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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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in Ordnung war. Sie waren gut vorbereitet und gerüstet, aber von den zehn verbliebenen Soldaten
    – drei hatte er zur Stadt geschickt – waren drei verwundet. Mit den beiden Prinzen hatte er also ein Dutzend Männer, die die Schenke im Falle eines weiteren Angriffs verteidigen konnten. Auf den Schenkenbesitzer und seine Familie konnte er sich nicht verlassen. Sie waren keine Soldaten und vermutlich eher ein Hindernis als eine Hilfe.
    Williams Gedanken rasten, als er mit der Überprüfung fertig war und zur Schenke zurückging.
    Alles, was er über Magie wusste, hatte er auf Stardock von einer Organisation von Magiern und Magierinnen gelernt, die sich zusammengetan hatten, um ihr Wissen zu teilen und gemeinsam zu lernen.
    Aber er hatte andere Geschichten gehört, häufig von jungen Studenten, die er als wüste Einbildungen abgetan hatte. Es waren Geschichten über dunkle Praktiken und geheime Riten, die von jenen ausgeführt wurden, die den dunklen Mächten dienten.
    Für jeden Magier, der nach Stardock gekommen war, waren andere weggeblieben – zum Teil aufgrund ihres Misstrauens, zum Teil aber auch, weil sie ihre eigenen, dunklen Ziele verfolgten.
    Einige dieser Geschichten handelten von Magiern, die üble Gifte und schreckliche Talismane an jene verkauften, die Bedarf an dunklen Künsten hatten oder den wahnsinnigen Göttern dienten.
    Viele der Riten, über die getuschelt wurde, waren blutig und abscheulich, und bis zu diesem Nachmittag hätte William solche Geschichten nicht anders bewertet als jene Märchen, mit denen man am Lagerfeuer Kinder zu erschrecken pflegte.
    Aber jetzt zweifelte er nicht mehr daran, dass einige von ihnen wahr sein mussten.
    Er betrat in Gedanken versunken die Schenke.
    Zwei seiner Soldaten holten ihn wieder in die Gegenwart zurück, als sie ihm einen Mann präsentierten, den sie in ihrer Mitte hielten. Es war der Mann, der sich als Sidi vorgestellt hatte. »Wieso seid Ihr noch hier?«, fragte William.
    Der ältere Mann mit der Raubvogelnase antwortete: »Der Schenkenbesitzer sagte mir, dass morgen ein bekannter Händler eintreffen würde. Ich habe es für sicherer gehalten, auf ihn zu warten, um unter seinem Schutz in den Norden weiterzureisen, statt mich allein auf den Weg zu machen.« Er warf einen Blick auf die Bediensteten, die sich um die Verletzten kümmerten. »Es scheint, als hätte ich die richtige Entscheidung getroffen.«
    William fühlte Argwohn in sich aufsteigen. »Der Mann, mit dem Ihr gestern hier gesessen habt – jener, der sich Jaquin Medosa genannt hat –, hat uns angegriffen.«
    Falls Sidi von dem Angriff gewusst hatte, verbarg er seine Überraschung jedenfalls recht gut.
    »Er war ein Bandit?«
    »Nein, ein Magier. Und er hatte Freunde.«
    »Oh, dann hat er also doch die Wahrheit gesagt.
    Er hat kurz von einer bestimmten Macht gesprochen, der er dienen würde, aber ich habe gedacht, er wolle mich nur beeindrucken, damit ich mich anbiete, ihm sein Essen zu bezahlen.« Sidi schüttelte den Kopf. »Er hat auf mich gar nicht wie ein Bandit gewirkt.«
    Bei seinen Worten entspannte sich William etwas; er hatte keinen Grund zu der Annahme, dass dieser Mann bei dem Angriff seine Hand im Spiel gehabt hatte. Wenn dem so wäre, hätte er sicher nicht in aller Seelenruhe in der Schenke gewartet.
    »Ihr müsst Glück gehabt haben, Leutnant. Bei meinen Reisen habe ich mir geringe Kenntnisse der Magie erworben, und soviel ich weiß, kann bereits ein bisschen Magie tödlich wirken, wenn man nicht eine Art von Schutzbann besitzt.«
    William streckte ihm seine Hand mit dem Ring entgegen, den James ihm gegeben hatte. »Dieser Ring hier hat mir das Leben gerettet. Ich trage ihn zwar eigentlich aus einem ganz anderen Grund, aber er hat den Zauber der Magier immerhin genug abgewehrt, um es mir zu ermöglichen, sie zu töten.«
    Er musterte Sidis Miene, beobachtete seine Reaktion auf die Nachricht vom Tod der Magier, aber alles, was Sidi sagte, war: »Sie? Waren es denn mehr als nur ein Magier?«
    William nickte. »Ja. Sie sind alle tot.«
    »Sehr gut, in der Tat.«
    Ein Diener kam die Treppe herunter. »Leutnant, die Wunde des Herzogs verschlimmert sich.«
    William schritt auf die Treppe zu, aber Sidi hielt ihn am Arm zurück. »Erlaubt mir, Euch zu begleiten. Ich verfüge über bescheidene Heilfähigkeiten.«
    William zögerte, nickte dann aber.
    »Ich habe ein paar Heilmittel in meiner Reisetasche.«
    William bedeutete einem Soldaten, Sidi zu seinem Zimmer zu begleiten, und eilte

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