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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Steine unter ihm einmal, zweimal, dreimal erzittern. Dann plötzlich brach die menschliche Pyramide zusammen, als hätte sie sich auf einem Ball befunden, dem plötzlich die Luft ausgegangen war. Aus dem Innern des Haufens erscholl eine Stimme. »Hoheit! Er ist weg!«
    »Nein, ist er nicht!«, widersprach James laut.
    Ein Schatten glitt unter dem Haufen Soldaten hervor und kämpfte sich zu Arutha und Vladic durch, wo er sich erhob und wieder Gestalt annahm.
    Arutha griff an.
    Sein Schwert war nur noch ein verschwommener Fleck, als er auf den Schattenwandler einschlug.
    Die Klinge besaß die Macht eines Talismans vom IshapTempel; Macros der Schwarze hatte sie vor der letzten Auseinandersetzung zwischen Arutha und Murmandamus am Ende der Großen Erhebung damit versehen. Seither hatte lediglich der Dämon, den Arutha in der Festung getötet hatte, die Kraft der magischen Macht zu spüren bekommen.
    Der Schattenwandler schien durch Aruthas Klinge keinen großen Schaden zu erleiden, aber er wirkte verärgert. Er wich vor den Hieben des Prinzen zurück und teilte seinerseits mächtige Schläge aus.
    Arutha sprang zur Seite, und James griff den Schattenwandler von hinten an, schwang sein Schwert so kräftig, wie er konnte. Ein Klirren erklang, als die Klinge von dem Schattenwandler abprallte, und James spürte die Wucht des Aufpralls bis in seine Schulter.
    Er blickte Vater Belson an. »Könnt Ihr nicht etwas tun?«, fragte er.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, aber die ist sehr gefährlich!«, rief der Geistliche.
    Arutha war in einem Duell gefangen, das er nicht gewinnen konnte, doch es gelang ihm immerhin, zwischen der Kreatur und Prinz Vladic zu bleiben und dafür zu sorgen, dass der Prinz noch immer unverletzt war. »Es kann wohl kaum gefährlicher sein als das hier, Vater! Tut es also!«
    Der Priester trat beiseite und begann, etwas in der geheimnisvollen Sprache seines Ordens zu intonieren. James griff den Schattenwandler erneut von hinten an, und wieder fühlte es sich an, als würde er auf harten, unnachgiebigen Stein einschlagen.
    Das Zimmer erhellte sich, und es wurde heißer.
     
    Vater Belson hielt seine Hand hoch, und über seinem Kopf bildete sich ein Ring aus Feuer, flackernden Flammen, die alle in der Nähe spüren konnten. Die wirbelnden Flammen bewegten sich schneller und schneller, wurden immer größer und heißer. Der Priester beendete seinen Zauberspruch und schrie: »Lauft!«
    Das ließ sich niemand zweimal sagen. Augenblicklich drehten sich alle um und rannten aus dem Zimmer, abgesehen von Arutha, der den Schattenwandler ein letztes Mal angriff, um den anderen etwas Zeit zu verschaffen, bevor auch er einen Schritt zurücktrat, sich umdrehte und wegrannte.
    Verwundete Männer, die hinter der Kreatur auf dem Boden lagen, krochen weg und ließen ihre bewusstlosen Kameraden zurück.
    Der Priester rief ein Wort in der geheimen Sprache seines Ordens, und die Flammen nahmen die Gestalt eines Menschen an, fast wie der Schattenwandler. Die gewaltige Hitze war überall zu spüren: Aruthas Rücken fühlte sich an, als hätte er zu lange an einer Esse gestanden.
    James warf einen Blick über die Schulter und sah, wie die Flammenkreatur sich zwischen den Schattenwandler und Vladic stellte, der das Ganze mit stummer Faszination verfolgte.
    Vater Belson schrie: »O Kreatur der Flamme, Element aus Feuer, zerstöre diese Finsternis!«
    Das Element griff an, und eine Welle aus Hitze traf die Zuschauer – genug, um sie noch weiter zurückweichen zu lassen. Nur dem Priester von Prandur schien die sengende Hitze nichts auszumachen.
    Der Schattenwandler ließ von der unerbittlichen Verfolgung des Prinzen Vladic ab und verteidigte sich. Die beiden Kreaturen nahmen den Kampf auf, und das einzig hörbare Geräusch war das Knistern der Flammen.
    James verließ den Korridor und ging durch einen Vorraum in einen Nebengang. Er rannte ihn entlang, durchquerte eine Galerie und kehrte dann zum Hauptkorridor und damit zu Arutha und Vladic zurück. Er winkte eine Wache zu sich.
    »Geht diesen Gang entlang«, sagte er und deutete in die Richtung, aus der er gekommen war. »Am anderen Ende des Korridors liegen Verletzte. Die Hitze tut ihnen nicht gut. Ruft ein paar Männer her und schafft sie hier raus.«
    »Ja, Junker«, sagte der Soldat. Er bedeutete ein paar anderen, ihm zu folgen, und führte das halbe Dutzend Männer in den Gang, den James ihm gezeigt hatte.
    Arutha hielt seinen Blick beständig auf den Kampf gerichtet, als er
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