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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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Leute im Saal zu haben. »Ich verstehe nicht, wie Mama und Papa sich so was entgehen lassen können.«
    Felicity blickte sich nach Jeb um. Er unterhielt sich gerade mit einem Mädchen in einem geblümten Kleid. Konnte es sein, dass er sich ein klein wenig langweilte? Felicity sah, wie er sich mit einem entschuldigenden Lächeln von seiner Gesprächspartnerin abwandte und hinausging.
    Eine Band begann zu spielen und etliche Paare eilten auf die Tanzfläche.
     
    Eine Stunde später waren Felicity, Martha, Poppy, Henry, Percy und Will bester Stimmung. Sie tanzten Runde um Runde, wobei sie immer wieder die Partner wechselten.
    »Das hast du sicher auch aus einem Buch gelernt, so wie ich dich kenne«, sagte Will, als er mit Martha übers Parkett wirbelte. Sie streckte ihm die Zunge heraus.
    Mr Gallant tanzte mit seiner Frau. »Es ist so lange her, dass wir das letzte Mal auf einem Ball waren«, sagte sie. Er lächelte sie zärtlich an.
    Sogar Miranda Blake hatte rote Wangen.
    Großvater weiß wirklich, wie man feiert, dachte Felicity. Man muss den Leuten Glanz und verschwenderischen Luxus bieten, aber alles sollte so sein, dass die Gäste nicht eingeschüchtert werden, sondern sich einfach wohlfühlen.
    Jeb Tempest beobachtete trübsinnig Felicity, die lachend mit Henry Twogood tanzte.
    »Du musst sie auffordern«, sagte Isaac zum wiederholten Mal. Jeb ignorierte ihn.
    »Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Feigling bist«, bemerkte Isaac.
    Das gab den Ausschlag. Jeb nahm all seinen Mut zusammen und schritt durch den Saal. Verlegen baute er sich vor Felicity auf, die überrascht innehielt. Die Musik verstummte.
    Jeb lief rot an. Er wünschte, die Erde täte sich unter ihm auf. »Darf ich bitten?«, stammelte er.
    Henry verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Selbst Percy und Will waren schockiert.
    Dutzende Augenpaare starrten Felicity an. Alle Mädchen, die im Lauf des Abends Jeb umschwärmt hatten, musterten sie voller Abscheu. Sie lächelte etwas befangen. »Aber ja, gern.«
    »Dabei ist sie nicht mal besonders hübsch«, zischte das Mädchen in dem geblümten Kleid empört. Henry warf ihr einen vernichtenden Blick zu und marschierte von der Tanzfläche. Der Diener mit der Fuchsmaske hielt ihm wie zum Trost ein Glas hin. Henry nahm es und trank es in einem Zug aus.
    Die Musik setzte wieder ein. Jeb grinste übers ganze Gesicht, und Felicity lächelte, als sie zu tanzen begannen.
    »Es war mir gar nicht klar, dass das so eine Aufregung geben würde, wenn ich dich zum Tanzen auffordere«, sagte er. Seine grünen Augen blitzten.
    Felicity spürte, wie ihre Wangen rot wurden, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    »Das Kleid steht dir gut«, sagte er bewundernd.
    »Danke.« Ihr war ganz schwindlig vor Glück. Den Leuten um sie herum wurde es langweilig, sie anzustarren, und sie wandten sich wieder ihren Vergnügungen zu.
    »Du warst ziemlich beschäftigt die ganze Zeit«, bemerkte Felicity.
    »Mann, das war so öde!« Jeb stöhnte. »Die haben von nichts anderem geredet als immer nur von Klamotten und Shoppen.«
    Felicity kicherte. Sie sah ihn an. Konnte es sein, dass er sie wirklich gernhatte? Ihre Gedanken machten sich selbstständig, sie stellte sich vor, wie es sein könnte. Vielleicht würden sie später einmal zusammen durch die Welt reisen, in fremde Länder …
    Ein ganz scheußliches Geräusch riss sie aus ihrer Träumerei, gefolgt von spitzen Schreien und angewidertem Stöhnen. Felicity blickte auf. An der anderen Seite des Saals hatte sich jemand heftig übergeben: Eine eklige Lache breitete sich auf dem Parkett aus. Und davor stand Henry, nach vorn gebeugt, das Gesicht in den Händen vergraben, umringt von Leuten, die ihn angewidert anstarrten.
    Felicity und Jeb rannten zu ihm. Henry richtete sich keuchend auf, seine Augen tränten.
    »Was ist los mit dir?« Felicity klopfte ihm auf den Rücken.
    »Geht schon wieder«, sagte er und schüttelte ihre Hand von seinem Arm ab. »Mir ist plötzlich schlecht geworden.«
    Miranda Blake bahnte sich einen Weg durch die Menge und baute sich vor Henry auf wie ein kleiner, magerer Geier. »Das kommt davon, wenn man sich so gierig mit Essen vollstopft«, sagte sie schadenfroh.
    Henry warf ihr einen hasserfüllten Blick zu.
    Ein dichter Menschenauflauf hatte sich gebildet. Percy und Will drängten sich durchs Gewühl der Neugierigen. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich vor dem Büfett in Acht nehmen«, knurrte Will.
    »Ich hab gar nicht viel

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