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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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hätte durchbohren müssen, doch sie glitt ab, ohne irgendeinen Schaden anzurichten. Der Schattenwandler hielt lediglich einen Augenblick inne und packte den Schaft; es gab ein scharfes, knackendes Geräusch, als es in zwei Teile zerbrach.
    »Das war massive Eiche!«, rief Amos.
    William zerrte Vladic quer über das Bett, hinter die junge Frau, die jetzt genau gegenüber der Ecke kauerte, in die der Schattenwandler getrieben worden war. Die Kreatur, die spürte, dass ihre Beute sich von ihr entfernte, sprang auf das Bett, und die Frau schrie und versuchte, sich zu verstecken. Der Schattenassassine beachtete sie nicht weiter.
    Arutha machte einen Satz auf die Kreatur zu, doch seine Schwertspitze prallte von der konturlosen Oberfläche ab. »Hoheit!«, rief James. »Damit erreicht Ihr nichts, außer dass Ihr Gefahr lauft, getötet zu werden!«
    Amos vertrat die gleiche Auffassung etwas nachdrücklicher und riss Arutha an den Schultern zurück, als das Ungeheuer sich umdrehte und in die Richtung schlug, wo der Prinz eben noch gestanden hatte.
    »Du reizt den Schattenwandler nur, Arutha«, sagte der ehemalige Pirat.
    Bogenschützen kamen herein; sie hatten die Pfeile schon draußen an die Sehnen gelegt und schossen bereits, als William noch damit beschäftigt war, Prinz Vladic aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu zerren. Doch auch die Pfeile vermochten keine Wirkung zu erzielen, sondern prallten entweder ab oder zersplitterten.
    »Das nützt alles nicht!«, rief Arutha. »Zieht euch etwas zurück, aber haltet ihn weiter in Schach.«
    Soldaten mit Schilden und Schwertern rückten vor und errichteten einen Schildwall, während sich andere mit Piken hinter ihnen aufstellten.
    Die Männer neigten die Piken nach vorn, um eine Barriere aus Stahl zu bilden, doch der Schattenwandler beachtete es gar nicht und ging geradewegs in die Spitzen hinein. Die kräftigen Männer hielten vor Schreck die Luft an, als die schweren Schäfte zurückgedrängt wurden.
    Der Schattenwandler hob beide Arme und schmetterte sie kraftvoll nach unten. Auf der linken Seite zerbrach eine Pike, während eine andere dem Griff eines Soldaten entglitt und auf den Steinboden krachte. Weitere Soldaten eilten herbei, um ihre Kameraden zu unterstützen, und ihr Sergeant blickte William fragend an.
    »Nagelt ihn an die Wand«, befahl William.
    »Benutzt die Schilde und seid vorsichtig, denn er ist außerordentlich mächtig.«
    »Ihr habt den Leutnant gehört!«, rief der Sergeant. »Angriff!«
    Die Schildträger und Pikenträger griffen gleichzeitig an, und es gelang ihnen, die Kreatur ein Stück zurückzudrängen. Sie versuchte sich zu widersetzen, fand aber auf den glatten Steinfliesen keinen Halt.
    Immer mehr Männer trafen ein, und langsam drängten sie den Schattenwandler von Prinz Arutha und den anderen weg. Das unheimliche Wesen spürte, dass seine Beute sich immer weiter von ihm entfernte, und es verstärkte seine Bemühungen wieder. Es hob einen Arm und schlug wild um sich, zermalmte einem in vorderster Reihe stehenden Soldaten das Gesicht. Der Mann glitt zu Boden, riss dabei zwei andere Soldaten mit sich, und der Schildwall brach auseinander.
    Jetzt schlug der Schattenwandler erst mit der einen, dann mit der anderen Hand um sich, zerschmetterte jeden Soldaten, der ihn aufhalten wollte. Die Hiebe brachen Arme, zerschmetterten Schultern und zermalmten Gesichter.
    Schmerzensschreie und wütendes Gebrüll erfüllten das Zimmer. Harte, erfahrene Soldaten wurden beiseite gestoßen, als wären sie nichts weiter als ein paar lästige Jungs. Verletzte Männer blieben an Ort und Stelle, weil sie viel zu eingekeilt waren, um sich bewegen zu können. Mehr als nur ein bewusstloser Soldat stand von den anderen gestützt aufrecht da, bis die anderen sich bewegten und er zu Boden stürzte und Gefahr lief, von ihnen zertrampelt zu werden.
    Noch mehr Soldaten eilten herbei, um ihren Herrscher und seine Gäste zu schützen. Wieder drängten sie den Schattenwandler zurück. Die Männer stellten sich aufeinander, um ihn am Boden zu halten. Das Stöhnen der untersten Männer des Haufens verriet, welche Anstrengung es kostete, das Gewicht der anderen Männer samt ihren Rüstungen und Waffen zu tragen. Diejenigen, die dicht bei der Kreatur standen, riskierten ihr Leben doppelt, denn sie waren nicht nur den tödlichen Hieben ausgesetzt, sondern drohten auch unter dem Gewicht ihrer eigenen Kameraden zermalmt zu werden.
    Der Haufen von Soldaten bewegte sich, als würden die
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