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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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ihre Bereitschaft, mir Glauben zu schenken, nicht über Gebühr belasten, indem ich ihr von katholischen Werwölfen erzählte.
    »Einige Typen haben ihm außerhalb der
Thames Collective
aufgelauert«, sagte ich und äußerte mich nicht zum Wer und Warum und zu den Folgen. »Sie können Reggie Tang nach den Einzelheiten fragen. Er muss vom Boot aus einiges von dem beobachtet haben, was geschah.«
    »Okay. Gehen wir davon aus, dass ich das Ganze halbwegs schlucke, zumindest einstweilen. Wo ist Fanke jetzt?«
    Ich breitete die Arme aus. »Das weiß ich nicht«, gestand ich. »Setzen Sie ein paar Exorzisten darauf an, Basquiat. Mich natürlich nicht. Nehmen Sie jemanden, den die Metropolitan Police zu Mordfällen hinzuzieht. Verschaffen Sie sich irgendetwas, das Abbie gehört hat und sie auf ihre Spur bringt. Peace hatte mich im Dunkeln tappen lassen, weil das Oriflamme über eine wirksame Tarnung verfügte. Aber sie ist nicht mehr im Oriflamme, daher dürfte sie leichter zu finden sein, es sei denn …«
    Ich beendete den Satz nicht. Es sei denn, es wäre bereits zu spät. Es sei denn, Abbie wäre für eine Wiederholung des Rituals vom vorangegangenen Samstag benutzt worden.
    Basquiat hatte wieder das Wort ergriffen. Ich musste Überlegungen in diese irritierende Richtung vermeiden und mich auf das Nächstliegende konzentrieren. »Wissen Sie, wo wir etwas finden können, das Abbie besessen hat?«, fragte sie mich.
    »Ja«, erwiderte ich. »Das tue ich. Und bedenken Sie, dass ich es Ihnen sicher nicht verraten würde, wenn ich schuldig wäre – denn das würde mich erst recht als Schuldigen dastehen lassen.«
    »Reden Sie weiter.«
    »In meinem Büro in der Craven Park Road – neben diesem Kebabrestaurant, das ich erwähnte. Dort befindet sich ein schwarzer Plastiksack voll Spielzeug und Kleidung. All das …«
    »Wir haben Ihr Büro bereits überprüft«, unterbrach Basquiat und brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Die Tür war aufgebrochen, und alles wurde sehr gründlich durchsucht. Dort war nichts.«
    Verdammt. Ich suchte nach einer Inspiration. »Mein Mantel«, sagte ich schließlich. »In einer Tasche befand sich der Kopf einer Puppe …« Basquiat schüttelte den Kopf. Es sah so aus, als hätte Fanke mich auf der ganzen Linie durchschaut und jeden meiner Schritte vorausgesehen.
    Oder vielleicht auch nicht. Ich erinnerte mich an die goldene Kette, die um Peaces Handgelenk gewickelt war. Ziemlich fest sogar, und er hatte sie krampfhaft festgehalten, weil sie bereits gerissen war, als Peace sie in der Versammlungshalle vom Hals des toten Mädchens gezerrt hatte.
    »Als Ihre Männer das Oriflamme auf den Kopf gestellt haben«, sagte ich, »fanden sie irgendwelche Glieder einer goldenen Halskette?«
    Basquiats Augen verengten sich kaum merklich. Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann schauen Sie noch einmal nach. Sie sind klein genug, um übersehen zu werden. Und vielleicht sind sie auch in einen Spalt im Holzfußboden gerutscht, oder sie haben sich in einer Naht von Peaces Kleidung verhakt. Die Kette hat ihr – Abbie – gehört. Sie hat sie zu Lebzeiten jeden Tag getragen. Und sie war zerrissen, daher können ein oder zwei Glieder bei dem Kampf …«
    Die Detektivin stand eilig auf, ging zur Tür und schlug mit der Faust dagegen. »Ich gehe nicht so weit zu sagen, dass ich Ihnen glaube«, meinte sie über die Schulter zu mir. »Ich sage nur, dass ich es überprüfen werde.«
    »Tun Sie es schnell«, riet ich ihr. »Beeilen Sie sich. Ich weiß, dass Sie Abbie bereits als verstorben verbucht haben. Aber was Fanke vorhat, ist für sie noch schlimmer.«
    »Ich sagte, dass ich es nachprüfen werde.«
    »Lassen Sie mich telefonieren!«, rief ich ihr nach. »Basquiat, lassen Sie mich verdammt noch mal endlich telefonieren!«
    Die Tür fiel krachend ins Schloss.
    Aber diesmal hatte sie zugehört – und eingelenkt. Kaum zehn Minuten später ging die Tür wieder auf, und ein Pfleger in weißem Kittel schob das Münztelefon auf einem Wagen herein. Er ging gleich wieder hinaus, und der Polizist, der die Tür geöffnet hatte, sah mich gespannt an.
    »Ich habe kein Geld«, erinnerte ich ihn.
    Er musterte mich trotzig. »Es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass ich Ihnen helfen muss, Sie unverschämter Wichser«, knurrte er.
    »Detective Sergeant Basquiat gibt Ihnen das Geld zurück«, versicherte ich ihm. »Und im Gegenzug wird sie Ihnen wahrscheinlich die Eier abreißen, wenn ihre Verhaftung in die Hose geht,

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