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Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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verhielt es sich nicht anders: Ohne daß es ihnen auffiel, mischten sich die Mitglieder beider Parteien wie unbewußt und raunend untereinander, die einen echauffiert über mein Geschwafel, die anderen mit vielen Fragezeichen auf den Gesichtern. Wie schön! Auch das hatte ich also mit der tollen Nummer schon mal geschafft. Nur bedauerlich, daß ich diese kurzzeitige Harmonie mit dem bezahlen mußte, von dem ich altersbedingt ohnehin nicht mehr soviel besaß: mit meinem Leben!
    »Heißt das etwa, daß du den Mörder entdeckt hast?« fragte Moses und machte erwartungsvoll einen Schritt vorwärts. Im Geiste taten das wohl alle.
    »Na klar«, verkündete ich gelassen. Dabei setzte ich ein unverschämtes Siegerlächeln auf und tat überhaupt so, als wäre ich Albert Einstein und alle anderen relativ.
    Hektor, der ohnehin durch eine Überraschungsfalltür in die nächste stürzte, setzte sich erst einmal auf die Hinterpfoten. Er wäre wohl kaum erstaunter gewesen, hätte man ihm mitgeteilt, daß Saddam Hussein zum Vorsitzenden von Amnesty International gewählt worden sei. Ein kollektiver Seufzer stieg aus der Senke empor. In ehrfürchtiger Stille erstarrt, hing sodann die gesamte Pelzfarm an meinen Lippen. Die ganze Bande war bis zum Zerreißen gespannt, wen ich ihr als den Superkiller auftischen würde.
    »Und? Wer ist der Mörder?« Moses schien vor Erregung einem Herzinfarkt nahe.
    Ich blieb stehen, legte eine Kunstpause ein und fixierte kalt die Masse unter mir.
    »Könnt ihr euch das nicht denken?«
    »Nein, du kleiner Scheißer, das können wir nicht«, sagte Hinz und fletschte wutentbrannt die Zähne.
    »Ich!«
    Ich ließ den Kopf ruckhaft nach vorne schnellen, worauf alle ihre Köpfe wie von einem Boxhieb getroffen nach hinten warfen.
    »Ich bin der Mörder. Ja, ihr habt keinen Hörfehler, ihr Idioten, der Unhold steht vor euch.«
    Bevor die vielen vor Verblüffung heruntergeklappten Unterkiefer ihren Betrieb wieder aufnehmen und ein lärmendes Geplapper starten konnten, ergriff Hinz die Initiative. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und begann den Hang zu mir hochzusteigen. Kunz und Moses folgten ihm in geringem Abstand mit ebenfalls erzürntem Ausdruck. Der einzige, den anscheinend gar nichts mehr aus der Fassung bringen konnte, war Hektor. Er ruhte auf seinen Vorderpfoten und erfreute sich an dem Sternenfeuerwerk am Firmament mit solch nirwanaartiger Seelenruhe, als habe er sich zwischenzeitlich mit LSD gestärkt.
    »Bevor ich dir die Gurgel höchstpersönlich durchbeiße, du Spaßvogel, eine Frage: Warum?«
    Das mit dem Gurgeldurchbeißen war keineswegs metaphorisch gemeint. Genauso pflegten Greyhounds ihre Gegner tatsächlich zu erledigen. Hinz machte allerdings den Eindruck, als gedenke er mit mir noch ein paar andere lustige Sachen anzustellen, sobald er hier oben angekommen wäre.
    »Das ist eine sehr gute Frage«, antwortete ich keck. So ganz langsam beschlich mich die Einsicht, daß ich meine Erklärung tunlichst kurz halten sollte. Es trennte mich nämlich nur mehr eine knappe Minute von dem emporkletternden Dreiergespann und seinem tausendfachen Gefolge, das nur auf einen Pfiff von ihm wartete.
    »Das Ganze war ein Experiment. Oder besser gesagt, es diente der Ablenkung, die ein an der Langeweile des Alltags schnell verzweifelnder, überragender Geist wie ich so oft wie möglich braucht. Ich wollte erforschen, wie Kriege entstehen. Natürlich half ich der Forschung etwas nach. Ich provozierte die Umstände, die nach fachmännischer Meinung zu einem Krieg führen können. Zum Teil indem ich bei meinen Opfern eine spezielle Bißtechnik anwandte und so Rückschlüsse von den Wundprofilen zu meiner Person verhinderte. Zum Teil aber auch, indem ich das Ergebnis dramatisierte und euch suggerierte, beide Arten kämen für die Morde in Frage. Doch ohne euer gegenseitiges Mißtrauen, eure Dummheit und eure Verführbarkeit zum Rassenhaß wäre dieser Tierversuch im Freilichtlabor niemals gelungen. Ich gab die Initialzündung, und ihr habt wie willenlose Marionetten in der Doktorarbeit eines sogenannten Friedensforschers funktioniert. Dafür danke ich euch.«
    »Keine Ursache«, entgegnete Hinz. Er hatte jetzt beinahe das ganze Gefälle bewältigt und war mir bedrohlich nah gekommen, ohne das geringste Hecheln vernehmen zu lassen. Gratulation für ihn - herzliches Beileid für mich. »Hast du dir auch schon überlegt, was du nach deinem gelungenen Experiment noch so vorhast im Leben? Ich hätte da einen

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