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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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hier bleiben.«
    »Sieh zu, dass du etwas Wasser findest«, sagte William. »Meine Kehle ist wie ausgetrocknet.«
    James nickte. Es war Stunden her, seit sie ihre Ausrüstung zurückgelassen und den künstlichen Eingang zu der alten Festung gefunden hatten.
    »Ich werde mir Mühe geben.«
    »Bevor du weggehst: Wie geht denn nun dieser Trick mit dem Licht?«, fragte William.
    James reichte ihm die brennende Kerze. »Pass auf.« Er griff in seinen Gürtelbeutel und zog eine lange Kerze heraus, die wie ein dickes Stück langsam brennender Zunder wirkte, den man gewöhnlich benutzte, um Feuer zu entfachen. »In diese Kerze ist eine Substanz hineingerieben.« Er holte eine kleine Phiole mit einer Flüssigkeit hervor und nässte den Zunder mit einem Tropfen. Zuerst geschah nichts, doch dann erschien an der Spitze eine Flamme. »Ich habe sie schon vor einer Weile bei einem Straßenmagier gekauft. Sehr praktisch, denn man muss nicht erst umständlich mit Feuerstein und Stahl Funken schlagen. Und es funktioniert auch bei starkem Wind.«
    William grinste. »Ich dachte, diesen Trick hätte dir vielleicht der alte Kulgan beigebracht.«
    »Wohl kaum«, sagte James. »Ich würde sie euch hier lassen, aber ich nehme an, dass ich dringender auf Licht angewiesen bin als ihr. Rührt euch nicht vom Fleck.« Mit diesen Worten erhob er sich und verschwand.
    William hielt die brennende Kerze hoch, die James ihm dagelassen hatte. »Ihr solltet sie besser ausmachen, Leutnant«, sagte Hauptmann Treggar.
    William gehorchte, und absolute Finsternis legte sich über den Raum. »Wenn Ihr nichts dagegen habt, werde ich Feuerstein, Stahl und Zunder rausholen, nur für den Fall.«
    »Ich habe ganz und gar nichts dagegen.«
    William hörte, wie Treggar in der Dunkelheit herumrutschte. »Hier ist ein bisschen Holz«, sagte der Hauptmann dann. »Wenn Ihr unter Zeitdruck eine Fackel machen müsst, solltet Ihr etwas nehmen, das schnell zu brennen beginnt.«
    »Danke, Hauptmann.«
    Eine lange Stille folgte.
    »Dieser Junker ist ein ungewöhnlicher Bursche, nicht?«, meinte Treggar dann.
    »Das kann man wohl sagen. Aber Ihr seid doch schon seit vielen Jahren in Krondor, da müsstet Ihr ihn doch eigentlich gut kennen.«
     
    »Kaum«, sagte Treggar. Wieder blieb es längere Zeit still, dann sagte der Hauptmann: »Er ist der Junker des Prinzen. Sein ›Schoßjunker‹, wie einige ihn nennen. Natürlich sagt ihm das niemand ins Gesicht. Er hat eine Menge Privilegien.«
    »Nach allem, was ich weiß, hat er sie auch verdient.«
    »Diesen Eindruck könnte man durchaus gewinnen «
    »Hauptmann?«, sagte William.
    »Ja?«
    »Ich wollte nur sagen, dass ich wirklich vorhabe, meinen Dienst zu erfüllen. Dass ich gleich zu Beginn nicht da war das war nicht meine Idee.«
    »Das glaube ich auch langsam.«
    Wieder wurde es still.
    »Nun, offen gestanden hatte ich gehofft, nicht in Krondor Dienst tun zu müssen«, erklärte William dann.
    »Wirklich? Wieso?«
    »Ich bin nicht wirklich mit dem Prinzen verwandt. Mein Vater ist vor vielen Jahren vom Hause Lord Borrics adoptiert worden.«
    »Das macht Euch aber trotzdem zu einem Mitglied des Königshauses, Junge.«
    »So hat man mir gesagt. Aber ich wollte immer nur Soldat sein, Hauptmann. Und ich wollte mir meine Position selbst erarbeiten.«
    »Das Soldatenleben ist ein hartes Leben«, meinte Treggar nach einer kurzen Pause. »Viele Jungs von hohem Rang kommen zum Palast, lassen sich vom Schwertmeister ausbilden, erhalten ihren Offiziersrang und kehren dann nach Hause zu ihren Familien zurück. Bei offiziellen Anlässen zeigen sie sich in glänzenden Rüstungen, reiten auf Pferden, auf denen ich mein ganzes Leben lang niemals sitzen werde, und bekommen « Er brach ab und schwieg.
    »Und Ihr fühlt Euch übergangen?«
    »So könnte man sagen. Ich habe als Soldat angefangen, mich während der ersten Jahre des Spaltkriegs rekrutieren lassen. Ich bin bei der Garnison von Dulanic gewesen und mit nach Yabon zur Frontlinie marschiert, als Herzog Guy in die Stadt gekommen ist.«
    William war noch ein Baby gewesen, als sich diese Ereignisse zugetragen hatten, aber er kannte die Geschichte natürlich.
    »Euer Junker James ist damals noch ein flegelhafter Dieb gewesen, und ich war ein verängstigter Soldat, der mit einer Pike neben anderen verängstigten Soldaten gestanden und zugesehen hat, wie die Tsuranis uns ohne jegliche Furcht in den Augen angegriffen haben.«
    William enthielt sich eines Kommentars.
    »Wie auch immer, es war

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