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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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angebracht wäre, und ich habe nicht die Zeit, meine Vorgesetzten im Tempel zu befragen oder von anderen Orden Hilfe zu holen.«
     
    »Vielleicht kann ich helfen«, meinte William.
    »Was?«, fragte Arutha.
    »Ich habe möglicherweise eine Idee.«
    »Raus damit, wir erreichen gleich den Gästeflü
    gel«, sagte James.
    »Dieses Wesen hat zwei Möglichkeiten zu töten, wie ich es sehe. Entweder es nimmt Gestalt an und versucht, den Herzog zu töten, wie ein Mensch es tun würde, mit einer Waffe oder durch Erwürgen oder – «
    »Genickbruch«, sagte Amos. »Das haben wir begriffen. Und weiter?«
    »Oder es muss dem Herzog ein Gift verabreichen oder ihm eine Krankheit zufügen oder so was in der Art.«
    »Vater, wenn es dem Herzog eine Krankheit oder so etwas zufügt, könntet Ihr dann helfen?«
    »Ich könnte den Herzog eine Zeit lang am Leben erhalten«, sagte der Priester. »Sicher lange genug, bis Ihr andere Heiler in den Palast geholt habt.«
    »Und wenn das Wesen richtig Gestalt annimmt?«, fragte James, als sie die großen Türen erreichten, die zu den Gemächern des Herzogs führten. »Öffnet die Türen!«, rief er den beiden Wachen zu, die auf der anderen Seite standen.
    »Was ist, wenn das Wesen richtig Gestalt annimmt?«, wollte jetzt auch Amos wissen.
    »Dann werden wir es töten«, erklärte der Prinz.
    William lief voraus und befahl den Wachen, die Türen zu öffnen, bevor James den flackernden Schatten an der Decke aus dem Blick verlor.
    Augenblicke später hatten sie das Zimmer erreicht, in dem der Herzog untergebracht war. Die Kreatur beachtete diese Tür jedoch nicht weiter, sondern bewegte sich weiter den Korridor entlang. Sie machte vor einer anderen Tür Halt. »Öffnet die Tür!«, rief Arutha.
    Die Wachen zögerten kurz, dann gehorchten sie, aber in diesem einen Augenblick schlüpfte die Kreatur durch den schmalen Zwischenraum zwischen dem oberen Teil der Tür und dem Pfosten ins Innere.
    Vladic, Kronprinz von Olasko, setzte sich im Bett auf, und die Frau an seiner Seite rutschte tief unter die Decke, als wollte sie sich verstecken.
    »Was hat das zu bedeuten?«, rief Vladic.
    James blickte an die Decke und sah sich dann im Zimmer um. »Bitte, Vater«, sagte er in flehendem, bittendem Ton.
    Der Priester beschwor einen weiteren Feuerball, und Vladic wich zurück. »Was soll das?«, fragte er, sprang aus dem Bett und griff nach seinem Schwert.
    »Da!«, rief James, als die Kreatur wieder sichtbar wurde. Sie kauerte an der Wand hinter Vladic.
    William sah, worauf James deutete. Er sprang vor, griff Vladic am Arm und riss den Prinzen weg.
    In diesem Augenblick glitt der Schatten von der Wand herab auf den Boden. Vor aller Augen schwoll er an und nahm Gestalt an.
    Arutha stellte sich vor Vladic. »Verzeihung, Eure Hoheit.«
    Vladic stand – ungeachtet seiner Nacktheit – mit dem Schwert in der Hand da. »Was ist das?«
    »Etwas, das Euch offensichtlich nach dem Leben trachtet«, sagte James und trat zu Arutha. Er hielt ebenfalls sein Schwert in der Hand.
    Die Kreatur hatte jetzt vollkommen Gestalt angenommen und sah aus wie ein Mann, allerdings ohne Gesichtszüge, Haare oder irgendwelche Einzelheiten, und sie war kohlrabenschwarz. Sie verschluckte jegliches Licht.
    Arutha schlug mit seinem Schwert nach der Kreatur, und da das Wesen zögerte, fuhr seine Klinge mitten durch es hindurch.
    Dann machte das Wesen einen Satz auf Prinz Vladic zu.
     
    Achtzehn
    Entlarvung
    William sprang.
    Er stieß Prinz Vladic beiseite, als das Ungeheuer zum Sprung ansetzte. Soldaten kamen ins Zimmer geeilt. Einige warfen sich auf den Schattenwandler, um ihren Prinzen zu schützen, und der Erste von ihnen versuchte, die Kreatur mit dem Schild zu rammen, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Der Schild klirrte, als hätte er einen Baumstamm getroffen, und die Kreatur schlug mit einer Hand zu. Die Kehle des Soldaten löste sich in einer blutroten Fontäne auf, die quer durchs Zimmer spritzte.
    James versuchte, hinter die Kreatur zu kommen.
    »Bogenschützen!«, rief Arutha.
    Ein Soldat eilte aus dem Zimmer, um den Befehl weiterzugeben, während zwei andere mit langen Piken angriffen. Die Waffen waren äußerst dekorativ, das Metall vergoldet und die Schäfte poliert.
    Sie trugen das Wappen von Krondor. Die beiden Männer konnten hervorragend mit diesen Waffen umgehen und näherten sich jetzt der Kreatur, um sie aufzuspießen.
    Der erste Soldat warf sich mit voller Wucht gegen die Kreatur, so dass die Stahlspitze sie

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