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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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da Risse in der Erde, aus denen bleicher Sand quoll.
    »Dieser Sand scheint überall zu sein«, bemerkte Felicity.
    »Die Erde ist total ausgedörrt, weil es so lange nicht mehr geregnet hat. Mein Vater meint, das war schuld an dem Felssturz«, sagte Henry.
    »Kann man so was nicht verhindern?«, fragte Martha.
    Henry zuckte die Achseln. »Felsabbrüche kommen bei Kreideklippen eben immer wieder mal vor, damit muss man sich abfinden. Solange es weit weg von der Stadt passiert, ist es nicht so schlimm.« Er gähnte. »Ich hab schlecht geschlafen. Ich hatte so einen blöden Traum.«
    »Na ja, das waren wahrscheinlich die Nachwirkungen der Aufregung gestern«, meinte Martha mitfühlend. Sie fasste Felicity am Arm. »Ich freue mich so auf heute Abend. Dein Großvater hat es sich doch hoffentlich nicht anders überlegt?«
    Ein Junge mit Wuschelkopf überholte sie am Eingang zum Schulhof. »Das habt ihr echt toll gemacht gestern«, sagte er im Vorbeigehen.
    Ein anderer klopfte Henry auf die Schulter. »Freut mich, dass ihr es den Blakes mal so richtig gezeigt habt.«
    Felicity und Martha nahmen diese und andere Komplimente mit verlegenem Lächeln entgegen, während Henry fast platzte vor Stolz und Genugtuung.
    Der Pausenhof war voll mit Kindern, die über nichts anderes redeten als über die Regatta. Die drei wurden immer wieder von Schülern angesprochen, die Näheres darüber wissen oder unbedingt etwas mitteilen wollten, was sie gehört hatten.
    »Der Club hat alle seine Mitglieder aufgefordert, sich von den Klippen fernzuhalten, solange die Ursache des Felsabbruchs nicht geklärt ist«, sagte ein Mädchen zu Martha.
    Aber kaum waren sie um eine Ecke gebogen, blieben sie wie angewurzelt stehen. Unter einer Zeder vor dem Haupteingang der Schule saß Miranda Blake, umringt von einer kleinen Schar von Getreuen, die offenbar immer noch zu ihr hielten.
    »Kann mir jemand erklären, was die an Miranda finden?«, fragte Martha.
    »Die haben einfach nur Angst«, meinte Henry. »Jeder weiß, dass man sich vor den Blakes in Acht nehmen muss. Das war in Wellow schon immer so.«
    »Das stimmt ja auch: Sie sind wirklich zum Fürchten«, sagte Felicity.
    Henry schnaubte verächtlich. »Fiese, eingebildete Schnösel, die gerne andere Leute piesacken und rumkommandieren, sind das.«
    Charlotte Chiverton, eines der hübschesten Mädchen der Schule, war gerade dabei, eifrig Gift zu verspritzen, um sich bei Miranda einzuschmeicheln: »Die Gallant ist so von sich eingenommen, du glaubst es nicht … Im Sommer vor den Ferien hat sie Jeb Tempest schöne Augen gemacht.«
    »Ja, ja«, murmelte Henry, »wir wissen schon, dass die Chiverton findet, Jeb sollte sich besser für
sie
interessieren.«
    Charlottes Geschnatter verstummte plötzlich, als Miranda aufstand und Felicity mit durchbohrendem Blick musterte. Sie kam nicht dazu, etwas zu sagen, denn auf dem Weg tauchte die magere Gestalt von Povl Usage auf. Er wirkte tief in Gedanken versunken.
    Miranda setzte sich wieder hin, einen Ausdruck kalter Wut im Gesicht. Was sie zu sagen hatte, war nicht für die Ohren eines Lehrers bestimmt.
    Usage ging auf Felicity, Henry und Martha zu. Erst als er sie fast erreicht hatte, blickte er auf und blieb abrupt stehen. Offenbar hatte er sie bis dahin überhaupt nicht bemerkt.
    »Miss Gallant!« Er lächelte unsicher. »Wie immer im Kreis ihrer Freunde. Ein richtiges Triumvirat.«
    Felicity setzte ein höfliches Lächeln auf, sagte aber nichts.
    »Du warst gestern die Heldin des Tages, habe ich gehört.«
    »Felicity war großartig«, sagte Henry unnatürlich laut und sah zu Miranda hinüber, die angewidert das Gesicht verzog.
    Povl Usage musterte Henry. »Jüngster Spross der Familie Twogood, nicht zu verwechseln mit Tunichtgut.« Er lachte glucksend über seinen geistreichen Scherz.
    »Den Namen Usage braucht man gar nicht erst umzudichten. Der ist schon Schimpfwort genug«, murmelte Henry so leise, dass nur Felicity es verstand.
    Die Glocke läutete.
    »Schon so spät?«, sagte Henry. »Ich muss zum Unterricht.«
    »Ja, natürlich.« Der Lehrer räusperte sich und zog aus seiner Jackentasche eine Broschüre hervor, die Informationen über Wellow und die Gentry enthielt. Er streckte sie Felicity hin. »Wärst du so nett, deinen Großvater zu bitten, sein Autogramm daraufzuschreiben?«
    Felicity nahm das Heftchen. »Das ist eine alte Broschüre, oder? Davon gibt es sicher nicht mehr viele.«
    Povl Usage errötete, so sehr freute er sich. »Du sammelst

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