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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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eine Bande von angeheuerten Mördern?«
    »Offensichtlich«, erwiderte Arutha. »Aber es ist sicher nur eine kleine Gruppe von Söldnern, wenn man von der Anzahl derer ausgeht, denen wir bisher begegnet sind.« Arutha setzte sich wieder. »Ich möchte, dass du Jonathan unter deine Fittiche nimmst und damit beginnst, ein Nachrichtennetzwerk aufzubauen. Ich werde dir nicht vorschreiben, wie du das zu tun hast, aber ich ermahne dich, nur Leute zu nehmen, die klug genug sind, sich nicht während der Arbeit für dich schnappen zu lassen, und die loyal genug sind, um dich nicht für einen Beutel Gold zu verkaufen. Ich werde dir deine Kosten ersetzen, und du wirst nur mir gegenüber Bericht erstatten müssen.«
    Arutha wandte sich an Jonathan. »Sagt Eurem Vater, dass Ihr von Zeit zu Zeit für mich arbeiten werdet, aber berichtet ihm keine Einzelheiten. Und sagt ihm, dass es auf meinen Befehl hin immer mal wieder sein kann, dass Ihr unvorhergesehen Euren Posten verlassen müsst oder nicht zur vereinbarten Wache erscheinen könnt.«
    »Hoheit«, sagte der junge Mann und nickte. »Es wird ihm nicht gefallen, aber er wird tun, was Ihr wünscht.«
     
    Arutha blickte James an. »Du kriegst deine Kompanie, James.«
    James grinste. »Dann bin ich jetzt fertig und kann endlich was essen und ein bisschen schlafen?«
    »Ja, aber morgen brauche ich dich wieder hier.«
    James ging zur Tür. »Was machen eigentlich unsere Gäste aus Olasko?«, fragte er.
    »Ich schicke den Herzog und seine Brut auf einen Jagdausflug in die Berge. Wir werden sie etwa eine Woche nicht sehen, dann veranstalten wir eine weitere Gala und verabschieden sie, da sie nach Durbin segeln wollen.«
    »Hoheit.« James verbeugte sich.
    Als er die Tür erreicht hatte, meinte Arutha:
    »Bevor ich es vergesse, Jimmy, sei morgen zeitig hier. Die neuen Offiziere werden ernannt, und ich werde formell Hof halten.«
    James’ Grinsen blieb unverändert, doch innerlich stöhnte er laut auf. Er würde weniger als fünf Stunden Zeit bis zum Aufstehen haben, wenn er nicht aufs Essen und Baden verzichten wollte.
    Jonathan verneigte sich vor dem Prinzen und folgte dem Junker aus dem Zimmer. James trat zur Seite, damit ein Page die Tür schließen konnte.
    »Gehen wir in die Küche und essen wir zusammen eine Kleinigkeit. Wir können uns dabei unterhalten, und ich kriege eine halbe Stunde mehr Schlaf.«
    Mit leisem Lächeln trat der junge Wachtmeister neben James, und gemeinsam eilten sie zur Küche.
     
    Sechs
    Verwirrung
    Trompeten erklangen im Innenhof.
    Arutha führte die Mitglieder des Hofes zu dem Balkon, von dem aus man einen guten Blick auf den Exerzierhof hatte. Er stellte sich ganz an den Rand, und als Schwertmeister McWirth ihn sah, salutierte er ihm; dann wandte er sich zu seinen Kadetten um und forderte sie auf, Haltung anzunehmen.
    Arutha wartete noch einen Augenblick, dann begann er zu sprechen. »Heute werdet ihr jungen Männer mit Ämtern und Sporen belohnt werden.
    Damit erhaltet ihr das Privileg, jedem Rang, den ihr bekleidet, einen besonderen Titel voranzustellen. Der Ursprung dieser Tradition ist mittlerweile im Nebel der Geschichte und der Legenden verloren gegangen, doch es heißt, dass diejenigen, die als Erstes in den Genuss dieses Privilegs kamen, die Kameraden eines der ersten Herrscher des Königreichs waren – eine kleine Gemeinschaft, die geschworen hatte, die Krone mit ihrem Leben zu verteidigen.
    So ist es heute auch bei euch. Im Gegensatz zu den Soldaten, die ihrem Lehnsherrn verpflichtet sind, gilt euer Eid der Krone. Ihr seid verpflichtet, jedem Edlen in diesem Land mit Ehrerbietung zu begegnen und ihm Hilfe anzubieten, wenn dies nö
    tig sein sollte. Eure oberste Pflicht gilt jedoch dem König im Osten und meinem Amt im Westen.«
    James lächelte. Seit er Arutha kannte, hatte er es niemals erlebt, dass der Prinz für sich persönlich in Anspruch genommen hätte, was seiner Meinung nach rechtmäßig dem Amt gebührte, das er bekleidete. Andere Männer hätten gesagt »und mir im Westen«, aber nicht so Arutha.
    Der Prinz fuhr fort: »Heute werden einige von euch zu Garnisonen entlang der Grenze aufbrechen, andere werden den Haushalten jener Edlen beitreten, die Bedarf an einem jungen Offizier haben, bis ihre eigenen Söhne alt genug sind, um selbst ein Kommando übernehmen zu können.
    Ein paar von euch steigen in einem solchen Haus möglicherweise in den Rang eines Schwertmeisters auf oder kehren nach Krondor zurück, wenn diese Söhne

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