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Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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unsäglichen Mordpuzzles? Und wo befand sich die Hochstaplerin augenblicklich?
    Während ich auf Antworten sann, schlenderte ich gedankenverloren durch den Raum. Durch die zerschlagenen Fenster sah ich draußen einen Blitz aufzucken, der das unheimliche Kriegsmuseum in grelles Licht tauchte, was dessen Wirkung noch um einiges potenzierte. Sekunden später folgte ein furchteinflößendes Donnergrollen, das mein Innerstes zum Beben brachte. Die schwarze Wolkenbank war mittlerweile über dem Gebiet der vielen mutmaßlichen schwarzen Schafe angekommen. Bald würde es anfangen zu regnen.
    Irrtum, es war schon soweit! Zunächst hörte man das Aufklatschen einzelner dicker Regentropfen, die innerhalb kürzester Zeit immer dichter fielen, bis dann der gewaltige Guß mit durchdringendem Getöse auf das Viertel niederging.
    Ich stand nun im Mittelpunkt des Durcheinanders und überlegte. Fest stand, hier war jemand zweifellos dem Wahnsinn verfallen und hatte dann diesen Müllhaufen verursacht. Es gab kein Kriegsmonster, der Krieg selbst war das Monster. Eine schlichte, aber immer wieder beeindruckende Botschaft. Insofern hatte mich Neptun, wie mein Sohn sich ausgedrückt hätte, verarscht. Irgendwie auch Andromeda. Aber weshalb wurde ich dann hierher geschickt? Doch wohl nicht um die Wahrheit zu erfahren? Hier fühlte sich die Wahrheit so zu Hause wie eine Nonne im Bordell. Aber auf seine kryptische Art hatte mir Neptun trotzdem etwas sagen, mich auf etwas stoßen wollen, wenn auch nicht direkt auf die Wahrheit. Allem Anschein nach sollte ich mir die Lösung über ein paar Umwege selbst zusammenreimen. Der Rätselmacher war also eine Spielernatur und liebte es, wenn andere mit ihm spielten.
    Okay, daß jemand in diesem Palazzo über den Krieg geforscht hatte, wußte ich bereits. Vermutlich hieß dieser Jemand Neptun, was wiederum kein richtiger Name war, sondern ein Pseudonym und ein weiteres Mosaiksteinchen, das zu den anderen Steinchen hinzugefügt werden mußte, damit man das fertige Bild erhielt. Anzunehmen, daß dieses Pseudonym auf ein Detail hinwies, das ich bis jetzt übersehen hatte. Der Meeresgott wußte offenkundig um meine Bedrängnis, daß zwischen den Kläffern und meiner Art ein Krieg auszubrechen drohte und ich wegen dieser Sache in der Klemme steckte. l. Woher wußte er das? 2. Aus welchem hirnrissigen Grund sollte ich mir diese Verwüstung hier anschauen? Was sollte ich anderes daraus lernen, als daß die Menschen seit der Entstehung ihrer Rasse pausenlos damit beschäftigt waren, Kriege zu führen und daß der verderbliche Funke inzwischen auch auf uns Tiere übergesprungen war? Und 3. (aber die Frage war mittlerweile wirklich kein Knaller mehr) Was hatte das Ganze mit den grassierenden Morden in unserem Revier zu tun?
    Mir schwirrte langsam der Kopf. Neptun hatte mich überschätzt, als Rätselrater gab ich eine ziemlich erbärmliche Vorstellung. Offengestanden vermochte ich keinen einzigen Punkt einer Klärung zuzuführen, pfiffige Zeichen hin, pfiffige Zeichen her. In die eigene Schande vertieft, zuckte ich ängstlich zusammen, als es draußen erneut dramatisch blitzte und donnerte und mir das stechende Licht das Schlachtfeld meiner Niederlage bis zur Schmerzhaftigkeit erhellt vor Augen führte. Ein starker Windstoß drang in Begleitung eines Schwalls Regenwasser durch die kaputten Fenster in den Raum, woraufhin die herabhängenden Fotografien in einem wilden Tanz durch die Luft wirbelten.
    Ich hob den Kopf zur Decke, um das faszinierende Schauspiel eingehender zu betrachten. Dabei machte ich unversehens eine Entdeckung: Genau über mir, dort unter der Stuckrosette, wo an dem gewaltigen Haken eigentlich der standesgemäße Kronleuchter hätte hängen müssen, hing etwas ganz anderes oder klammerte sich daran fest. Es wirbelte ebenfalls um seine eigene Achse wie die lustig tanzenden Fotos, doch bei den trüben Lichtverhältnissen erwies sich eine nähere Identifizierung als unmöglich. Es drehte sich wie verrückt, zappelte, schwang wie Tarzan an einer Liane hin und her - und stürzte sich mit einem Mal auf mich!
    Der fliegende Schatten kam viel zu schnell, als daß ich ihm rechtzeitig mit einem Ausweichmanöver hätte entwischen können. Meine Augen reagierten allerdings erheblich schneller als der Rest meines vor Schreck gelähmten Körpers, und ich erkannte sehr gut, wer da auf mich hernieder sauste, zumal durch das Leuchten eines weiteren Blitzes alles wie von einem Scheinwerfer erfaßt wurde. Lange,

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