blutbespritzt, und Gliedmaßen lagen überall auf dem Boden verstreut.
    William bemerkte, dass die Schädel der Toten gespalten oder sonst wie geöffnet waren und dass bei allen das Gehirn fehlte. William blickte seine Leute an, und er sah die kampferprobten Männer erbleichen. Er musste selbst schlucken, um nicht zu würgen.
    Ein Geräusch in der Ferne machte William auf die Position des Dämons aufmerksam. Er bedeutete den anderen zu warten, während er selbst leise weiterging, um nachzusehen. Er duckte sich, arbeitete sich langsam einen Korridor entlang. Vor ihm musste seiner Erinnerung nach eine der gro
    ßen Unterkünfte sein.
    Er blickte durch die Tür vor sich, doch da er nichts erkennen konnte, arbeitete er sich langsam weiter, hielt alle paar Schritte an, um zu sehen, ob er schon etwas mehr erkennen konnte. Als er sich der Tür weiter näherte, gewann er immer mehr den fürchterlichen Eindruck, dass der Dämon in einer der beiden Ecken hinter dieser Tür hockte und dass er es nicht genau wissen würde, wenn er nicht seinen Kopf in den Raum steckte und nachschaute.
    Rechts oder links?, fragte er sich im Stillen.
    Der Dämon ersparte ihm die Entscheidung, als er sich rührte. Das Geräusch kam von links.
    William drängte sich gegen die rechte Wand und ging so langsam und gebückt wie möglich weiter.
    Er sah die Füße der Kreatur und begriff, dass sie mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden sitzen musste, ganz so, als würde sie warten.
    Aber worauf?, fragte sich William im Stillen.
    Dann begriff er: Der Dämon wartete darauf, dass die Sonne unterging. William konnte sich nicht recht entscheiden, ob er zurückgehen und die Bogenschützen holen oder dem Drang nachgeben sollte, einen näheren Blick auf die Kreatur zu werfen. Er entschied sich, das Risiko einzugehen.
    Er kroch langsam näher, immer in der Furcht, dass jede schnelle Bewegung die Aufmerksamkeit des Dämons wecken würde. Als die Kreatur in die andere Richtung blickte, sah er, dass ihr Körper eine ganze Reihe von Wunden aufwies.
    Er kroch zurück. Langsam, jeder Schritt eine quälende Übung in Selbstkontrolle, bewegte er sich weiter von der Tür weg. Als er die Stelle erreichte, von der aus er seine eigenen Männer sehen konnte, legte er einen Finger an die Lippen und bedeutete ihnen, zurückzukriechen.
    William ließ die Männer bis zur letzten Kreuzung zurückgehen, an der sie vorbeigekommen waren.
    Als er sicher war, dass der Dämon sie nicht hören konnte, flüsterte er: »Der Dämon ist in dem Raum da vorne. Es sieht so aus, als hätten die Assassinen ihm bereits übel zugesetzt. Er blutet aus mehreren Wunden.«
    »Das ist gut«, flüsterte einer der Soldaten.
    »Schleich dich zurück und suche Hauptmann Treggar und die anderen«, befahl William.
    Der Soldat verschwand.
    William wandte sich an die Übrigen. »Macht euch bereit.

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