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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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dass sie Peaces Tochter war.
    Peace flüchtete in die eine Richtung, Sie in die andere. Sie verloren ihn aus den Augen und verbrachten die nächsten Tage damit, ihn zu suchen. Sie waren dumm genug, vielen Leuten eine Menge Fragen zu stellen und Ihren eigenen Namen zu benutzen. Selbst wenn es Ihre Absicht gewesen wäre, hätten Sie keine deutlichere Spur hinterlassen können – dafür vielen Dank von unserer Seite. Aber wenn Sie mich fragen, ob es mir Kopfzerbrechen bereitet, dass Sie Peace mit seiner eigenen Waffe erschossen haben, dann muss ich sagen, nein, überhaupt nicht. Ein paar Schritte von Ihnen entfernt fanden wir auf dem Boden ein Messer mit Ihren Fingerabdrücken, daher nehmen wir an, dass Sie die Absicht hatten, es zu benutzen – aber dass sich dann für Sie etwas Besseres ergab und Sie die Gelegenheit wahrnahmen.«
    Basquiat hob eine Augenbraue. »Oder hat er Sie als Erster bedroht? War es Notwehr? Über das Motiv können wir gerne diskutieren.«
    Ich schlug mit der Hand auf den Tisch, woraufhin Fields herkam und sich wortlos, aber eindeutig drohend über mich beugte. »Verdammt!«, sagte ich lauter, als ich eigentlich beabsichtigt hatte. »Hat Reggie Tang Ihnen nicht erzählt, dass ich eingeschritten bin, um Peace zu helfen, als er auf dem Thamesmead Pier angegriffen wurde? Ich wollte mit ihm reden, nicht ihn töten.«
    Zum ersten Mal huschte so etwas wie Interesse – ganz sicher kein Zweifel, noch nicht jedenfalls – über Basquiats Gesicht. Sie schaute zu Fields hoch.
    »Hat Tang irgendwas in dieser Richtung erwähnt?«, fragte sie ihn.
    »Kein Wort«, antwortete Fields verächtlich.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Ein Paar kam zu mir und gab sich als Abbie Torringtons Eltern aus. Sie wollten, dass ich …«
    »Wann war das?«, unterbrach Basquiat mich.
    »Am Montag. Vor drei Tagen. Sie baten mich, Abbie zu suchen. Sie erzählten, sie sei bereits gestorben, aber dass Peace ihren Geist entführt habe und dass sie ihn zurückhaben wollten. Dafür gibt es Zeugen. Einen Mann namens Grambass. Er betreibt ein Kebabrestaurant in der Craven Park Road. Er sah die beiden sogar noch vor mir. Er gab mir die Telefonnummer der beiden.«
    »Am Montag waren die Torringtons tot. Sie waren zwei Tage vorher ermordet worden, am selben Abend, als Abbie starb.«
    »Das weiß ich. Ich glaube, diese beiden waren die Mörder.«
    »Das ist irgendwie lustig. Dafür hatte ich Sie und Peace auch auf der Liste.«
    »Um Himmels willen, Basquiat!« Allmählich verlor ich die Fassung. »Wollen Sie mir am Ende sozusagen in einem Aufwasch auch noch Keith Blakelock und Suzie Lamplugh anhängen? Ich hatte nicht den geringsten Grund, die Torringtons zu töten, und Sie können noch nicht einmal beweisen, dass ich auch nur in ihrer Nähe war!«
    »Daran arbeiten wir«, sagte Basquiat gelassen. »Wir wissen immerhin, dass Peace dort war. Wir haben jetzt seine Fingerabdrücke. Auf den Leichen und auf zahlreichen Gegenständen, die dort zerstört oder umhergeworfen wurden.«
    »Er hat Abbie gesucht«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich musste Basquiat dazu bringen, mir zu glauben, doch ich wusste nicht wie. »Aber er erfuhr, dass sie bereits weg war. Ich meine, sie wurde mitgenommen – zu diesem Versammlungshaus, wo sie geopfert werden sollte. Peace hatte die Adresse des Versammlungshauses von Melanie Torrington, und er machte sich sofort dorthin auf den Weg. Entweder hatte er das Sturmgewehr bereits bei sich oder er hat es sich unterwegs beschafft.«
    »Weshalb hätte er das tun sollen?«, fragte Fields über meine Schulter hinweg, um zu zeigen, dass er immer noch zuhörte.
    »Was glauben Sie denn?«, schnappte ich, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. »Weil er wusste, dass er mit dreißig zu eins hoffnungslos in der Unterzahl war, deshalb. Und er hat Melanie Torrington am Leben gelassen«, fügte ich hinzu und angelte gierig nach jedem noch so winzigen Detail, das Basquiat dazu bewegen konnte, eine andere Möglichkeit zumindest in Erwägung zu ziehen. »Sie wurde später getötet, oder? Später als Steve, meine ich. Sie wurde von einem Mann namens Fanke ermordet. Anton Fanke. Er tötete sie, weil sie klein beigegeben und Peace verraten hatte, wo er Abbie finden konnte. Er ist derjenige, der in Wirklichkeit hinter allem steckt.«
    Basquiat blähte die Wangen auf. »Und ist es dieser Fanke, der Abbie getötet hat?«
    »Ja.«
    »Und Peace?«
    »Ja!«
    »Und Suzie Lamplugh?«
    Ich wollte etwas sagen, verzichtete

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