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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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war, wollte James die Form wahren und nicht sitzen bleiben.
    »Assassinen werden aus einer Vielzahl von Gründen angeheuert«, begann Arutha. »Als Erstes, um jemanden zu erpressen: Sie überbringen eine Nachricht, in der eine bestimmte Summe dafür verlangt wird, dass man nicht umgebracht wird, was sie allerdings tun, wenn man der Aufforderung nicht nachkommt. Als Zweites, um jemanden aus Rache, Profit oder wegen politischer Vorteile umbringen zu lassen.«
    »Ihr habt noch einen dritten Grund vergessen«, sagte James.
    Arutha winkte abwehrend ab. »Nein, habe ich nicht. Ich lasse alles, was auf religiösem Fanatismus beruht, bewusst aus, denn der Tempel von LimsKragma hat sich von jedweden Kontakten mit den Nachtgreifern losgesagt, und der Tempel von GuisWa hat eine eigene Mörderschar. Außerdem weisen die Morde, mit denen wir es hier zu tun haben, noch nicht einmal ein einziges Merkmal einer rituellen Blutjagd auf.«
    James errötete leicht. Es geschah so gut wie nie, dass Arutha in einer Unterredung nicht vollkommen vorbereitet gewesen wäre. »Ich muss mich berichtigen, Hoheit.«
    »Wenn Profit das Motiv wäre«, meinte Arutha,
    »hätten wir mindestens von ein oder zwei Drohungen gegen betroffene Bürger erfahren. Das scheidet also aus. Bleibt noch der Mord aus Berechnung.«
    »Aber was für eine Berechnung sollte das sein?«
    »Genau das ist die Frage. Warum sollte jemand irgendwelche zufällig ausgewählten Bürger töten und versuchen, die Spötter zu vernichten?«
    James hielt inne, denn er begriff, dass die Frage nicht nur rhetorisch gemeint war. Arutha wollte seine Meinung hören. »Ich habe keine Idee, was diese zufälligen Opfer innerhalb der Bürgerschaft betrifft, abgesehen von unserer alten Theorie, dass sie vermutlich gar nicht so zufällig sind, wie sie aussehen. Was das andere betrifft, sollen die Spötter möglicherweise deshalb ausgelöscht werden, um sie zu ersetzen oder davon abzuhalten, etwas zu beobachten.«
    Arutha zeigte mit dem Finger auf James. »Genau.
    Was ist wahrscheinlicher?«
    James seufzte müde. »Sie zu ersetzen, nehme ich an. Wenn Geheimnistuerei das Ziel wäre, würde man wohl kaum rumlaufen und Dutzende von Dieben, Huren, Straßenjungen und Schlägern abmurksen. Man würde im Verborgenen vorgehen und dafür sorgen, dass man auch im Verborgenen bleibt. Es gibt Dutzende Stellen im Wald und in den umliegenden Bergen, die nur einen Tagesritt entfernt sind. Niemand würde dort eine größere Kompanie von Männern vermuten. Nein, wenn sie versuchen, die Spötter aus den Abwasserkanälen zu verdrängen, dann weil sie die Kontrolle über die Verbrechen der Stadt erlangen wollen.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte Arutha. »Nun, wie bringst du das alles mit dem in Einklang, was wir bisher von den Nachtgreifern gesehen haben?«
    James unterdrückte ein Gähnen. »Gar nicht. Es scheint mir, dass sie für den Kriecher arbeiten, und doch sieht es so aus, als hätten sie ihre eigenen Ziele.«
    Arutha nickte. »Erinnerst du dich an die falschen Nachtgreifer, die Locklear in den Abwasserkanälen fand, als er Gorath zum Palast brachte?«
    »Ich habe davon gehört«, antwortete James.
    »Haben wir jemals herausgefunden, für wen sie gearbeitet haben?«
    James zuckte mit den Schultern. »Sie waren tot, daher hat Locky nicht daran gedacht, sie zu fragen, und damals habe ich angenommen, dass sie für die arbeiten, die Gorath davon abhalten wollten, den Palast zu erreichen. Jetzt habe ich eher den Eindruck, als hätten sie versucht, Euch dazu zu bringen, die Armee in die Abwasserkanäle zu schicken.«
    »Was auch immer es gewesen ist, auf alle Fälle wollten sie, dass die Nachtgreifer die Schuld dafür bekamen«, meinte Arutha. »Ich habe eine Theorie.
    Nehmen wir einmal an, die Nachtgreifer haben für den Kriecher gearbeitet, weil es ihren eigenen Zielen gedient hat, vielleicht um irgendwelche eigenen Vorstellungen zu erfüllen oder einfach nur, um ihre eigenen Bedürfnisse zu unterstreichen? Es ist aber nicht ganz einfach, Männer zu kleiden und zu ernähren, die sich in verschiedenen Verstecken im Königreich aufhalten. Nehmen wir also an, der Kriecher hat aus irgendeinem Grund Angst vor ihnen bekommen? Dann würde es nur Sinn machen, wenn er versucht, sie für etwas verantwortlich zu machen, das er und seine Halsabschneider in Krondor tun.«
    »Das heißt also«, sagte James, »wir müssen davon ausgehen, dass sich mehr als eine Mörderbande in der Stadt herumtreibt? Diese Nachtgreifer und noch

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