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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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direkt in die Brust. William rammte das Schwert mit aller Kraft nach vorn, so dass der Magier praktisch in die Klinge hineinrannte. Die Augen des Mannes traten aus ihren Höhlen, und er ließ den Dolch fallen, dann wurde sein Blick leer, und er starb.
    William ließ den Toten fallen und riss das Schwert aus dem Leichnam. Er drehte sich um und sah, wie seine Kameraden sich vor Schmerzen auf dem Boden wanden.
    Fauchende Tiere und schreiende Männer um sich herum machten William unmissverständlich klar, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Er hob das Schwert und schlug damit den nächst stehenden Magier – denjenigen, den er in der Schenke getroffen und der sich als Jaquin Medosa vorgestellt hatte. Als seine Klinge ihn traf, war es, als würde er auf einen Eichenbaum einschlagen, und der Mann taumelte zwar, stürzte aber nicht. William war nicht sonderlich überrascht, denn er hatte sein ganzes Leben lang gesehen, was Magie zustande bringen konnte, und er wusste, dass sein Feind nicht nur kräftigere Sehnen und Knochen als gewöhnlich besaß. Selbst Magier, die zerbrechlich wirkten, konnten so stark sein, dass sie in der Lage waren, ein Pferd zu heben oder Schwerthieben und Pfeilschüssen auszuweichen.
    Einen kurzen Augenblick richtete der Mann seine Konzentration auf William, doch bevor er seine Kraft gegen ihn einsetzen konnte, holte der junge Offizier erneut mit seinem Schwert aus und trennte seinem Gegner den Arm vom Körper. Der Magier schrie auf und fiel vornüber, Blut spritzte aus der klaffenden Wunde an der Schulter. Ohne jede Barmherzigkeit beendete William das Leben des Magiers, indem er ihm die Kehle aufschlitzte.
    Der letzte Magier starb ebenfalls rasch, und plötzlich veränderten sich die Kampfgeräusche.
    Die Wutschreie der Tiere verwandelten sich in Schreckensschreie. Selbst jetzt, da der Bann gebrochen war, kämpften die Katzen weiter. »Nehmt Euch vor den Leoparden in Acht!«, rief William.
    Sie waren nicht weniger gefährlich, nur weil der Zauber sie nicht mehr im Griff hatte, und William wusste, wenn es ihm nicht gelang, sie schnell zu vertreiben, würden noch mehr Männer leiden müssen.
    Er schloss die Augen und beschwor das Bild eines aufgebrachten männlichen Löwen, der mit seinem herausfordernden Gebrüll die Leoparden davor warnte, in sein Gebiet einzudringen. Niemals griff ein Leopard einen männlichen Löwen an, wenn er die Möglichkeit zur Flucht besaß.
    Und so verließen sämtliche Leoparden das Lager. Die Schreie der Männer waren noch immer zu hören, genauso wie die Kampfgeräusche. Doch dann kehrte Ruhe ein.
    »Sergeant Matthews!«, rief William.
    »Leutnant.« Der Sergeant trat neben ihn. Sein linker Arm war von den Klauen der Leoparden aufgerissen, und Blut strömte aus der Wunde.
    »Lasst Eure Wunde versorgen und kommt dann zu mir, um Bericht zu erstatten«, sagte William.
    Jetzt tauchten auch Herzog Radswil und sein Sohn aus ihrem Zelt auf; beide waren blutbefleckt.
    »Geht es Euch gut, Euer Gnaden?«
    Der Herzog nickte und blickte sich um. »Diese verfluchten Katzen. Das alles macht doch gar keinen Sinn. Leoparden jagen gewöhnlich nicht zu mehreren «
    Kazamir wurde bleich. »Seht nur!« Er deutete auf die Magier.
    Noch während William die drei Männer beobachtete, die er getötet hatte, veränderten sich ihre Körper. Er und die anderen wurden jetzt Zeugen von etwas, das nur wenige Sterbliche jemals zu Gesicht bekamen: Sie erlebten die Rückkehr eines Magiers zu seiner TotemGestalt. Der Magier, den William als Zweiten getötet hatte, jener, der so erstaunlich kräftig gewesen war, war ein riesiger schwarzer Leopard. William untersuchte ihn.
    »Das ist der, der Euch angesprungen hat, Euer Gnaden.«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte der Herzog, jetzt so bleich wie sein Sohn.
    »Hier habe ich ihn verletzt«, erklärte William und deutete auf eine Stelle an der linken Seite des Leoparden. Dann zeigte er auf den abgetrennten Arm. »Und das ist die Stelle, an der ich ihm den Arm abgehackt habe. Dies ist der Mann, der gestern in der Schenke gewesen ist – Jaquin Medosa.«
    Prinz Vladic, der deutlich weniger Wunden hatte als sein Onkel und sein Cousin, tauchte jetzt aus dem Hintergrund auf. »Ich erkenne ihn ebenfalls.«
    »Ihr habt überlebt«, sagte William mit offensichtlicher Erleichterung.
    »Mein Onkel und mein Cousin sind Helden. Sie haben den Tisch umgeworfen, und wir haben von dort aus gekämpft. Ich fürchte, sie haben sich in ihrem Bestreben, mich zu beschützen,

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